KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
Orchester: Mitglieder des Bundesjugendorchesters
Solisten: Kirstin Hasselmann (Sopran), Antje Gnida (Alt), Gary Bennett (Tenor), Michael Tews (Bass)
Leitung: Helmut Breidenstein
Live-Konzert des Städtischen Chores Leverkusen in der Friedenskirche Leverkusen Schlebusch am 1.12.2002
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Allegro: Exultate, jubilate
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Recitative: Tandem advenit hora
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Andante:TuVirginum corona
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Allegro: Alleluja



KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur
Orchester: Mitglieder des Bundesjugendorchesters
Solisten: Tilo Fahrner (Klarinette)
Leitung: Helmut Breidenstein
Live-Konzert des Städtischen Chores Leverkusen in der Friedenskirche Leverkusen Schlebusch am 1.12.2002
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur, Allegro
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur, Adagio
KV 622, Klarinetten-Konzert A-Dur, Rondo Allegro

Requiem: Es ist bekannt, dass Mozart mit 35 Jahren mitten über der Arbeit an diesem Werk starb, das, obwohl begonnen als Auftragswerk für einen betrügerischen Grafen, der es als sein eigenes ausgeben wollte, auf unerwartete Weise so zum Requiem für ihn selbst wurde. Eine geradezu theaterhafte Verwandlung einer Groteske in ein Drama, die die Phantasie zahlloser Autoren angeregt hat, darin Sinn zu suchen. Wenn man das nachgelassene Manuskript betrachtet, ist man erstaunt, zu sehen, dass von dem weltberühmten Werk nicht mehr als die ersten 48 Takte von Mozart in allen Stimmen fertiggestellt sind. Von allem weiteren sind außer einer Anzahl wesentlicher Linien der 1. Violinen, den instrumentalen ersten 13 Takten des „Recordare“ und dem Posaunensolo beim „Tuba mirum“ nur die Solistenparts, der Chorsatz und der Bass von seiner Hand. Vom „Lacrimosa“ existieren nur die ersten 8 Takte, vom „Amen“ 16 Takte Skizze einer Chorfuge, vom „Agnus Dei“, „Sanctus“ und „Benedictus“ gar nichts. Jedes andere Werk wäre bei so fragmentarischem Zustand verurteilt gewesen, ohne Publikum im Dunkel der Archive zu schlummern. Mozarts Requiem aber ist es gelungen - darin den Torsi Michelangelos vergleichbar -, von Anfang an bis auf den heutigen Tag zu den Spitzenwerken des künstlerischen Welterbes gezählt zu werden. Woran liegt das?
Die von seiner Hand stammenden Teile weisen eine melodische Kraft, Herbheit, innere Größe, J.S. Bachische Strenge und Konsequenz auf, die den archaisierenden Stil einer monumentalen Einfachheit, den er in der c-moll-Messe, dem „Ave verum“ und den freimaurerischen Teilen der „Zauberflöte“ gelegentlich schon anschlug, zu atemberaubender Gewalt steigern.
Helmut Breidenstein

KV 626, Requiem
Orchester: Mitglieder des Bundesjugendorchesters
Solisten: Kirstin Hasselmann (Sopran), Antje Gnida (Alt), Gary Bennett (Tenor), Michael Tews (Bass)
Leitung: Helmut Breidenstein
Live-Konzert des Städtischen Chores Leverkusen in der Friedenskirche Leverkusen Schlebusch am 1.12.2002
KV 626, Requiem
KV 626, Requiem, Satz 1
KV 626, Requiem, Satz 2
KV 626, Requiem, Satz 3
KV 626, Requiem, Satz 4
KV 626, Requiem, Satz 5
KV 626, Requiem, Satz 6
KV 626, Requiem, Satz 7
KV 626, Requiem, Satz 8
KV 626, Requiem, Satz 9
KV 626, Requiem, Satz 10
KV 626, Requiem, Satz 11
KV 626, Requiem, Satz 12



Städtischer Chor Leverkusen

Kirstin Hasselmann

Kirstin Hasselmann studierte Gesang im Stimmfach ‚Koloratursopran’ an der Musikhochschule Leipzig bei Elisabeth Breul. Nach ihrem Diplom als Opernsängerin absolvierte sie den Meisterkurs bei Renate Hoff an der Staatsoper Berlin.
Von 1987 bis 2001 war sie an den Theatern von Schwerin, Cottbus, Görlitz, Trier und Krefeld/Mönchengladbach engagiert (Partien u.a.: Despina in “Cosi fan tutte“, Pamina in “Die Zauberflöte“, Zerlina in “Don Giovanni“, Gilda in “Rigoletto“, Sophie in „Rosenkavalier“, Eliza in “My Fair Lady“).
Von zentraler Bedeutung ist für sie die Interpretation neuerer und neuester Musik - zuletzt sang sie die in jeder Hinsicht extrem schwierige Partie des Gepopo in „Le Grand Macabre“ von Ligeti (Krefeld und Mönchengladbach).
Kirstin Hasselmann arbeitet als freischaffende Opernsängerin u.a. mit Gastspielen in Krefeld und Trier. Darüber hinaus entwickelt sie eigene künstlerische Projekte.

Sirkka Parviainen

Die junge finnische Sopranistin Sirkka Parviainen studierte Gesang bei Prof. Liisa Linko-Malmio und Ritva Auvinen an der Sibelius-Akademie in Helsinki. 1998 erhielt sie für Konzert- und Operngesang das Diplom mit der höchsten Auszeichnung. 1997 folgten Studien bei David Harper in London sowie Meisterkurse bei Erik Saeden, Harald Ek, Hilde Zadek, Nicolai Zedda, Ubaldo Gardini und Jeffrey Goldberg.
Sie gewann erste Preise bei verschiedenen internationalen Wettbewerben und wurde voriges Jahr als einzige finnische Sängerin ausgewählt für ein Debut-Konzert in Helsinki. Von 1998-2000 sang sie an der finnischen Nationaloper in Helsinki große Rollen ihres Faches wie Mimi und Micaela und vor allem ihre Traum-Partien als Mozart-Sängerin: die Gräfin in „Figaro‘s Hochzeit", Fiordiligi in „Cosi fan tutte“ und Pamina in „Zauberflöte“. Unter der Leitung von Helmut Breidenstein hatte sie einen überwältigenden Erfolg als Donna Elvira in „Don Giovanni“. Daneben sang sie in zahlreichen Opernkonzerten mit Orchester sowie Liederabende in Rom, Wien, Kopenhagen, in Schweden, Russland, Estland, Ungarn, Griechenland, Spanien und Korea.
Oratorienaufführungen wie Matthäuspassion, die Requiems von Mozart, Fauré und Verdi, das Te Deum von Dvorak und die Neunte Symphonie von Beethoven mit ihr als Sopranistin wurden im Finnischen Rundfunk und Fernsehen gesendet. Sie arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Okku Kamu, Jorma Panula, Ari Rasilainen und Alexander Vedernikov.

Walter Planté

Walter Planté, studierte Gesang an der Indiana University School of Music in Bloomington und gastierte bereits während dieser Zeit beim St. Louis Symphony Orchestra. Nach Abschluss seiner Gesangsstudien am Curtis Institute of Music in Philadelphia debutierte er an der Israel National Opera in Tel Aviv mit dem „Lenski“ in „Eugen Onegin“ von Tschaikowsky.
Drei Jahre später erhielt er einen Vertrag als lyrischer Tenor am Theater Krefeld/Mönchengladbach, wo er alle Hauptrollen seines Faches sang, so vor allem die großen Mozart-Partien „Belmonte“, „Ferrando“, „Don Ottavio“ und „Tamino“. Zur Zeit ist er dort u.a. in der Rolle des „Rattengift“ in „Scherz, Satire und Ironie“ von Detlev Glanert zu erleben.
Walter Planté gastierte an der Deutschen Staatsoper Berlin und anderen deutschen Opernhäusern, sowie europaweit u.a. in Zürich, Amsterdam, Paris und Stockholm. Regelmäßig kehrt er in die USA zurück für Liederabende und Konzerte, u.a. in San Francisco, Chicago, Atlanta, St. Louis, Cleveland und New York. Walter Planté war Solist bei zahlreichen CD-Produktionen wie den „Glocken“ von Rachmaninoff unter Leonard Slatkin, „Das Paradies und die Peri“ von Robert Schumann, „La Fanciulla del West“ von Puccini, „Songfest“ von Bernstein sowie „6 Mendelssohn-Lieder“ von Matthus.
Im November 1992 hatte Walter Planté sein Carnegie-Hall-Debüt in den „Songs of Innocence and Experience“ von Bolcoms wieder unter Leitung von Leonard Slatkin.

Benno Schöning

Benno Schöning erhielt seinen ersten Gesangsunterricht an der Musik-Akademie Basel bei Derrik Olsen. Sein Studium begann er an der Musikhochschule Karlsruhe bei Prof. Aldo Baldin. 1992 wechselte er an die Musikhochschule Lübeck, wo er bei Prof. James Wagner sein Studium mit dem Diplom für Bühnen-und Konzertgesang abschloss. Er nahm an verschiedenen Meisterkursen teil, so z.B. bei John Shirley-Quirk, Wolfgang Schöne und dem italienischen Tenor Enrico Facini, der danach für weitere zwei Jahre sein Lehrer blieb. Seit 2000 berät ihn Tom Krause in stimmlichen und fachlichen Fragen. Der künstlerische Schwerpunkt von Benno Schöning ist der Lied- und Konzertgesang. Er war als Sänger/Darsteller für das Stück "Winterreise" der Tanz-Companie Lübeck engagiert. Diese Produktion wurde mit dem Landeskulturpreis von Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Es folgten Rundfunkaufnahmen beim NDR (Schubertlieder in der Orchesterfassung von J. Brahms) und im SWR (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach).
Das Konzertrepertoire von Benno Schöning umfasst die bekanntesten Oratorien und Messen (u.a. Matthäuspassion, Johannespassion, h-Moll Messe, Messiah, Paulus, Carmina burana). In Mexico-City sang er das Brahms-Requiem, das live im Fernsehen übertragen wurde.

KV 626 Leverkusen Städtischer Chor

Requiem: Es ist bekannt, dass Mozart mit 35 Jahren mitten über der Arbeit an diesem Werk starb, das, obwohl begonnen als Auftragswerk für einen betrügerischen Grafen, der es als sein eigenes ausgeben wollte, auf unerwartete Weise so zum Requiem für ihn selbst wurde. Eine geradezu theaterhafte Verwandlung einer Groteske in ein Drama, die die Phantasie zahlloser Autoren angeregt hat, darin Sinn zu suchen. Wenn man das nachgelassene Manuskript betrachtet, ist man erstaunt, zu sehen, dass von dem weltberühmten Werk nicht mehr als die ersten 48 Takte von Mozart in allen Stimmen fertiggestellt sind. Von allem weiteren sind außer einer Anzahl wesentlicher Linien der 1. Violinen, den instrumentalen ersten 13 Takten des „Recordare“ und dem Posaunensolo beim „Tuba mirum“ nur die Solistenparts, der Chorsatz und der Bass von seiner Hand. Vom „Lacrimosa“ existieren nur die ersten 8 Takte, vom „Amen“ 16 Takte Skizze einer Chorfuge, vom „Agnus Dei“, „Sanctus“ und „Benedictus“ gar nichts. Jedes andere Werk wäre bei so fragmentarischem Zustand verurteilt gewesen, ohne Publikum im Dunkel der Archive zu schlummern. Mozarts Requiem aber ist es gelungen - darin den Torsi Michelangelos vergleichbar -, von Anfang an bis auf den heutigen Tag zu den Spitzenwerken des künstlerischen Welterbes gezählt zu werden. Woran liegt das?
Die von seiner Hand stammenden Teile weisen eine melodische Kraft, Herbheit, innere Größe, J.S. Bachische Strenge und Konsequenz auf, die den archaisierenden Stil einer monumentalen Einfachheit, den er in der c-moll-Messe, dem „Ave verum“ und den freimaurerischen Teilen der „Zauberflöte“ gelegentlich schon anschlug, zu atemberaubender Gewalt steigern.
Helmut Breidenstein

KV 622 Leverkusen Städtischer Chor

Klarinettenkonzert: Mozart schrieb sein letztes Instrumentalkonzert 1791 für einen Freund, den virtuosen Klarinettisten Anton Stadler. 1789 als Konzert in G-Dur für Bassetthorn begonnen (eine dunkel und sehr weich klingende Altklarinette, die er u.a. in „Titus“ und „Zauberflöte“ zu wunderbarer Wirkung brachte), erfuhr es 1791 seine Vollendung als das vorliegende wunderbare Konzert für Klarinette in A-Dur, genauer gesagt für eine in der Tiefe um 4 Töne erweiterte sogenannte „Bassettklarinette“. Der weiche, bindende Ton der Klarinetten unterscheidet wesentlich den Klang des klassischen Orchesters vom barocken „Spaltklang“. Mozart, der sie seit „Idomeneo“ in all seinen Opern einsetzte, war ihr Meister. Niemand verstand so wie er, ihre zahllosen Farben und dynamischen Schattierungsmöglichkeiten auszunutzen - ohne jede Exhibition von Virtuosität (Alfred Einstein).
Robert Levin verglich Mozarts Konzerte mit seinen Opern- und Konzertarien. „Auf beiden Gebieten zeigt sich Mozarts Genialität in der Charakterzeichnung. Er bringt virtuose Elemente mit den Erfordernissen dramatischer Expressivität in Einklang. Beides entfaltet sich in einem herrlichen Melodienreichtum, einer fließenden rhythmischen Tonsprache und einem dichten Gewebe orchestraler Strukturen.“ In der Tat fehlt dem zweiten Satz nichts als der Text, um eine Arie zu sein.
Helmut Breidenstein

KV 165 Leverkusen Städtischer Chor

Exsultate, jubilate: Der 16jährige Mozart schrieb dieses taufrische Werk 1773 in Mailand für den berühmten Kastraten Rauzzini, der dort bei der erfolgreichen Uraufführung von Mozarts Oper „Lucio Silla“ eine Hauptrolle sang. Es ist eigentlich eine dramatische Kantate, geistlich daran ist nur der Text, der Maria, die „Krone der Jungfrauen“, als aufsteigende Morgenröte preist - ganz im Sinne des Adventsgedankens. Seine geradezu weltliche Fröhlichkeit erinnert an den heiteren Stil des süddeutschen Spätbarock wie er uns in den beglückenden Kirchen Balthasar Neumanns und Domenikus Zimmermanns, Vierzehnheiligen und Wieskirche, begegnet. Mozart, der selbst ein hervorragender Geiger war, spielte auch die von ihm sehr geliebte Bratsche, ein Grund für seine stets sehr lebendigen Mittelstimmen. Auch im zweiten Hauptsatz dieser „Motette“ gibt er ihr sehr dankbare Aufgaben.
Helmut Breidenstein