St. Johannis Karlstadt

Einen Abend mit Klaviersonaten spielte die schwedisch-deutschen Pianistin Ann-Helena Schlüter in der St. Johannis-Kirche, Karlstadt. Darüber hinaus gab es die 9 kleinen Stücke aus Nannerl´s Notenbuch.
Die zwei vierhändigen Sonaten spielte sie mit der Pianistin Feng Wu zu einem anderen Anlass.



KV 1a Andante C-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 1a Andante C-Dur


KV 1b Allegro C-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 1b Allegro C-Dur


KV 1c Allegro F-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 1c Allegro F-Dur


KV 1d Menuett F-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 1d Menuett F-Dur


KV 1e Menuett G-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 1e Menuett G-Dur


KV 1f Menuett C-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 1f Menuett C-Dur


KV 2 Menuett F-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 2 Menuett F-Dur


KV 3 Allegro B-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 3 Allegro B-Dur


KV 4 Menuett F-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 4 Menuett F-Dur


KV 5 Menuett F-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 5 Menuett F-Dur


KV 6 Sonate C-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 6 Sonate C-Dur
KV 6 Sonate C-Dur, Allegro
KV 6 Sonate C-Dur, Andante
KV 6 Sonate C-Dur, Menuett I
KV 6 Sonate C-Dur, Menuett II


KV 7 Sonate D-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 7 Sonate D-Dur


KV 8 Sonate B-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 8 Sonate B-Dur
KV 8 Sonate B-Dur, Allegro Satz 1
KV 8 Sonate B-Dur, Allegro Satz 2


KV 9a Sonate G-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 9a Sonate G-Dur


KV 9b Allegro C-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 9b Allegro C-Dur


KV 281, Klavier-Sonate B-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 281, Klavier-Sonate B-Dur
KV 281, Klavier-Sonate B-Dur, Allegro
KV 281, Klavier-Sonate B-Dur, Andante amoroso
KV 281, Klavier-Sonate B-Dur, Rondeau Allegro


KV 283, Klavier-Sonate G-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 283, Klavier-Sonate G-Dur
KV 283, Klavier-Sonate G-Dur, Allegro
KV 283, Klavier-Sonate G-Dur, Andante
KV 283, Klavier-Sonate G-Dur, Presto


KV 284, Klavier-Sonate D-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 284, Klavier-Sonate D-Dur
KV 284, Klavier-Sonate D-Dur, Allegro
KV 284, Klavier-Sonate D-Dur, Polonaise rondeau
KV 284, Klavier-Sonate D-Dur, Andante


KV 309, Klavier-Sonate C-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 309, Klavier-Sonate C-Dur
KV 309, Klavier-Sonate C-Dur, Allegro
KV 309, Klavier-Sonate C-Dur, Andante poco adagio
KV 309, Klavier-Sonate C-Dur, Rondeau Allegretto


KV 310, Klavier-Sonate a-moll
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 310, Klavier-Sonate a-moll
KV 310, Klavier-Sonate a-moll, Allegro
KV 310, Klavier-Sonate a-moll, Andante espressivo
KV 310, Klavier-Sonate a-moll, Presto


KV 311, Klavier-Sonate D-Dur
Solisten: Ann-Helena Schlüter (Klavier)
Aufnahme am 28. Februar 2015 in der Kirche St. Johannis, Karlstadt

KV 311, Klavier-Sonate D-Dur
KV 311, Klavier-Sonate D-Dur, Allegro
KV 311, Klavier-Sonate D-Dur, Andante
KV 311, Klavier-Sonate D-Dur, Allegro Rondo





Ann-Helena Schlüter

Die schwedischdeutsche Pianistin, Komponistin und Lyrikerin Ann-Helena Schlüter, in Nürnberg geboren, wuchs in einer Musikerfamilie auf. Klavierunterricht seit dem vierten Lebensjahr bei ihrem Vater, dem Pianisten Prof. Karl-Heinz Schlüter, mit acht Jahren erste Gedichte. Sie wurde neben dem Musikgymnasium Würzburg Jungstudentin an der Hochschule für Musik Würzburg, Studium Künstlerisches Klavier an den Musikhochschulen Köln, Würzburg, Detmold und zwei Jahre USA: Master of Music, Arizona State University, Diplom Künstlerisches Klavier, Instrumentalpädagogisches Diplom, Meisterklassendiplom. Magister Artium M.A. Doppelhauptfach Musikwissenschaften und Wissenschaftliche Musikpädagogik Universität Würzburg. DAAD- Stipendiatin, Stipendiatin der Vera-Ritter-Stiftung, der Arizona State University Phoenix, USA. Zahlreiche Preise im In- und Ausland: u.a. Steinway Wettbewerb Hamburg, Robert Schumann Wettbewerb Zwickau, London Concerto Competition. Promotionsstudium Musikwissenschaften an der Universität Leipzig. Sie ist Komponistin von Hunderten von Klavierwerken, Komponistin und Textdichterin vieler Lieder, Autorin Hunderte von Gedichten.
Veröffentlichungen: CD Jeden Augenblick mit 18 eigenen Liedern 2010, Doppel-CD Himlasång 2012, Himmelslieder mit 40 eigenen schwedischen Piano-Kompositionen und Com'Ann 2013, mit 18 eigenen Liedern mit Texten in Deutsch, Englisch und Schwedisch bei cap-music. Auch auf den drei CDs PianoLyrik, Lebensheiterkeit und Worte des Meisters 2010/2011 sind ihre eigenen Lieder und Texte zu hören. Der Gedichtband Flügelworte, PianoLyrik op. 1 mit 162 Gedichten ist im Literaturverlag Lorbeer Bielefeld September 2013 erschienen.


Feng Wu

Feng Wu wurde 1984 als Tochter des Pekingopernmusikers Wu Benqi in Peking geboren. Von 1994 bis 2002 studierte sie Klavier am zentralen Konservatorium Peking bei Frau Prof. Wu Yuan. Von 2002 bis 2006 war sie Studentin der Klasse von Prof. Anatol Ugorski an der Hochschule für Musik Detmold und erlangte dort ihr Pianisten-Diplom. Danach studierte sie bei Prof. Jean-Efflam Bavouzet und seit 2007 im Aufbaustudium bei Frau Prof. Gitti Pirner an der Hochschule für Musik und Theater München.
Feng Wu gewann dreimal den Klavierwettbewerb „Xinghai Cup” und konzertiert als Pianistin und Kammermusikpartnerin. 2005 musizierte sie mit dem Kammerorchester „Kremerata Baltica” und Gidon Kremer.


St. Johannis - Sonaten

Mozarts brillante frühe Klaviersonaten zeigen das Spielerische und Verspielte, Zärtliche in Mozarts Musik. Es gibt einen treffenden Ausspruch: Wenn die Engel ihrer Arbeit nachgehen, spielen sie Bach. Wenn sie Freizeit haben, spielen sie Mozart.
Mozart hatte nicht dieselbe Möglichkeit wie Bach, reif und erwachsen und voller Tiefe und Demut zu werden, da er nicht 65 wurde, sondern jung starb und bis zuletzt als Wunderkind und genial galt. Seine Musik ist wie seine Persönlichkeit immer jung und kindlich geblieben. Dennoch ist auch in seiner Musik Wehmut und traurige Zärtlichkeit herauszuhören, vor allem in den zweiten Sätzen. Jedoch in der strengen Form der Sonate, die nicht ganz so streng ist wie Fuge und Kanon, zeigt sich die Genialität Mozarts, immer wieder faszinierende, einmalige Codas zu schaffen und Wendungen und Modulationen, die wie lebendige Kleinigkeiten berauschen und berühren. Auch seine Klavierduo-Werke sind davon nicht ausgenommen: in jedem Menuett und Tanz ist seine Sprache neu, lebendig und niemals langweilig.
Text: Ann-Helena Schlüter


KV 1 - 9 St. Johannis Karlstadt

Nannerls Notenbuch

Das Notenbuch gefällt mir besonders gut, es zeigt Mozarts frühe Erkenntnis von Kunstmusik, die Wechselwirkung von „erwachsen" und „kindlich“ geben sich stets die Klinke in die Hand, keinerlei Ironie oder Schwerfälligkeit, kein böser Gedanke ist zu hören, als wäre die Welt ein Paradies, so schreibt Mozart seine Umgebung auf, als habe er eine Vision gehabt von der Ewigkeit, von purer Schönheit. Ich wünsche, er könnte mir eines Tages verraten, was für eine Schau er da erlebt hat, vielleicht schon als Kind.
Diese kleinen zerbrechlichen Stücken darf man dennoch keineswegs unterschätzen, sie sind ebenfalls Kleinode mit Tücken, was das virtuose Umsetzen am Klavier angeht. Das freie Ausprobieren in Mozart Jugendjahren versetzt mich in Erstaunen, denn hier können wir schon hören, was aus ihm werden wird, wie er immer mehr hört, verbindet und vereint, was für Ideen ihm kommen, wie genau, fleißig und konsequent er in seiner Formgebung ist, selbst wenn ein Stück noch so kurz ist. Nie fällt er aus der Rolle oder wird geschmacklos. Stets bleibt er der Kunst und der Form treu.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 281 St. Johannis Karlstadt

Mozarts Melodieführung ist nie irreführend, sondern immer konkret und absolut, man hört nicht unbedingt eine Geschichte, sondern das Melodische an sich im eigentlichen Sinne des Wortes. Dennoch ist eine gewisse Unabsetzbarkeit in dieser Sonate, eine Offenheit und eine Oberstimmenmelodik, der man gerne folgt, denn Mozart führt hervorragend. Das Rückgrat der Sonate ist diese unendliche Melodie, das kantable Seitenthema, ein Mit- und Gegeneinanderspielen- Mozart selbst hat seine Regeln erfunden, obwohl er auch die großen Regeln der Musik und der Sonate stets vor Augen hat und beherzigt. Seine Musik braucht keine Symbole oder Erklärungen, sie ist leicht zu erfassen und öffnet sich freiwillig - sicher dennoch anstrengend für den Pianisten, der das Ganze zusammen hält und stets nach vorne blicken muss, wann das nächste „Glatteis" in Mozarts typischer Virtuosität auf einen wartet. Mozarts Modulationen sind dabei stets lieblich und unaufdringlich.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 283 St. Johannis Karlstadt

Die Kunstentfaltung in Mozart Sonate, die Regelmäßigkeit der Grundrisse und der motivischen Entwicklung lassen Mozarts Musik so leicht und fließend ins Ohr gehen. Viele Menschen sagten mir, sie würden durch seine Musik beruhigt werden. Es ist nicht nur eine intellektuelle Leidenschaft in seinen Tönen, sondern eine fast demütige Verspieltheit aus Tonika und Dominante, unmissverständlich und Effekthascherei. Beim Üben dieser Sonate war mir besonders wichtig, das Transparente, das fast „Glashafte“ seiner besonderen Virtuosität, die nur Mozart so zeigt, in fast wie verquirlten Läufen und dekorativen Verzierungen lupenrein herüberzubringen.
Die Schwierigkeit von Mozarts Musik am Klavier ist die Einfachheit, die am Schluss übrig bleiben soll, als wäre es tatsächlich ein Kinderspiel, eine Schleife, die man sich ins haar bindet, ein Spaziergang barfuß - die Charaktere sind nicht fest umrissen, sondern poiniert dargestellt  - als hätte jede liebliche Melodie sein Sonntagskleid an.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 284 St. Johannis Karlstadt

Was bewirkt Mozarts Musik für die Hörer?
Charakter und Thema wirken nicht melancholisch, höchsten vorübergehend traurig wie die Trauer eines Kindes. Mozart verwendet verschiedene Darstellungsmittel, man hört die „eigentlichen“ Themen sofort, und sie wirken nie rau oder aufdringlich. Exposition, Seitenthema, Schlussgruppe, all dies gehört wunderbar zu einer Einheit zusammen, eine Fortspinnung des ersten Eindrucks, des ersten Gedanken. Reprise und Coda fassen noch einmal ohne Trübsinn zusammen. Die Grundstimmung hält sich wie ein sprachlicher Ausdruck.
Verzweiflung und Wehmut kommen in Mozarts Musik nie in dramatischer Quintessenz vor wie in Beethoven oder Schubert oder auch Bach, es ist eher eine ewig hoffnungsfreudige Kindlichkeit, die eine sehnsuchtsvolle Entwicklung in den Tönen begründet.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 309 St. Johannis Karlstadt

Der Formprozess in Mozarts Sonate ist erstaunlich, da seine Formteile nie langweilig, nie skizzenhaft sind, obwohl er sich selbst in der strengen Sonatenform bewusst einengt.
Ein Netz von leichten motivischen Beziehungen liegt über den Sätzen. In Mozarts Musik kann man sich leicht motivisch orientieren. Zugleich ist der Gerüstbau spannend, verschränkt und zwingt zur Fortsetzung. Mozarts Dreiklänge und Läufe wirken nie abstrakt. Immer ist ein Bezugspunkt zu hören, der leicht in das Ohr geht und freundlich und verliebt klingt.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 310 St. Johannis Karlstadt

Das Schema der Sonatenform, dessen Entwurf aus dem frühen 19. Jahrhundert stammt, ist von Mozarts Werken, vor allem den Klaviersonaten, nicht abstrahiert worden.
Selbständig und prägnant sind Mozarts melodische Gedanken, die tragende Bedeutung der tonalen Struktur auf der Hand liegend. Mozart transformiert seine Themen vor allem in Coda und Reprise, sein erster Satz ist reich an internen Beziehungen. Im Gegensatz zu Beethoven scheint Mozart seine Gedanken nicht lange bei sich zu tragen, und dennoch ist die zugrunde liegende Idee jeden Satzes übersprudelnd an Ideenreichtum, Verknüpfung der Überraschungen und Ästhetik. Mir erscheint stets, als halte Mozart noch eine besondere Wendung in der Hinterhand, die erst zum Schluss aufleuchtet.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 311 St. Johannis Karlstadt

Es scheint nie, als habe Mozart einen langen Atem, im Gegenteil, seine Musik perlt erfrischend und beruhigend, als zögere er nie und als würden die Überleitungen ineinander fließen. Er gliedert in seiner Durchführung feinsinnig, und es klingt nie streng oder schwierig gemacht oder geschlossen. Es ist wie ein offener Kreis, und dennoch ist das ästhetische Resultat formvollendet. Wie ein Gedicht von Besonnenheit und Kindlichkeit, manchmal von Erschütterung erscheint mir diese Sonate, eine Einheit in der Mannigfaltigkeit, mit Witz und scharfer Kombinationsgabe.
Text: Ann-Helena Schlüter

KV 213 und KV 240

Zweck und Ziel des Köchel-Verzeichnisses war bei allen Auflagen, zusammen und zu sichten, was unter Mozarts Namen weit verstreut wurde. Qualität in Erfindung und Gestaltung sind in Mozarts Werke beinahe unerreicht. Bereits als Neunjähriger schreibt er in London seine ersten Sonaten-Allegros.
Die Lebhaftigkeit dieser Allegros in gestossenen Noten und das Zärtliche des Adagios in getragenen und geschleiften Noten werden vorgestellt. Man hat also beim Vortrag darauf zu achten, dass die Eigenschaften und die Art der schnellen und langsamen Sätze zur rechten Zeit aus einem melodischen Gruß kommen.
Die Spritzigkeit und Genialität, mit der Mozart für zwei Spieler seine Melodien zusammenfügt, ohne große Dramatik oder (wie es wirkt) ohne großen Aufwand macht das Zusammenspiel freudig und dennoch gefährlich, denn so leicht seine Musik klingen soll, so schwer ist sie auch, ein Tanz auf dem Seil, bei dem man jeden Fehler sieht und hört, eng zusammen, dass ein Spieler den anderen verwirren und herauswerfen kann wie bei einem Mensch-ärger-Dich-nicht Spiel.
Ein enges und genaues Zusammenspiel ist daher von nöten, da sich die Hände stets berühren und die Tastatur auf ein winziges Feld zusammen zu schrumpfen scheint. Mozart muss Spaß daran gehabt haben.
Text: Ann-Helena Schlüter