KV 339 Kantorei der Erlöserkirche

Die Vespere solennes de Confessore KV 339 wurden 1780 von Wolfgang Amadeus Mozart komponiert.
Sie folgen der katholischen Liturgie für eine Vesper und umfassen sechs Sätze, darunter fünf Psalmen aus dem Alten Testament und das Magnificat aus dem Lukasevangelium. Alle Sätze enden mit der Doxologie Gloria Patri.
Die Vesperae sind für Solisten (Sopran, Alt Tenor und Bass), vierstimmigen Chor, 2 Trompeten, Pauken, 3 Posaunen, 2 Violinen und Generalbass (Violoncello, Kontrabass, Fagott und Orgel) komponiert. Besonders bekannt ist die Sopranarie Laudate Dominum, die in Originalbesetzung und in Bearbeitungen vielfach auch einzeln aufgeführt wird.

Die Sätze sind:
I. Dixit Dominus Domino meo (Psalm 109 / 110)
II. Confitebor tibi, Domine (Psalm 110 / 111)
III. Beatus vir qui timet Dominum (Psalm 111 / 112)
IV. Laudate pueri Dominum (Psalm 112 / 113)
V. Laudate Dominum omnes gentes (Psalm 116 / 117)
VI. Magnificat anima mea (Luc. 1.46~55)

Mozart komponierte das Werk während seiner Tätigkeit als Hofkomponist für den Erzbischof von Salzburg Hieronymus von Colloredo.

KV 339 St. Peter und Paul

Diese Psalmvertonung des Psalmes 117 hat Mozart 1780, als er Hofkomponist des Salzburger Erzbischofs Hieronymus von Colloredo war, geschrieben. Die Vesperae solennes de Confessore sind eine Sammlung von insgesamt fünf festlichen Psalmvertonungen und dem Magnificat. Sie sind meistens mit Solisten, Chor, Bläsern, Streichern und Pauken besetzt – was auch dem Beisatz des Titels „Solennes“ Rechnung trägt. Aus dieser Sammlung ist das „Laudate Dominum“ das bekanntest und am meisten aufgeführte Werk.

KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur
Solisten: Ulrike Mertens (Sopran), Laura Knappe (1. Violine), Ursula Sistermanns (2. Violine), Dan Zemlicka (Cello), Ingo Hoesch (Orgel)
Aufnahme am 18. April 2022 in der Pfarrkirche St. Peter und Paul, Aldekerk

KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Laudate Dominum


KV 339 St. Lambertus Düsseldorf

Die „Vesperae solennes de Confessore“ entstanden 1780 in Salzburg und zeigen Mozarts Meisterschaft in der Behandlung der chorischen Stimmen und solistischen Gesangslinien. In der Vesper gelang ihm in einzigartiger Weise die Verbindung kontrapunktischer Tradition im Geiste Händels mit dem melodischen Charme der Wiener Klassik. Die Vesperkomposition reiht nach katholischer Tradition fünf Psalmen aus dem alten Testament aneinander (darunter der fünfte, das „Laudate Dominum“ für Sopran mit Chor – wohl eine der bekanntesten Stücke der Kirchenmusik überhaupt) und dem Lobgesang Mariens aus dem Lukasevangelium, dem Magnificat.

KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur
Orchester: ein Orchester für St. Lambertus
Solisten: Elisa Rabanus (Sopran), Sylwia Rave (Alt), Cesar Dima (Tenor), Thilo Dahlmann (Bariton), Matthias Haarmann (Orgel)
Leitung: Marcel Andreas Ober
Aufnahme am 25. Oktober 2015 in der Basilika St. Lambertus, Düsseldorf

KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur
KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur, Dixit
KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur, Confitebor
KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur, Beatus vir
KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur, Laudate pueri
KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur, Laudate Dominum
KV 339, Vesperae solennes de Confessore C-Dur, Magnificat



2KV 339 Herford Münster

VESPERAE SOLENNES DE CONFESSORE
Text von Dr. Hans-Detlef Hoffmann, Herford

Neben den fast zwanzig Messen, die Mozart in Salzburg für den Gottesdienst an Sonn- und Feiertagen komponiert hat, nehmen sich die drei Vespern KV 194, KV 321 und KV 339, die für Abendgottesdienste am Vorabend besonderer Feiertage entstanden, zahlenmäßig zwar bescheiden aus, doch an Bedeutung gehören sie fraglos zu den „großen“ kirchenmusikalischen Hauptwerken des Komponisten.
Textgrundlage jeder Vesper bilden traditionell fünf alttestamentliche Psalmen (Psalm 110, 111, 112, 113 und 116), die durch einen neutestamentlichen, das Magnificat, den Lobgesang der Maria aus Lukas 1,46-55 beschlossen werden.

Die Vesperae solennes de Confessore entstanden 1780 für einen nicht näher bezeichneten und daher nicht exakt datierbaren feierlichen Vespergottesdienst im Salzburger Dom zum Fest eines Bekenners oder Heiligen. Die Tonartenfolge der sechs Sätze (C-Es-G-d-F-C) erweist das Gesamtwerk als einheitlich konzipierten Zyklus, wobei Dixit (Psalm 110) und Magnificat musikalisch und theologisch einander zugeordnet wie Verheißung und Erfüllung den Rahmen bilden.
Mozart hat den biblischen Psalmtext sehr ernst genommen und musikalisch meisterhaft ausgedeutet. Obwohl der Vokalsatz der Chorstimmen in den Orchestersatz als tragende Schicht „eingebaut“ erscheint und die Komposition insgesamt nach „symphonischen“ Gesetzen verläuft, werden Sonaten- oder Fugenform doch ganz in den Dienst der eindringlichen Textauslegung gestellt. So ist das Confitebor (Satz 2) ein freier Sonatensatz mit einer überraschend verfrühten, gleichsam „erschreckenden“ Scheinreprise zu den Worten Sanctum et terribile („Heilig und furchtbar ist sein Name“). Der „Irrtum“ wird später durch die (verkürzte) „richtige“ Reprise korrigiert, die nun passenderweise zu den Worten Sicut erat in principio („Wie es war im Anfang...“) erklingt.
Stark kontrastierend hat Mozart die beiden Binnensätze angelegt, die beide mit dem Aufruf zum Lob Gottes Laudate beginnen. Im Laudate pueri lobt die Gemeinde in feierlicher Polyphonie Gottes Majestät – und stellt in seiner strengen Kontrapunktik wohl Mozarts großartigste Vokalfuge dar. Ihr lapidares Thema, dessen „Stammbaum“ über Bach (Thema des Musikalischen Opfers!) und Händel (And with his stripes aus dem Messiah) hinaus weit zurückverfolgt werden kann, entspricht einem barocken Thementyp, den Mozart noch mehrfach, z.B. in Adagio und Fuge für Streichquartett KV 546 und dann in der Kyrie-Fuge seines Requiems KV 626 zitiert hat. Ein in der Oktavskala absteigendes Gegenthema deutet mit dem Psalmtext auf den Gott, der in der Höhe thront und das Tiefe erschaut, der in Christus zur Erde herabkam und Mensch wurde.

Den folgenden Satz Laudate Dominum vertont Mozart dagegen als inniges Gebet einer Einzelstimme: Ein wunderbar schwebendes Sopransolo stimmt über einer lautenähnlichen Begleitung einen schlichten Gesang an. Die weitgespannte Melodie von klassischer Schönheit wird dreimal fast unverändert vorgetragen: zunächst vom Orchester, dann vom Solosopran und schließlich noch einmal vom Chor der Gemeinde, der vom dahinströmenden Gesang der Solistin ergriffen leise hinzutritt und in den innigen Lobpreis Gottes einstimmt. Der ganze Satz, der Gottes Erbarmen und Treue so überschwänglich-verinnerlicht preist, ist eine einzige Apotheose des Gesangs, wie sie Mozart später nur noch einmal im Et incarnatus est seiner letzten, unvollendeten Messe in c-moll KV 427 komponiert hat.

Das abschließende festliche Magnificat ist in ausgeführter Sonatenform komponiert: Auf eine langsame Einleitung, die Gottes erhabene Majestät verkündigt, folgt in den ersten 28 Allegro-Takten die Exposition mit drei profilierten, voneinander abgegrenzten thematischen Bereichen entsprechend Haupt-, Seiten- und Schlussthema einer Symphonie. Das Hauptthema wird Mozart später in seinem Todesjahr in seiner letzten symphonischen Komposition, der Ouvertüre zur Oper La Clemenza di Tito wörtlich zitieren. Das Jauchzen über Gott im Geist, von dem der Text redet, wird in dieser Musik kongenial zum Ausdruck gebracht.
Nach einer modulierenden Durchführung werden die Themen in der Reprise beginnend mit dem Text Suscepit Israel („Er nimmt sich seines Knechtes Israel an“) komplett wiederholt. Auch hier liegt die Deutung auf der Hand: Der Gott, der sich in seinem Erbarmen seines Volkes Israel annimmt, ist kein anderer als der, den Maria im Geist erhoben und großgemacht hat. Die lange Coda des Satzes ist besonders breit und ausführlich ausgeführt und deutet so den Text aus, der von der Ewigkeit redet: et nunc et semper et in saecula saeculorum.

KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur
Orchester: Telemann Collegium Herford
Solisten: Gudrun Horst de Cuestas, Prof. Dorothea Ohly-Visarius, Nils Giebelhausen (Tenor), Klaus Pampel (Bass- Bariton)
Leitung: Stefan Kagl
Konzertmitschnitt aus dem Herforder Münster am 23.11.2008 mit dem Herforder Münsterchor
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Dixit Dominus Psalm 110
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Confitebor Psalm 111
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Beatus vir Psalm 112
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Laudate pueri Psalm 113
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Laudate dominum Psalm 117
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Magnifikat (Lukas 1,46-56)



KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur
Orchester: Kammerorchester
Solisten: Ji-Young Hong (Sopran)
Leitung: Matthias Krella
Aufnahme am 26.12.2011 in St. Josef, Langenfeld (Rhld.)
KV 339, Vesperae solennes de confessore C-Dur, Laudate dominum Psalm 117



KV 339 St. Marien Velbert

Die Vesper ist das Abendgebet der Kirche und gehört zu den Tagzeitenliturgien der katholischen Kirche, die heute außer Vesper und Laudes (Morgengebet) fast ausschließlich in Klöstern gebetet werden. (Matutin, Laudes, Terz, Sext (Mittagsgebet), Non, Vesper, Komplet(Nachtgebet).
In der ursprünglichen Form der Vesper wurden 5 Psalmen aus dem Alten Testament gesungen, sowie das Magnificat (der Lobgesang Mariens aus dem Lukasevangelium). Gesungen werden die Psalmen lateinisch oder deutsch in einstimmigen Gesang.
Seit dem II. Vatikanischen Konzil in den 60-iger Jahren des letzten Jahrhunderts werden stets zwei Psalmen aus dem Alten Testament gesungen, es folgt das Canticum (ein Gesang des Neuen Testamentes), sowie nach Lesung und Antwortgesang das Magnificat.
Mozart schrieb diese Vesper während seiner Dienstzeit als Hofkomponist für den Salzburger Erzbischof Hieronymus von Colloredo im Jahre 1780.
"De Confessore" bedeutet, dass eine Komposition zum Andenken an einen heiligen Bekenner oder eine heilige Bekennerin verfasst wurde. Die Bezeichnung "solennes" steht für feierlich und deutet auf eine Orchesterbesetzung, hier: 2 Violinen, Generalbass (Violoncello, Kontrabass, ggf. Fagott, Orgel), 2 Trompeten und Pauke, möglich wären auch noch 3 Posaunen. Dazu kommen vier Solisten (Sopran, Alt, Tenor, Bass) und ein vierstimmiger Chor.


KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur
Orchester: Ein Orchester für St. Marien
Solisten: Anja Dewey (Sopran), Dorothee Wallrath (Alt), Dirk Winn (Tenor), Bernhard Hüsgen (Bass)
Leitung: Ursula Smetten
Aufnahme am 13. Oktober 2013 in der kath. Kirche St. Marien, Velbert
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Dixit
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Confitebor
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Beatus vir
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Laudate pueri
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Laudate Dominum
KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Magnificat



KV339 St. Chrysanthus und Daria

Dieses Werk kommt aus der "Vesperae solennes de Confessore KV 339" von W.A. Mozart und ist ein Juwel der klassischen Literatur. Im 6/8 Takt schwebt das Werk dahin, getragen von einem lyrischen Sopransolo in das dann der Chor einstimmt.

KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur
Orchester: Camerata Louis Spohr
Solisten: Merle Bader (Sopran)
Leitung: Richard Mailänder
Aufnahme am 20. September 2014 in St. Chrysanthus und Daria, Haan

KV 339, Vesperae solemnes de confessore C-Dur, Laudate Dominum


KV 339 St. Mariä Himmelfahrt Langenfeld-Hardt

Das Laudate Dominum aus KV 339 ist wohl neben dem Ave verum die bekannteste Kirchenkomposition Mozarts. Kaum jemand weiß, dass sie nur Teil einer Vertonung der Liturgietexte zur feierlichen Vesper am Fest eines Bekenners ist. Der Solo Sopran singt, zum Schluss begleitet vom Chor, eine wunderbare Kantilene über den Lobpreis Gottes und die hl. Dreifaltigkeit durch alle Völker.

KV 339, Laudate Dominum

Orchester: Kammerorchester
Solisten: Barbara Brüsselbach (Sopran), Klaus Meiser (Orgel)
Leitung: Dr. Albert Evertz
Aufnahme in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Langenfeld Hardt, am 26.12.2014

KV 339, Laudate Dominum