KV 201 Leichlingen Germania

Sinfonie Nr. 29 A-Dur: Mozart komponierte als 18-jähriger die Sinfonie in A-Dur, KV 201, im Frühling des Jahres 1774. Der Charakter der Sinfonie wirkt heiter, gelöst und unproblematisch. Die Synthese jedoch von kammermusikalischer Feinheit und impulsiver sinfonischer Kraft gibt der Komposition eine ungeheure Tiefe und Vergeistlichung des sinfonischen Modells. Schon bei der Wiederholung des Hauptthemas imitieren die tiefen Streicher das Thema in einem halbtaktigen Abstand, eine moderne, klassische Steigerungstechnik: Die Einzelstimmen haben sich emanzipiert, die Melodien werden, fast wie in einem Streichquartett auf die einzelnen Stimmen verteilt. Damit einher geht auch eine Verfeinerung der Instrumentation. Obwohl die Sinfonie mit der schlichtesten, konventionellen Orchesterbesetzung auskommt (Streicher, zwei Oboen, zwei Hörner), gewinnt sie diesem Instrumentarium eine große Spannweite an klanglichen Wirkungen ab: besonders zauberhaft im langsamen Satz, in dem die Bläser bei der Übernahme der Themen von den weichzeichnenden Streichern auch den Charakter verwandeln. Die einzelnen Sätze sind subtil aufeinander bezogen, so daß der Zyklus gefestigt und wohlproportioniert erscheint: Kopfsatz und Finale sind durch den charakteristischen Oktavsprung des Hauptthemas verbunden, die Mittelsätze kreisen auf ganz verschiedene Weise um den punktierten Rhythmus. Der kantable federnd-elegante Musikstil zeigt in diesem frühen Werk schon den unverwechselbaren Mozart´schen Ton.

KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
Orchester: Radio Kammerorchester Köln
Leitung: Bettina Strübel
Live-Mitschnitt vom Konzert in der Aula "Am Hammer", Leichlingen am 16.Mai 2004
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Satz 1
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Satz 2
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Satz 3
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Satz 4




KV 201 St. Andreas Düsseldorf

Die Symphonie A-Dur KV 201 zeichnet sich besonders durch formale Besonderheiten aus. Die Sonatenhauptsatzform einer klassischen Symphonie ist z.T. nur sehr eingeschränkt wiederzuentdecken. Es besteht schon gleich die Schwierigkeit l. und 2. Thema zu benennen und weitere thematische Einfälle in das Formschema des Sonatenhauptsatzes einzugruppieren. Weit über die Zeit Mozarts hinaus weisend ist in dieser Symphonie der ausführliche Durchführungsteil, der schon Beethovensche Ausmaße und eine immense Vielfalt an motivisch-thematischer Arbeit präsentiert.
Auch in dieser 1774 komponierten Symphonie findet sich (wie im Klavierkonzert d-moll) zwischen erstem und letztem Satz der Symphonie eine Motivklammer. Das jeweils erste Motiv der Sätze verbindet ein Oktavsprung abwärts, doch schon die unterschiedliche Dynamik (der erste Satz beginnt abweichend von der Norm im piano) bewirkt eine völlig unterschiedliche musikalische Aussage.

KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
Orchester: Ein Orchester für St. Andeas
Leitung: Heinz Terbuyken
Aufnahme am 27. Januar 2013 in der Kirche St. Andreas, Düsseldorf
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Allegro moderato
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Andante
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Menuetto
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Allegro con spirito




KV 201 Stephanssaal Karlsruhe

Die 29. Sinfonie A-Dur gehört zu den neun Salzburger Sinfonien, die Mozart zwischen März 1773 und November 1774 in Salzburg schrieb, also im Alter von 18 Jahren. Der konkrete Anlass zur Entstehung der Salzburger Sinfonien ist unbekannt. Bemerkenswert ist, dass Mozart manche der Sinfonien später erneut aufführte, obwohl es damals unüblich war, alte Werke erneut zu präsentieren – möglicherweise aus diesem Grund hat Mozart die Datierungen auf seinen Partituren geschwärzt. Die Sinfonie Nr. 29 ragt unter den Salzburger Sinfonien besonders hervor und gilt als ein vorläufiger Höhepunkt seines sinfonischen Schaffens, vereint sie doch gekonnt überschäumende Lebensfreude und Virtuosität mit intimer Klanglichkeit. Die viersätzige Sinfonie ist eine der frühesten Mozart-Sinfonien, welche sich im Konzertprogramm etabliert hat, und wird heute gerne aufgeführt.


KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
Orchester: Junge Philharmonie Karlsruhe
Leitung: Georg Köhler
Aufnahme am 7. November 2016 im Stephanssaal Karlsruhe

KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Allegro moderato
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Andante
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Menuetto
KV 201, Sinfonie Nr. 29 A-Dur, Allegro con spirito