KV 580 Chemnitz Kreuzkirche

W.A. Mozart Arie für Sopran und Orchester „Schon lacht der holde Frühling“ KV 580

(Einlegearie zu Giovanni Paisellos „Il Barbiere di Siviglia“)

Neben Opern boten sich Mozart immer wieder Anlässe, einzelne Konzertarien zu komponieren. „Eine Aria in die Oper, der Balbier von Seviglien. für Madme Hoffer. 2 Violini, Viole, 2 Clarinetti, 2 Fagotti, 2 Corni e Baßi. Schon lacht der holde Frühling“, notierte er am 17. September 1789 in sein eigenhändig geführtes „Ver- zeichnüß“ seiner Werke. „Schon lacht der holde Frühling“ war als Einlage zu einer deutschen Fassung der italienischen Buffooper „Il Barbiere di Siviglia“ von Giovanni Paisiello gedacht. Offenbar aber geriet eine Aufführung außer Sicht (sie ist erst für 1796 nachgewiesen, lange nach Mozarts Tod). Deshalb könnte Mozart die Komposition unfertig beiseite gelegt haben. Sie galt als verschollen, bevor das Fragment in den 1990er-Jahren wieder auftauchte und von Franz Beyer ergänzt wurde. Mit „Madme Hoffer“ ist Schwägerin Josepha Hofer (geb. Weber) gemeint, die jüngste Schwester von Constanze Mozart. Hofer war am Schikane- der’schen Freihaustheater engagiert und sollte auch die Partie der „Königin der Nacht“ zur Uraufführung der „Zauberflöte“ 30. September 1791 singen.


Schon lacht der holde Frühling
auf blumenreichen Matten,
wo sich Zephire gatten
unter geselligem Scherze,
Wenn auch auf allen Zweigen
Sich junge Blüten zeigen,
kehrt doch kein leiser Trost
in dieses arme Herz.

Da sitze ich und weine
einsam auf der Flur,
nicht um mein verlornes Schäfchen,
nein, um den Schäfer Lindor nur.

KV 580, Arie „Schon lacht der holde Frühling“
Orchester: Netzwerkorchester V
Solisten: Yeree Suh (Sopran)
Leitung: Domonkos Héja
Aufnahme in der Kreuzkirche Chemnitz am 4. Mai 2013
KV 580, Arie „Schon lacht der holde Frühling“, Satz 1