KV 570 Lutherhaus Leutershausen

Mozarts vorletzte Klaviersonate entstand zwei Jahre vor seinem Tod 1789. In diesem dreisätzigen Werk verbindet Mozart die Einfachheit und Geradlinigkeit der thematischen Erfindung mit der kompositorischen Meisterschaft seiner letzten Lebensjahre.
Entstanden ist es vermutlich im Zuge eines Auftrags des Preußischen Hofs, der bei Mozart im Mai 1789 sechs leichte Klaviersonaten bestellte. Die meisterliche Beherrschung aller damals üblichen kompositorischen Verfahren, wie ein Thema verändert, variiert, ausgeschmückt wird, offenbart Mozart in der Durchführung der Ecksätze. Und die kompositorische Versiertheit wirkt für den Hörer umso interessanter, je simpler zunächst das thematische Ausgangsmaterial war.



KV 570, Sonate B-Dur
Solist: Sonja Rickfelder (Klavier)
Aufnahme am 3. Mai 2017 in Leutershausen, Lutherhaus

KV 570, Sonate B-Dur
KV 570, Sonate B-Dur, Allegro
KV 570, Sonate B-Dur, Adagio
KV 570, Sonate B-Dur, Allegretto



KV 570 Schwartzsche Villa Berlin

Die Sonate B-Dur KV 570 gehört zu Mozarts späten Sonaten und entstand 1789. Wahrscheinlich stellt sie ein Auftragswerk dar, nachdem Mozart im Mai 1789 einen Auftrag vom Preußischen Hof für sechs einfache Sonate erhielt. Zu dieser Sonate gibt es auch zusätzliche Geigenstimme, die interessanterweise erst 1800 herausgegeben wurde und deren Herkunft noch nicht ganz klar ist. Aber der Klavierpart ist in den beiden Fassungen (solo und mit Violine) gleich.
Der erste Satz dieser allgemein sehr lyrischen Sonate verläuft zwar in einem ziemlich flotten Tempo, enthält aber vorwiegend ein gesangsvolles thematisches Material längeren Atems, zu dem als Kontrapunkt andere Stimme charakterlich kontrastreich erscheinen. Eine kunstvolle Verflechtung der Stimmen führt zur Entstehung ausdrucksvoller Dialoge und weist dabei interessante Parallelen zur Papageno-Arie aus der „Zauberflöte“. Tatsächlich nur in der Schusspartie kehrt Mozart zur typischen Lebendigkeit seiner Kopfsätze.
Der Charakter des zweiten Satzes wird schon durch die ersten, den Hornklang imitierenden Töne bestimmt: Es lässt sich eine angenehme und ruhige Abendstimmung spüren, die nur manchmal durch die Modulation ins Moll leicht getrübt wird.
Im dritten Satz – einem Rondo – ist die Musik voller Energie und Humor. Zwar ist das Tempo nicht so schnell, doch die Artikulation der Themen tragen zur frischen Lebendigkeit markant bei. In einer mittleren Episode wird die Verbindung zur „Zauberflöte“ wieder auffällig, indem die Tonwiederholungen in derselben Tonart an die Ouvertüre der Oper erinnern.



KV 570, Sonate B-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 16. Juni 2017 in der Schwartzschen Villa, Berlin Steglitz

KV 570, Sonate B-Dur
KV 570, Sonate B-Dur, Allegro
KV 570, Sonate B-Dur, Adagio
KV 570, Sonate B-Dur, Allegretto