KV 80 Büroland GmbH, Chemnitz

Das Streichquartett G-Dur KV 80 ist mit „1770. le 15 di Marzo alle 7. di sera“ sogar auf die Stunde exakt datiert. Sein Beiname „Lodi-Quartett“ verweist auf den Entstehungsort in Oberitalien. Das Werk des 14-Jährigen, geschrieben vor den sechs „Italienischen Quartetten“ (1772/1773), stellt den ersten ernsthaften Impuls dar, Gattungsgeschichte mitzuschreiben, wenngleich mit lebhafter Unterstützung durch Vater Leopold. Ursprünglich dreisätzig und nach Art der italienischen Sonata da chiesa mit einem langsamen Satz beginnend, erweiterte Mozart das Quartett zwei Jahre später um ein französisches Rondo zur klassischen Viersätzigkeit. Lange galt die abwertende Meinung des italienischen Komponisten und Lehrers Giovanni Battista Sammartini (1700-1775) angesichts der Heterogenität dieses Quartetts, die durch die Rondo-Ergänzung noch zunahm. Die jüngere Forschung sieht es anders, Ludwig Fischer gar einen „bewussten Versuch“ Mozarts, nationale Stile zu vermischen.

Karsten Blüthgen



KV 80, Streichquartett G-Dur
Orchester: Leipziger Streichquartett
Solisten: Conrad Muck (1. Violine), Tilman Büning (2. Violine), Ivo Bauer (Viola), Matthias Moosdorf (Violoncello)
Aufnahme am 17. Mai 2017 im Foyer der Büroland GmbH, Chemnitz

KV 80, Streichquartett G-Dur
KV 80, Streichquartett G-Dur, Adagio
KV 80, Streichquartett G-Dur, Allegro
KV 80, Streichquartett G-Dur, Minuetto
KV 80, Streichquartett G-Dur, Rondeau - Allegro