KV 192 Bergheim St. Gereon

Die Missa brevis F-Dur KV 192 komponierte Mozart im Jahr 1774 für den Salzburger Dom, höchstwahrscheinlich für einen ganz normalen Sonntag. Der Chor wird nur von Streichern begleitet, die Aufgaben der Solisten sind auf kleinere Ensemble-Einwürfe zurückgedrängt. Mozart scheint die formalen Beschränkungen, die ihm auferlegt waren, als Aufgabe betrachtet zu haben, zu möglichst kreativen und interessanten Ergebnissen zu kommen. In der F-Dur-Messe ist die kontrapunktische Durchdringung besonders auffällig und reichhaltig. Für ausgedehnte Fugen war kein Platz, dennoch bringt er drei Fugati (Gloria- und Credo-Schluss sowie Osanna) unter. Von besonderer Machart ist das Credo, das durchgehend auf dem berühmten Vier-Ton-Motiv basiert, das Mozart schon in seiner ersten Sinfonie, aber auch in seiner großen Credo-Messe von 1776 und noch in seiner letzten Sinfonie, der Jupiter-Sinfonie, verwendete. Es durchzieht den ganzen Satz und ist besonders bei den immer wieder wiederholten „Credo“-Einwürfen, die der Messe den Beinamen „Kleine Credo-Messe“ verliehen haben, eingesetzt.

KV 192, Messe F-Dur (Missa brevis)
Orchester: Kammerorchester Rhein Erft
Solisten: Christina Müskens (Sopran), Renate Schäkel (Alt), William Mendiberry (Tenor), Mauricio Virgens (Bass), Wolfgang Abendroth (Orgel)
Leitung: Norbert Keßler
Aufnahme in der Kirche St. Pankratius Bergheim-Paffendorf am 3. Dezember 2006
KV 192, Messe F-Dur
KV 192, Messe F-Dur, Satz 1
KV 192, Messe F-Dur, Satz 2
KV 192, Messe F-Dur, Satz 3
KV 192, Messe F-Dur, Satz 4
KV 192, Messe F-Dur, Satz 5
KV 192, Messe F-Dur, Satz 6