Villa Koerner, Chemnitz

Die Villa Koerner in der Chemnitzer Beyerstraße gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke Henry van de Veldes. Im zweiten Weltkrieg stark beschädigt und in der Öffentlichkeit beinahe in Vergessenheit geraten, erstrahlt das Haus nach liebevoller Renovierung seit 2001 in neuem Glanz und bietet Büroräume für mehrere Firmen.
Bereits mehrfach hat die Sächsische Mozart-Gesellschaft e. V. den Eingangsbereich mit anschließender möblierter Diele, der wieder in den Originalzustand versetzt wurde, für ihre Haus- und Villenkonzerte genutzt.
Innerhalb des Sächsischen Mozartfestes 2017 fand am 18. Mai ein Konzertabend in der Villa Koerner statt, der sich an musikalischen Themen und Ausdrucksformen von Wolfgang Amadé Mozart orientierte und in dem Improvisation und Komposition – in klassischer Jazz-Trio-Formation – miteinander verschmolzen.



KV 472, „Der Zauberer“
Solisten: Stephan König (Klavier), Thomas Stahr (Bass), Wieland Götze (Schlagzeug)
Aufnahme am 18. Mai 2017 in der Villa Koerner, Chemnitz

KV 472, „Der Zauberer“

KV 472 Villa Koerner, Chemnitz

Jazz-Improvisationen zu Themen von Wolfgang Amadeus Mozart

Stephan König:
"Für mich ist Improvisation eine gleichberechtigte Kunstform neben der Komposition. Der Vorteil der Improvisation gegenüber der Komposition ist, daß der Interpret viel direkter auf die jeweilige Situation des Konzertes eingehen kann - d.h. auf Raum, Instrument, Ausstrahlung der Zuhörer und insbesondere auch auf den eigenen emotionalen momentanen Zustand. Der Vorteil der Komposition ist, daß der Komponist so lange am Werk feilen kann, bis er glaubt, fertig zu sein. Das Risiko bei der Improvisation ist, daß es nur eine zeitliche Möglichkeit für den Ton gibt. Es gibt die freie Improvisation und die thematisch gebundene Improvisation. Dieser Konzert-Abend ist gebunden an musikalische Themen und Ausdrucksformen von Wolfgang Amadeus Mozart, d.h. es werden beide Kunstformen - Improvisation und Komposition - verschmolzen."


König-Trio

Das König-Trio wurde 1987 gegründet. In den ersten Jahren, in denen vorrangig Kompositionen von Stephan König auf dem Programm standen, waren Thomas Moritz (Kontrabaß) und Jörg Steffens (Schlagzeug) die ständigen Partner von Stephan König (Klavier). Seitdem hat die Besetzung einige Male gewechselt – je nach der speziellen musikalischen Ausrichtung der Projekte waren am Baß Stephan „Grete“ Weiser oder Tom Götze sowie am Schlagzeug Wolfram Dix oder Frank-Endrik Moll zu erleben. Bei den aktuellen Programmen „Bach in Jazz“ (CD rondeau 2012), "Wagner in Jazz" und "Bilder einer Ausstellung – the jazz-version" (Mussorgski / König) spielt Stephan König zusammen mit Thomas Stahr (Baß) und Wieland Götze (Schlagzeug).

Stephan König wurde 1963 in Berlin geboren. Er studierte nach dem Besuch der Spezialschule für Musik Halle/S. an der Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn Bartholdy" Leipzig die Hauptfächer Klavier, Komposition und Dirigieren und ist seither freischaffend tätig. Neben seiner Unterrichtstätigkeit an der Leipziger Hochschule für Musik und Theater hat er diverse Gastverträge bei namhaften Orchestern und Bühnen und wirkte bei zahlreichen CD- Rundfunk- und Fernseh-Produktionen mit. Konzertreisen führten ihn nach Asien, Mittelamerika, Südamerika und durch viele Länder Europas. Er ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe. Auftrags-Kompositionen schrieb er für das Gewandhaus Leipzig, Oper Leipzig, Akademisches Orchester Leipzig, Thomanerchor, den MDR u.a. Er arbeitete zusammen mit Georg Christoph Biller, Uschi Brüning, Richard Galliano, Kathrin Göring, Nigel Kennedy, Ines Agnes Krautwurst, Jochen Kupfer, Lyambiko, Ulrike Mayer, Tobias Morgenstern, Anca Parghel, Martin Petzold, Florian Poser, Fermín Villanueva, Sebastian Weber, Angelika Weiz, Pascal von Wroblewsky, Wolfgang Krause Zwieback, Leipziger Streichquartett, ensemble amarcord u.v.a. Seit 1998 leitet er das von ihm gegründete "LeipJAZZig-Orkester" und seit 2007 das Kammerorchester 'artentfaltung'.
www.st-koenig.de

Wieland Götze erhielt seine musikalische Ausbildung 1991-98 an der Musikschule, 1998-2002 im BW Musikkorps. Er studierte 2002-2006 an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar. Seit 1994 ist er in verschiedensten Rock- und Jazzbands tätig. Er nahm Unterricht bei Jo Thönes (The Greatest), Sperie Karas (The Legend), Werner Schmitt u.a. Er wirkte bei diversen Musicalproduktionen mit: „Mephisto“ (Weimar 2003), „Chess“ (Nordhausen 2007), „West Side Story“ (Meiningen 2009), „Fame“ (Gera 2008) und „On the town“ (Nordhausen 2009). Seit 2003 ist er Schlagzeuger der Leipzig BigBand und im LeipJAZZig-Orkester. Zusammenarbeit mit: Nils Landgren, Nina Hagen, Andy Haderer, Allen Vizutti, Debbie Davis, Dirk Zöllner, Puhdys, Gunther Emmerlich, Frank Zander, Bernhard Brink, Pascal v. Wroblewski, Angelika Weiz u.a.
www.wielandgoetze.com

Thomas Stahr begann mit 14 Jahren E-Bass zu spielen. Später studierte er klassischen Kontrabass an der Musikhochschule Köln, u.a. bei Prof. Wolfgang Güttler. 1986 legte er die künstlerische Reifeprüfung "Mit Auszeichnung" ab und 1989 sein Konzertexamen. Von 1987 bis 1991 war er Dozent für E-Bass und Jazz-Kontrabass an der Rheinischen Musikschule in Köln. Seit 1991 ist er Mitglied des Gewandhausorchesters und seit 1995 Lehrbeauftragter für E-Bass und Jazz-Kontrabass an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn-Bartholdy" Leipzig. Er spielte u. a. mit Nigel Kennedy, Ron Williams, Thomas Freitag und Jiggs Wigham. In folgenden Big Bands wirkte er mit: German Philharmonic Big Band, Köln Big Band, Leipzig Big Band und LeipJAZZig-Orkester. Sein wichtigstes Jazz-Projekt ist das "New Leipzig Jazz Trio" in der Besetzung Gesang, Bass und Percussion.