Mozarthaus Augsburg

„D'Accord, das Klassikfestival“ ist ein Musikfest der anderen Art und verbindet Tradition und Innovation, Bewährtes und Un-Erhörtes zu etwas Neuem und Spannenden. Herausragende junge Musiker aus der ganzen Welt treffen zusammen, um in einer einzigartigen Atmosphäre besondere Programme zu erarbeiten. Dabei stehen künstlerische Qualität und interpretatorische Stringenz ganz oben. Die Ergebnisse dieser konzentrierten Zusammenarbeit werden in Konzertformaten präsentiert, die ausgetretene Pfade konsequent verlassen. Die jungen Profi-Musiker, die „D'Accord – das Klassikfestival“ mit Substanz und Leben füllen, sehen die Vermittlung von Musik als ihre primäre Aufgabe an. Deshalb bilden von den Festivalsolisten abgehaltene Kammermusikworkshops für begabte Nachwuchsmusiker das künstlerische Fundament der Festivalwoche: Die Begeisterung für Kammermusik soll an kommende Generationen weitergegeben werden. Die Musikkultur in der Region wird durch „D'Accord, das Klassikfestival“ bereichert, neues Publikumspotenzial erschlossen.



KV 423, Duo für Violine & Viola G-Dur
Solisten: Martina Trumpp (Violine), David Tejeda (Viola)
Aufnahme am 10. Juni 2016 im Mozarthaus Augsburg

KV 423, Duo für Violine & Viola G-Dur
KV 423, Duo für Violine & Viola G-Dur, Allegro
KV 423, Duo für Violine & Viola G-Dur, Adagio
KV 423, Duo für Violine & Viola G-Dur, Rondeau, Allegro


KV 546, Adagio und Fuge c-Moll
Solisten: Martina Trumpp, Stephan Knies (Violine), David Tejeda (Viola), Mathias Johansen (Cello)
Aufnahme am 10. Juni 2016 im Mozarthaus Augsburg

KV 546, Adagio und Fuge c-Moll
KV 546, Adagio und Fuge c-Moll, Adagio
KV 546, Adagio und Fuge c-Moll, Allegro

KV 423 Mozarthaus Augsburg

Der Salzburger Domorganist und jüngere Bruder des berühmten Joseph Haydn hatte von Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo den Auftrag erhalten, sechs Duos für Geige und Bratsche zu schreiben. Nach dem vierten Stück versagte Haydns Inspiration. Die Zeit drängte, also sprang Mozart kurzerhand ein und schrieb die beiden noch fehlenden Duos. Michael Haydn soll sie zeitlebens zum Andenken an diesen Freundesdienst besonders gehütet haben. Für Mozart war die Notsituation des Freundes eine willkommene Gelegenheit, seinem verhassten ehemaligen Dienstherrn zwei eigene Werke unter dem Namen Michael Haydns unterzuschieben.
Der erste Satz des G-Dur-Duos ist gespickt mit technischen Finessen für die Geige: Läufe, kurze Vorschläge und Zweierbindungen im ersten Thema, Doppelgriffe und Lagenwechsel in der Überleitung, ein zweites Thema in tiefer Lage für die G-Saite. Im Schlagabtausch der beiden Instrumente entfaltet sich ein anspruchsvolles Sonaten-Allegro mit langer Durchführung – nicht das, was man klassischerweise von einem einfachen Duo erwartete.
Für den Mittelsatz schrieb Mozart das bei ihm seltene Adagio vor – eine Mahnung zu ruhigem Spiel angesichts der vielen Verzierungen in beiden Stimmen. Die Ornamente sind aber nicht Selbstzweck, sondern sie verleihen der schönen Melodie „sprechenden“ Ausdruck. Die vielen kleinen Noten dürften den Fürsterzbischof seinerzeit ziemlich ins Schwitzen gebracht haben.
Auch im Rondeau geizte Mozart nicht mit Einfällen. Schon das Thema im Rhythmus eines Rigaudon zählt zu seinen eingängigsten Tanzthemen. Im ersten Couplet werden Hornquinten der Bratsche von Triolen der Geige beantwortet, im zweiten Couplet kommt es zu einem strengen Kanon in e-Moll. Ein g-Moll-Thema bringt gewagte Chromatik ins Spiel, bevor die beiden Spieler zum strengen Kanon zurückkehren und unversehens den Rückweg zum Rondothema einschlagen. Triolen und andere Figurationen beenden den Satz höchst effektvoll.

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KV 546 Mozarthaus Augsburg

Die Kopplung eines freien, expressiven Adagios mit einer Fuge für Streicher war in der Berliner Schule weit verbreitet. Das gleiche tat Mozart im Falle von Adagio und Fuge, KV 546, nur dass er hier auf eine eigene Klavierfuge zurückgriff, sie für Streicher arrangierte und mit einem Adagio versah: die 1782 komponierte c-Moll-Fuge für zwei Klaviere.
Schon jenes “kurze Adagio” ist Mozart kühn genug geraten, trotz der äußerlich “barocken” Gestalt mit punktierten Rhythmen und pathetischen Gebärden. Im Detail herrscht hier jene radikale Konsequenz der Stimmführung, wie er sie in den Jahren 1787/88 entwickelte . Dazu passt wiederum kongenial die Fuge, ein Extrem an Chromatik, wie es selbst Mozart kein zweites Mal geschrieben hat, im übrigen die einzige vollendete der vielen Klavierfugen, die er 1782/83 studienhalber für den Baron van Swieten begonnen hatte.

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Stephan Knies

Stephan Knies studierte Violine, Viola und Dirigieren in München, Dublin, Würzburg, London und Barcelona.
Als Solist spielt er weltweit u.a. in Russland, Irland, Ungarn, auf großer Chinatournee, mit Sarasate Zigeunerweisen, Mozart, Berg Violinkonzert, Lalo Symphonie Espagnole u.v.m.. Als Orchestermusiker war er über mehrere Jahre Solobratscher beim Netherlands Symphony Orchestra in Enschede - nun spielt er regelmäßig bei Orchestern wie dem Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks und der Staatskapelle Weimar. Crossover-Projekte bringen ihn auf die Bühne z.B. mit Deep Purple, David Garrett, Jamiroquai. Mit seinem Klaviertrio hat er u.a. die erste Aufnahme an Richard Wagners Èrard-Flügel von 1858 eingespielt.
Stephan gibt regelmäßig Kurse für Kammermusik (u.a. an der Musikhochschule in Riga/Lettland, Landesmusikakademie NRW).


Mathias Johansen

Mathias Johansen, konzertierte als Solist u. a. in der Berliner Philharmonie und der Laeiszhalle Hamburg u.a. mit dem Litauischen „State Symphony Orchestra“ und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz. Als Kammermusiker wirkt er regelmäßig mit bei Festivals wie PODIUM, Kammermusikfestival Monteleon, Zeitkunstfestival, Steirisches Kammermusikfestival, d’Accord Festival, Komponistenforum in St. Petersburg, u.a. konzertierte er mit gemeinsam mit Meistern wie Antje Weithaas, David Geringas, Klaus Christa, Rubens Turku. Zuletzt war Mathias Johansen im Rahmen von Tourneen in Japan, Norwegen, Spanien, Belgien und Österreich zu hören.
Mathias Johansen wurde ab herbst 2016 auf eine Professur am Landeskonservatorium Feldkirch berufen. Im Sommer 2016 wird er in Nagoya (Japan) einen Meisterkurs geben. Er studierte bei Prof. Wen-Sinn Yang, Prof. Troels Svane, Frans Helmerson und Prof. Conradin Brotbek in München, Lübeck, Berlin und Stuttgart.


David Tejeda

David Tejeda wurde 1987 in Spanien geboren. Im Alter von neun Jahren erhielt er seinen ersten Viola-Unterricht und gewann zahlreiche erste Preise bei Musikwettbewerben in Spanien und Portugal. 2005 begann er sein Studium an Konservatorium in Zaragoza und studierte u.a. mit dem Casals Quartett. Weiterhin studierte er mit Jonathan Brown an der „Escola Superior de Música de Catalunya“ in Barcelona. Momentan perfektioniert er seine Fähigkeiten an der Hochschule für Musik in Frankfurt mit Thomas Rössel. Weitere Inspirationen erhielt er u.a. durch Thomas Riebl, Jürgen Kussmaul, Tatjana Masurenko, Hartmut Rhode, Avri Levitan. Er war Mitglied des “Young National Orchestra of Spain”. David ist Mitglied der Akademie der Oper Madrid.


Martina Trumpp

Martina Trumpp spielte solistisch mit Orchestern wie den Düsseldorfer Symphonikern, dem Wiener Kammerorchester, dem Kurpfälzischen Kammerorchester, der Klassikphilharmonie Hamburg, dem Georgischen Kammerorchester u.a. im Konzerthaus Stockholm, im Konzerthaus Wien, der Laeiszhalle Hamburg. 2019 stehen die Violinkonzerte von Max Bruch (Schottische Fantasie Op. 46 und Konzert g-Moll Op. 26), Tchaikovsky, Mozart (A-Dur), Brahms, Mendelssohn und Vivaldi (Jahreszeiten) u.a. in Kolumbien, Mainz und der Nürberger Meistersingerhalle auf dem Programm.
Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien wie den ersten Bundespreis bei „Jugend musiziert“, den Kulturpreis der Stadt Ansbach, den „Wolfram-von-Eschenbach Förderpreis“ Frankens und war Preisträgerin des "Premio Rodolfo Lipizer".
Martina studierte bei Conrad von der Goltz und Herwig Zack in Würzburg, Ingolf Turban und Ana Chumachenco in München, bei Salvatore Accardo in Cremona und bei Philippe Graffin in Brüssel.
Außerdem studierte sie Mathematik, Musikwissenschaft und Pädagogik und unterrichtete an der Universität Würzburg und als Hauptfachdozentin für Violine an der Musikhochschule Trossingen. Sie ist Leiterin des D'Accord, das Klassikfestival, das 2014 eine sehr erfolgreiche Premiere erlebte, sowie künstlerische Leiterin der "Schubertiade Schloss Eyb".