KV 278, Sonate für Orgel & Streicher C-Dur
Orchester: Kammerorchester Rhein Erft
Leitung: Norbert Keßler
Aufnahme in der Basilika Kloster Steinfeld (Eifel) am 20. Dezember 2009
KV 278, Sonate für Orgel & Streicher C-Dur



KV 141, Te Deum C-Dur
Orchester: Kammerorchester Rhein Erft
Leitung: Norbert Keßler
Festkonzert aus Anlass des 25jährigen Jubiläum von Chorleiter Norbert Keßler unter Mitwirkung des Kammerchor Rhein Erft in der Basilika Kloster Steinfeld (Eifel) am 20.12.2009
KV 141, Te Deum C-Dur, Allegro/Adagio/Allegro



KV 263, Kirchensonate C-Dur
Orchester: Kammerorchester Rhein Erft (auf historischen Instrumenten) Konzertmeisterin Ingeborg Scheerer
Leitung: Norbert Keßler
Festkonzert aus Anlass des 25jährigen Jubiläum von Chorleiter Norbert Keßler unter Mitwirkung des Kammerchor Rhein Erft in der Basilika Kloster Steinfeld (Eifel) am 20.12.2009
KV 263, Kirchensonate C-Dur, Allegro

Orchester

Das Kammerorchester Rhein Erft ist das Hausorchester des Kirchenchores St. Gereon Bergheim-Zieverich und des Kammerchores Rhein Erft. Es setzt sich aus im Bereich der Barockmusik versierten Instrumentalisten zusammen und spielt auf Originalinstrumenten der Barockzeit. Die Mitglieder sind Dozenten der Musikhochschulen des Rheinlandes und deren Studenten. Alle Mitglieder können auf langjährige Erfahrungen in deutschen und europäischen Spitzenensembles zurückblicken. Mit dem Kirchenchor St. Gereon und dem Kammerchor Rhein Erft verbindet das Orchester eine langjährige Zusammenarbeit seit der gemeinsamen ersten modernen Wiederaufführung der Matthäus-Passion 1730 von Georg Philipp Telemann im Jahr 1996.
Texte: Norbert Keßler

Chor

Der Kammerchor Rhein Erft wurde 1980 von Norbert Keßler, der ihn auch seit 1984 leitet, als Kirchenchor St. Gereon Bergheim-Zieverich gegründet. Seit 2009 tritt er außerhalb pfarrlicher und lokaler Zusammenhänge unter dem neuen Namen auf.

Anfänglich war der Chor nur der Liturgiegestaltung an der Zievericher Filialkirche St. Gereon verschrieben. Bald nach Übernahme durch den heutigen Chorleiter weitete sich das Tätigkeitsfeld aber deutlich aus. Neben fünf bis zehn Gottesdiensten, die der Chor jährlich in Zieverich und Paffendorf gestaltet, kam bald eine Reihe von kleineren und größeren Konzerten im Bergheimer Raum und teilweise weit darüber hinaus hinzu, die für einen Kirchenchor dieser Größenordnung sicher als bemerkenswert bezeichnet werden können.

Der Chor hat zur Zeit ca. 30 Mitglieder aller Altersklassen und pflegt ein Repertoire, das der Größe und dem musikalischen Können seiner Mitglieder möglichst gut angepasst ist. Neben der Musik des Barock und den Messkompositionen der Klassik liegt dem Chor besonders die Pflege der Kompositionen Josef Gabriel Rheinbergers am Herzen, von denen er u.a. die Weihnachtskantate „Der Stern von Bethlehem“ (1998 in Kloster Steinfeld) und das Requiem d-moll op. 194 (2003 im Bonner Münster) aufführte. Besondere Beachtung fand die erste Wiederaufführung der Kantate „Jephtas Opfer“ 1994. Aber auch die erste moderne Wiederaufführung der Matthäus-Passion (1730) von G. Ph. Telemann im Jahre 1996 fand ein interessiertes Echo in Presso und Rundfunk. An dieser Repertoire-Konzeption wird schon deutlich, dass sich der Chor gerne mit Werken auch abseits der ausgetretenen Repertoire-Pfade auseinandersetzt.

Besondere Höhepunkte waren Konzerte und Gottesdienste in den Domkirchen von Köln, Essen und Xanten, dem Bonner Münster, der Basilika Kloster Steinfeld, der Kölner Basilika St. Aposteln,der Kathedrale Notre Dame in Paris und der Abteikirche St. Rémi in Reims sowie Auftritte bei den Katholikentagen Aachen und Berlin. Dabei tat sich der Chor häufig mit anderen Chören zusammen, um so auch Projekte realisieren zu können, die einer größeren Sängerschar bedürfen, so mit dem Chor am Gutenberg-Gymnasium Bergheim, dem Remigiuschor Bergheim, dem Chorus cum animo Düsseldorf, der Chorgemeinschaft ‚Allegro Vivace’ Bad Münstereifel (die ebenfalls 1994 bis 2000 von Norbert Keßler geleitet wurde) sowie zuletzt mit der Kantorei St. Maria Königin Kerpen-Sindorf.

William Mendiberry (Tenor)

William Mendiberry, geboren 1963 in Uruguay, begann seine musikalische Laufbahn in seiner südamerikanischen Heimat als Chorknabe und arbeitete dort auch als Chorleiter. Neben seinem Studium der Anglistik widmete er sich in Montevideo privaten Gesangsstudien bei Natalia Zimarioff und Sara Dufau und studierte Interpretation bei Eduardo Gilardoni. Nach seiner Übersiedlung nach Europa setzte er seine Gesangsausbildung bei Prof. Michaela Krämer, Max Wittges, und Celine Lindsley fort. Sein Repertoire reicht von der Musik der Renaissance bis zur Spätromantik. Er konzertierte bereits in Südamerika und trat in zahlreichen Konzerten im europäischen Raum auf. Daneben arteitet er auch als Gesangspädagoge und Stimmbildner.


Julia Hagemann (Mezzosopran)

Die Mezzosopranistin Julia Hagemann studierte zunächst Rhythmik an der Folkwang-Hochschule Essen und machte 2001 an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf ihr Gesangsdiplom bei Celina Lindsley.
Diverse Kleinpartien an der Deutschen Oper am Rhein bestärkten sie in ihrem Vorhaben, sich vorrangig dem Konzertgesang zu widmen. Dabei gilt ihre besondere Vorliebe der alten Musik in solistisch besetzen Ensembles wie RheinVocal, Trutznachtigall oder Quinta Vox sowie den Kantaten und Passionen Johann Sebastian Bachs.
Mit Ausschnitten aus Händels "Salomo" war sie beim Schleswig-Holstein-Musikfestival unter der Leitung von Rolf Beck zu hören. Neben dem „klassischen“ Solorepertoire sang sie einige Uraufführungen (u.a. Valerio Sannicandro und Frank Schulte) und tritt mit ihrem eigenen Bühnenprogramm auf.

Anna Pehlken (Sopran)

Die Sopranistin Anna Pehlken begann ihre umfassende musikalische Ausbildung an der Staatlichen Musikschule in Krakau, die sie mit Auszeichnung absolvierte. Im Anschluss studierte sie an der Krakauer Musikakademie Flöte und Gesang. Nach ihrer Diplomprüfung, die sie mit Auszeichnung ablegte, schloss sie 2008 ihr Studium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit dem Konzertexamen ab. Anna Pehlkens breit gefächertes Repertoire umfasst die Gattungen Oper, Oratorium, Lied, Neue Musik, Kammermusik, Musical, Theater- und Filmmusik. Sie hat verschiedene Preise, Auszeichnungen und Stipendien erhalten und wurde zu Festivals, Uraufführungen Neuer Musik sowie zu Radio- und Fernsehproduktionen eingeladen.
2007 debütierte sie an der Krakauer Oper in der Welterstaufführung von Karol Szymanowskis Operette "Loteria na mezów". In ihrer internationalen Konzerttätigkeit arbeitet Anna Pehlken mit vielen namhaften Künstlern zusammen. Dazu gehören u.a.: Antonii Wit (Carl Orff - Carmina Burana, Filharmonie Krakow), Alexandar Markovic (Gustav Mahler – IV. Symphonie, Mahler Festival Filharmonie Brno), Stefan Irmer – Liederabend Schlosskonzerte Jülich, Andreas Meisner (G.F. Händel – Jephta; J.S. Bach – Weihnachtsoratorium, Altenberger Dom) Grammy-Preisträger Arno Roth (Distant Worlds/Final Fantasy Game Musik von Nobuo Uematsu, Filmmusik Festival), Agata Duda-Gracz (Gala Piosenki Aktorskiej, Teatr Polski Breslau)
2010 sang sie auf der Beerdigung des polnischen Präsidenten Lech Kaczynski in der Wawel Kathedrale in Krakow das „Pie Jesu“ von Gabriel Fauré.
Im März 2012 war sie in der Welturaufführung der komischen Oper "Die maskierten Liebhaber" (Gli amanti mascherati) von Niccoló Piccinni zu hören, verbunden mit einer CD-Produktion für das italienische Label Bongiovanni in Bologna mit Maestro Maurizio Quaremba.
Im Mai 2012 war sie in der Kölner Philharmonie mit “Queen Symphony meets Carmina Burana” unter der Leitung von Christian Letschert-Larson zu Gast.
Im September 2013 sang sie die Uraufführung der 3. Symphonie von Wojciech Ziemowit Zych beim Internationalen Festival Wratislavia Cantans zusammen mit dem Lutoslawski Duo und der Philharmonie Breslau; das Konzert wurde vom polnischen Rundfunk (Polskie Radio) aufgezeichnet.

Chorleiter und Bass Sänger

Chorleiter Norbert Keßler, geboren 1963 in Bergheim-Zieverich, Abitur 1983 am Gutenberg-Gymnasium Bergheim, studierte an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Katholische Theologie, Germanistik, Musikwissenschaft, Philosophie und Erziehungswissenschaft. Diplom in Katholischer Theologie (Diplomarbeit: Menschenopfer für Jahwe? Zur Bewertung der unpolemischen Zeugnisse von Menschenopfern im Alten Testament), 1. und 2. Staatsexamen (2. Staatsarbeit: Möglichkeiten und Grenzen fächerübergreifenden Unterrichts am Beispiel eines Unterrichtsvorhabens zu den Passionsmusiken Johann Sebastian Bachs).

Parallel dazu absolvierte er eine private Gesangsausbildung bei Helene Möhler, Franz Gerihsen und Max Wittges.
Umfangreiche Konzerttätigkeit als Bass-Bariton im Köln-Bonn-Düsseldorfer Raum. Sein Gesangsrepertoire reicht von der Gregorianik bis zur Moderne mit Schwerpunkten auf der Sakralmusik des Barock und der Klassik. Er arbeitete u.a. mit Peter Neumann, Christian Collum, KMD Johannes Geffert und Prof. Wolfgang Bretschneider als Gesangssolist zusammen. Mit zahlreichen Ensembles für Alte Musik sammelte er Erfahrungen im Bereich der historischen Aufführungspraxis, so u.a. mit der Johann Christian Bach-Akademie und mit der Capella Burgundiae.

Neben seinem Hauptberuf als Oberstudienrat am Erzbischöflichen Friedrich-Spee-Kolleg in Neuss (Fächer: Deutsch, Katholische Religion, Hebräisch) und seiner sängerischen Tätigkeit arbeitet er seit 1984 als Chorleiter - ein Tätigkeitsfeld, das er sich hauptsächlich autodidaktisch erarbeitet hat. Unseren Chor gründete er 1980 und leitet ihn seit 1984. Daneben hat er verschiedene andere Ensembles geleitet, u.a. das Studentische Vokalensemble Bonn, den Jugendchor „Lebenszeichen“ Troisdorf-Spich sowie 1994 bis 2000 die Chorgemeinschaft ‚Allegro Vivace’ Bad Münstereifel.
Während des Studiums assistierte er Prof. Wolfgang Bretschneider bei der Leitung der Choralscholen des Bonner Münsters und des Collegium Albertinum und fungierte als Liturgischer Kantor am Bonner Münster. Diese Funktionen übte er auch bei zahlreichen Rundfunk- und Fernsehübertragungen aus der Bonner Münsterbasilika aus.

KV 139 Bergheim Kammerchor und Kammerorchester Rhein Erft

KV 141 Te Deum Bergheim Kammerchor und Kammerorchester Rhein Erft

Das Te Deum, ein Werk des dreizehnjährigen Wolfgang Amadeus Mozart, wurde für den Salzburger Dom geschrieben. Das sich eng an ein Te Deum Michael Haydns anlehnende Stück teilt den umfangreichen Text traditionellerweise in vier Abschnitte und endet mit einer prächtigen Doppelfuge.
Im Erstdruck erschien es ohne die originalen vier Trompeten und Pauke nur mit Streicherbegleitung, doch wurden in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts Trompeten- und Paukenstimmen des Werkes als Originalstimmen Mozarts entdeckt und erkannt, und in diesem reichen Instrumentarium erklingt das Werk auch heute.
Wie zu Mozarts Zeit im Salzburger Dom üblich, spielen drei Posaunen die Unterstimmen des Chores (Alt, Tenor und Bass) mit.

KV 278 und 2kv 263 Kirchensonate mit Kammerorchester Rhein Erft

Die Kirchensonaten Mozarts sind sämtlich Epistel-Sonaten, d.h. sie wurden im Salzburger Dom nach der Epistel, der neutestamentlichen Lesung, anstelle eines Vokalstückes musiziert. Wir haben sie neben dieser liturgischen Stelle auch als Vorspiel eingesetzt. Aus den siebzehn Kirchensonaten haben wir zwei ausgesucht, die sich in der Besetzung für unser heutiges Konzert anbieten, die Sonaten in C-Dur KV 263 von 1776 für zwei Trompeten, Streicher und Orgel und KV 278 von 1777 für 2 Oboen, zwei Trompeten, Pauken, Streicher und Orgel.