KV 298 St. Goar

Das Quartett ist vermutlich Ende 1786 in Wien entstanden und stellt ein signifikantes Beispiel dessen, wie Mozart im Rahmen einer kleinen Ensemble-Besetzung Instrumente verschiedener Natur zusammenführt – nämlich Streicher und Bläser. In seinen reinen Streichquartetten ist man beispielsweise einer klaren Brillanz der ersten Violine gewohnt, in der reinen Kammermusik für Bläser sind die durchdringenden Oboen-Stimmen immer stark präsent. Doch hier kehrt er von einer intensiven klanglichen Brillanz und gestaltet ein sehr weiches, harmonisches und intimes Miteinander aller Instrumente. Es ist kein virtuoses „Wettrennen“ einzelner Mitspieler, sondern ein sich gegenseitig ergänzender und bereichernder musikalischer Dialog. Der Geist der Gemütlichkeit lässt sich hier in jeder Phase wahrnehmen. Und dabei bedeutet es aber nicht, dass die einzelnen Instrumente wenig aussagekräftig erscheinen – jede Stimme hat eine individuelle, in jedem Kontext erkennbare individuelle Linie, und die jeweiligen Klangfarben kommen sehr gut zur Geltung. Ein schönes Beispiel fürs Musizieren voller Harmonie und Zufriedenheit.


KV 298, Quartett für Flöte & Streicher A-Dur
Solisten: Nandin Baker (Flöte), Birgit Heydel (Violine), Sonja Scholz (Bratsche), Lev Gordin (Cello)
Aufnahme am 30. Mai 2021 in St. Goar, Burg Rheinfels

KV 298, Quartett für Flöte & Streicher A-Dur
KV 298, Quartett für Flöte & Streicher A-Dur, Andante con variazioni
KV 298, Quartett für Flöte & Streicher A-Dur, Menuetto
KV 298, Quartett für Flöte & Streicher A-Dur, Rondeau