KV 458 BIS Zentrum, Mönchengladbach

Das Quartett KV 458 B-Dur ist das vierte von insgesamt sechs Josef Haydn gewidmeten Streichquartetten Wolfgang Amadeus Mozarts. Es entstand in den Jahre 1783 und 1784. Wegen seines fanfarenartigen Anfangsthema und der Takt- und Tonartwahl ist es auch unter dem Namen Jagdquartett bekannt geworden.
Mozarts Verwendung der Tonart B-Dur geht immer Hand in Hand mit einer optimistischen und zuversichtlichen Grundstimmung. Der feierliche langsame Satz in Es-Dur ist übrigens nur einer von zwei Adagio Sätzen in Mozarts Streichquartett Œuvre.

KV 458, Streichquartett B-Dur
Solisten: Fabian Kircher (1. Violine), Andreas Greuer (2. Violine), Martin Börner (Viola), Markus Beul (Violoncello)
Aufnahme am 22. September 2023 im Zentrum BIS, Mönchengladbach

KV 458, Streichquartett B-Dur
KV 458, Streichquartett B-Dur, Allegro vivace assai
KV 458, Streichquartett B-Dur, Menuetto - Moderato
KV 458, Streichquartett B-Dur, Adagio
KV 458, Streichquartett B-Dur, Allegro Assai



KV 458 Büroland GmbH, Chemnitz

Mozart begann mit der Arbeit an dieser wiederum sechs Werke umfassenden Gruppe im Dezember 1782 und schloss sie im Januar 1785 ab. Noch im selben Jahr ging sie in Druck, versehen mit einer Widmung an den Logenbruder und „väterlichen“ Freund Joseph Haydn. Ausgangspunkt war Mozarts intensive Beschäftigung mit Haydns sechs Quartetten op. 33, die sich in einem spürbar verfeinerten Gefühl und höherer stilistischer Souveränität niederschlug. Mit den „Haydn-Quartetten“ hatte Mozart seinen eigenen Quartett-Stil gefunden. Viel zitiert ist das Bonmot, das Haydn dem Vater Leopold mitgab: Wolfgang sei der „größte Componist“, den er „von Person und Namen nach kenne“.
Der Komponist selbst nannte diese Quartette in der auf Italienisch verfassten Widmung „frutto di una lunga, e labriosa fattica“ (die „Frucht einer langen und mühevollen Arbeit“) und könnte dabei speziell an das Streichquartett B-Dur KV 458 gedacht haben. Nachdem im Frühsommer Menuett und etwa die Hälfte des Kopfsatzes geschrieben waren, gingen Mozart offenbar die Ideen aus. Erst ein reichliches Jahr später konnte er das Quartett vollenden – eine ungewöhnlich lange Zeitspanne, die auch insofern erklärbar ist, als Mozart mit Unterrichten sowie dem Schreiben und Interpretieren eigener Klavierkonzerte reichlich ausgelastet war. Die lange Entstehungszeit zahlte sich insbesondere für das Violoncello aus, das nun völlig gleichberechtigt am „Gespräch“ mit vier Stimmen teilnimmt. Besonderen Genuss dafür bietet das Adagio, wo es zu einem bezaubernden Zwiegesang mit der ersten Violine anhebt. Seinen Beinamen „Jagdquartett“ verdankt das Werk den Assoziationen, die in den ersten Takten geweckt werden.

Karsten Blüthgen

KV 458, Streichquartett B-Dur
Orchester: Leipziger Streichquartett
Solisten: Conrad Muck (1. Violine), Tilman Büning (2. Violine), Ivo Bauer (Viola), Matthias Moosdorf (Violoncello)
Aufnahme am 17. Mai 2017 im Foyer der Büroland GmbH, Chemnitz

KV 458, Streichquartett B-Dur
KV 458, Streichquartett B-Dur, Allegro vivace assai
KV 458, Streichquartett B-Dur, Menuetto - Moderato
KV 458, Streichquartett B-Dur, Adagio
KV 458, Streichquartett B-Dur, Allegro Assai