KV 421 St. Albanus Kirche, Gailnau

Im Summer 1783, beendete Mozart sein zweites Streichquartett in der Serie von sechs, welche er Haydn widmete.
Das Quartett KV 421 in d-moll verdankt seine Individualiät der Tonalität: es ist das einzige in einer moll-Tonart. Durch die vielseitige Darstellung der Ernsthaftigkeit ist KV 421 eines der intensivsten Werke Mozarts, vielleicht das intensivste Quartett bevor Beethoven.
Drei der vier Sätze werden beherrscht von moll-Tonarten. Alle drei bewegen ihre dunkle Tonalität zu extremen Spannungspunkten. Der erste Satz stellt ein erstes Thema in moll einem zweiten Dur-Thema gegenüber. Verzweiflung und Dramatik, sowie Verspieltheit und solistischer Glanz stehen sich hier gegenüber. Der dritte Satz ist ein Menuett, das dem Hades entsprungen sein könnte: herb und tragisch führt dies ins delikate Trio. Der vierte Satz aus Thema und Variationen bringt ultimative dramatische Ausbrüche: eine agressivere Variation mit durchzogen von scharfen Synkopen und eine unerbittliche Coda, welche sich in kurze, unterkühlten Bruchstücken präsentiert. Trotz seiner Dur-Tonart übermittelt auch der langsame Satz eine untergründige Düsterkeit. Doch auch die strahlenden Momente blühen auf wie seltene Blumen: der lyrische zweite Satz, das kurze, funkelnde Trio und die vierte Variation des Finales.

KV 421, Streichquartett Nr. 15 d-moll
Solisten: Martina Trumpp, Amelie Wünsche (Violine), David Tejeda (Viola), Jörg Habermann (Cello)
Aufnahme am 7.12.2012 in der St. Albanus Kirche, Gailnau
KV 421, Streichquartett Nr. 15 d-moll
KV 421, Streichquartett Nr. 15 d-moll, Allegro moderato
KV 421, Streichquartett Nr. 15 d-moll, Andante
KV 421, Streichquartett Nr. 15 d-moll, Menuetto
KV 421, Streichquartett Nr. 15 d-moll, Allegro ma non troppo