D'Accord, das Klassikfestival

„D'Accord, das Klassikfestival“ ist ein Musikfest der anderen Art und verbindet Tradition und Innovation, Bewährtes und Un-Erhörtes zu etwas Neuem und Spannenden. Herausragende junge Musiker aus der ganzen Welt treffen zusammen, um in einer einzigartigen Atmosphäre besondere Programme zu erarbeiten. Dabei stehen künstlerische Qualität und interpre-tatorische Stringenz ganz oben. Die Ergebnisse dieser konzentrierten Zusammen-arbeit werden in Konzert-formaten präsentiert, die ausgetretene Pfade konsequent verlassen. Die jungen Profi-Musiker, die „D'Accord – das Klassikfestival“ mit Substanz und Leben füllen, sehen die Vermittlung von Musik als ihre primäre Aufgabe an. Deshalb bilden von den Festivalsolisten abgehaltene Kammermusikworkshops für begabte Nachwuchsmusiker das künstlerische Fundament der Festivalwoche: Die Begeisterung für Kammermusik soll an kommende Generationen weitergegeben werden. Die Musikkultur in der Region wird durch „D'Accord, das Klassikfestival“ bereichert, neues Publikumspotenzial erschlossen.



KV 493, Klavierquartett Es-Dur
Solisten: Martina Trumpp (Violine), Kevin Treiber (Viola), Jörg Habermann (Cello), Bohumir Stehlik (Klavier)
Aufnahme am 29. April 2018 in Wildbad, Rothenburg o.d.T.

KV 493, Klavierquartett Es-Dur
KV 493, Klavierquartett Es-Dur, Allegro
KV 493, Klavierquartett Es-Dur, Larghetto
KV 493, Klavierquartett Es-Dur, Allegretto


KV 269, Rondo B-Dur
Solisten: Martina Trumpp (Violine), Bohumir Stehlik (Klavier)
Aufnahme am 3. Mai 2018 in der Berufsfachschule für Musik, Dinkelsbühl

KV 269, Rondo B-Dur, Allegro


KV 54, Variationen F-Dur
Solistin: Franziska Glemser (Klavier)
Aufnahme am 4. Mai 2018 im Lutherhaus, Leutershausen

KV 54, Variationen F-Dur

KV 493 Rothenburg o.d.T.

Mozart schrieb seine beiden Klavierquartette in den Jahren 1785/86 in Wien. Komponiert wurde das Es-Dur-Quartett, wie die Köchelverzeichnis-Nummer 493 zeigt, unmittelbar nach dem Abschluss der Oper Le nozze di Figaro, KV 492, im Mai und Juni 1786. Im Gegensatz zu dem hermetisch strengen g-Moll-Quartett wirkt das Es-Dur-Werk freundlicher und im Gestus konzertanter, mehr auf die solistischen Qualitäten des Klaviers konzentriert, es ist jedoch keineswegs weniger anspruchsvoll. Seine thematische Anlage wirkt ebenso verschwenderisch wie die des früheren Werkes – im ersten Satz gibt es allein fünf verschiedene, melodisch weit ausgesponnene Themen. Der Ausdruck ist sehr individuell, voll lyrischer Zwischentöne, besonders in den Seitenthemen des ersten Satzes und im Larghetto, das zu Mozarts schönsten langsamen Sätzen gehört. Auffällig ist die konsequente Gegenüberstellung von Klavier und Streichtrio, so etwa gleich zu Beginn des Allegros, wenn nach dem furiosen Tutti-Einstieg Klavier und Streicher in einer zurückgenommenen Passage dialogisieren. Gegenstand ihres Dialogs ist im weiteren Verlauf des Satzes ein Überleitungsmotiv mit Schleifer, das alle Teile der Sonatenform bis zur Coda durchdringt.
Das motivische Spiel zwischen Klavier und Streichern setzt sich im Larghetto fort, getragen vom “sprechenden” Ausdruck des absteigenden Kopfmotivs und seiner affekthaften Punktierung mit Schleifer. Besonders beeindruckend sind in diesem Satz die tiefliegenden Modulationspassagen der Durchführung, die Stimmungen der Romantik vorwegzunehmen scheinen. Das Finale in der Form eines Sonatenrondos ist einer der großartigsten Versuche Mozarts, den Stil der Opera buffa mit dem anspruchsvollen Charakter klassischer Kammermusik zu verbinden. Der modulatorische Reichtum und die subtile motivisch-thematische Arbeit des Satzes erinnern an die großen Finali des 2. und 4. Aktes von Le nozze di Figaro, eine Affinität, die auch in den melodischen Wendungen zum Vorschein kommt.
Verändert nach: www.kammermusikfuehrer.de


KV 269 Berufsfachschule für Musik Dinkelsbühl

Von Wolfgang Amadeus Mozart sind fünf Violinkonzerte überliefert, die als authentisch gelten (KV 207, KV 211, KV 216, KV 218, KV 219). Außerdem komponierte Mozart drei Einzelsätze für Violine und Orchester (Adagio KV 261, Rondo KV 269, Rondo KV 373).
Das Rondo in B-Dur wurde wahrscheinlich zwischen 1775 und 1777 als Ersatz für das Finale des Violinkonzerts in B-Dur KV 207 komponiert.


KV 54 Lutherhaus Leutershausen

Variationen für Klavier hat Mozart von frühester Jugend an geschrieben. Die ersten Zeugnisse reichen bis ins Jahr 1766 zurück, das letzte Werk entstand im Todesjahr 1791. Mozart hat auf seinen Konzertreisen immer wieder auch als Improvisator geglänzt, und so entstanden seine Variationsfolgen als Niederschlag unmittelbaren Improvisierens. Die Substanz des Themas und dessen spieltechnischer Anreiz bilden dabei die wesentlichen Inspirationsquellen.


Franziska Glemser

Franziska Glemser (geb. Leicht) entstammt einer Musikerfamilie, der sie eine Vielseitigkeit verdankt, wie sie selten geworden ist im heutigen Musikleben. Neben dem Klavier studierte sie Geige und Gesang. Bereits mit zwölf Jahren wurde Sie als Jungstudentin an die Hochschule für Musik Würzburg aufgenommen und studierte dort später bei Prof. Markus Bellheim. Sie gewann den Wettbewerb der Jütting-Stiftung Stendal, das Deutschlandstipendium, den Lions-Förderpreis 2012 und ein Stipendium von YAMAHA Music Europe folgten. Darüber hinaus gewann sie den 1. Preis beim Steinway-Wettbewerb 2013 und wurde beim International Piano Competition Epinal (Frankreich) 2015 mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet. Ihr Klavierstudium setzt sie derzeit in der Meisterklasse von Prof. Grigory Gruzman an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar fort, wo sie bereits ihren Bachelor of Music „mit Auszeichnung“ erhalten hat. Sie konzertierte in renommierten Spielstätten wie dem Bruckner-Haus Linz, dem Schumann-Fest Bonn oder der Philharmonie Hradec Kralové in Tschechien, Ravels Klavierkonzert in G-Dur ist mit dem MDR Sinfonieorchester in Leipzig geplant.


Jörg Habermann

Jörg Habermann begann mit dem Cellounterricht im Alter von 6 Jahren. Nach 4 Jahren Privatunterricht bei Prof. Peter Bruns begann er 2005 das Diplomstudium bei Matthias Bräutigam an der Musikhochschule Carl Maria von Weber Dresden. Ab Februar 2008 war er als Substitut und Aushilfe in der Dresdner Philharmonie tätig. Im Dezember 2009 wurde das Werk „einKlang“ von Jörg Habermann und Seong Ryeom Lee im Konzertsaal der Musikhochschule Dresden uraufgeführt. Nach Abschluss des Diplomstudiums mit Auszeichnung, begann er 2011 das Masterstudium bei Niklas Eppinger in Würzburg. Jörg Habermann absolvierte zahlreiche Meisterkurse u.a. bei Prof. Peter Bruns, Prof. Pablo Martos (Spanien), Goetz Teutsch, Prof. Wolfgang Boettcher, Prof. Stephan Forck und Prof. Wolfgang Emanuel Schmidt.


Bohumir Stehlik

Der Tscheche Bohumir Stehlík ist einer der führenden Pianisten seiner Generation. Er studierte an der Musikhochschule in Prag bei Irina Kondratenko und Frantisek Maly und er erhielt seinen Master am Edsberg Music Institute, Teil der Königlichen Musikhochschule Stockholm, bei Mats Widlund. Weiterhin studierte er Dirigieren bei Jiri Smutny. Er gewann zahlreiche Preise bei internationalen Musikwettbewerben wie "Virtuosi per Musica di Pianoforte", "Concertino Praga", „Stockholm International Music Competition“, „Yamaha Scholarship Award“, “Chieri International Music Competition Citta di Chieri", “Salieri-Zinneti Chamber Music Competition“, „ProMusicis International Award“ in Frankreich, „ISA Open Awards“ in Österreich. Aufgrund seiner Leidenschaft für Kammermusik konzertiert er regelmäßig bei Musikfestivals in ganz Europa und gibt Meisterkurse. Er unterrichtet an der Janácek Academy of Music and Performing Arts in Brno and dem Music College Ingesund - University of Karlstad und nimmt regelmäßig für das tschechische Radio auf.

 

Kevin Treiber

Kevin Treiber wurde 1992 in Taiwan geboren und wuchs in Frankfurt am Main auf. Er wirkte bei bedeutenden Festivals mit wie dem Rheingau Musikfestival, Heidelberger Frühling, Festival d'Aix-en-Provence, Mozartfest Würzburg, sowie den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Tourneen führten ihn nach Frankreich, Österreich, Schweiz, Niederlande, Japan, Indien und China. Er spielte bei Rundfunkübertragungen im SWR, NDR, DeutschlandRadio Kultur, sowie Fernsehübertragungen im ZDF, NDR Fernsehen und ARTE. Als Solist debütierte Kevin mit den Jenaer Philharmonikern, der Akademie Ensemble Modern, dem Wendland-Sinfonieorchester, dem Orchester der Kala Academy Goa in Indien sowie dem Hochschulensemble der Musikhochschule Lübeck. Seit Oktober 2016 ist Kevin Mitglied des Quartet Berlin-Tokyo. Höhepunkte sind eine Japan-Tournee mit CD-Aufnahme, Konzerte in der Berliner Philharmonie und eine Live-Radioübertragung des SWR. Weitere namhafte Kammermusikpartner waren u.a. Jörg Widmann, Marie-Pierre Langlamet, István Várdai, Alexander Sitkovetsky und Guy Ben-Ziony. Kevin wurde unterrichtet von Máté Szücs, 1. Solobratschist der Berliner Philharmoniker, studierte bei Prof. Nimrod Guez an der Hochschule für Musik Würzburg und wechselte 2013 zu Prof. Barbara Westphal an die Musikhochschule Lübeck.


Martina Trumpp

Martina Trumpp spielte solistisch mit Orchestern wie den Düsseldorfer Symphonikern, dem Wiener Kammerorchester, dem Kurpfälzischen Kammerorchester, der Klassikphilharmonie Hamburg, dem Georgischen Kammerorchester u.a. im Konzerthaus Stockholm, im Konzerthaus Wien, der Laeiszhalle Hamburg. 2019 stehen die Violinkonzerte von Max Bruch (Schottische Fantasie Op. 46 und Konzert g-Moll Op. 26), Tchaikovsky, Mozart (A-Dur), Brahms, Mendelssohn und Vivaldi (Jahreszeiten) u.a. in Kolumbien, Mainz und der Nürberger Meistersingerhalle auf dem Programm.
Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien wie den ersten Bundespreis bei „Jugend musiziert“, den Kulturpreis der Stadt Ansbach, den „Wolfram-von-Eschenbach Förderpreis“ Frankens und war Preisträgerin des "Premio Rodolfo Lipizer".
Martina studierte bei Conrad von der Goltz und Herwig Zack in Würzburg, Ingolf Turban und Ana Chumachenco in München, bei Salvatore Accardo in Cremona und bei Philippe Graffin in Brüssel.
Außerdem studierte sie Mathematik, Musikwissenschaft und Pädagogik und unterrichtete an der Universität Würzburg und als Hauptfachdozentin für Violine an der Musikhochschule Trossingen. Sie ist Leiterin des D'Accord, das Klassikfestival, das 2014 eine sehr erfolgreiche Premiere erlebte, sowie künstlerische Leiterin der "Schubertiade Schloss Eyb".