KV 138 Kreuzkirche Chemnitz

Sie gehört zum Populärsten aus der Feder des jungen Mozart: die Trias der Salzburger Sinfonien. Wolfgang Amadé zeigt sich sowohl auf seinen drei erfolgreichen Italienreisen ab 1769 als auch während der Reisepausen daheim in Salzburg sehr produktiv. 1772 erfindet er, vermutlich um sie während der dritten Italienreise am Mailänder Hof aufführen zu lassen, diese drei Kompositionen für Streicher, die auch Salzburger Divertimenti oder Quartettdivertimenti KV 136- 138 (KV 125a-c) genannt werden.
Das Wort „Divertimento“ im Autograph ist von fremder Hand ergänzt worden und zudem formal nicht korrekt, denn die Werke sind dreisätzig ohne Menuett angelegt. Aus anderem Blickwinkel betrachtet ist diese Gattungsbezeichnung allerdings durchaus „rechtmäßig“, handelt es sich doch um Unterhaltung auf höchstem Niveau. Diese Musik kommt leicht, aber nicht leichtfertig daher. Sie ist augenfällig, aber nicht banal, wirkt schwungvoll, bestimmt in ihrem Tonfall und doch entspannt. Alfred Einstein (1880-1952) deutet die Schwierigkeit an, diese Werke in eine Schublade zu zwängen. Zum einen findet er, es seien „eben keine Opern-Sinfonien, sondern italienische Sinfonien für den Konzertgebrauch“. An anderer Stelle schreibt Einstein, er würde die Werke „eher als italienische Ouvertüren ohne Bläser bezeichnen“. Damit meint er besonders das dieses Programm eröffnende, geradezu schmeichelnde Divertimento F-Dur KV 138 (KV 125c).
Text: Karsten Blüthgen



KV 138, Divertimento F-Dur für Streicher
Orchester: Chemnitzer Barockorchester
Leitung: Midori Seiler
Aufnahme am 8. Mai 2015 in der Kreuzkirche Chemnitz

KV 138, Divertimento F-Dur für Streicher
KV 138, Divertimento F-Dur für Streicher, Allegro
KV 138, Divertimento F-Dur für Streicher, Andante
KV 138, Divertimento F-Dur für Streicher, Presto