KV 372, 402, 403 Mennonitische Gemeinde Krefeld

Mit diesen Violinsonaten von Mozart zu hörenden Sonatenfragmente und Sonaten stammen aus einer Zeit des Umbruches in Mozarts Leben. Es war die Zeit des Bruches mit dem Erzbischof Colloredo, Salzburg und die der Umsiedlung nach Wien.
Für Colloredo sollte er für eine „Akademie“ Violinsonaten komponieren, wurde aber erst nach einigem Hin und her als Begleiter des Geigers Brunetti, zugelassen. Aus diesem Grund bleibt die Sonate in B (KV 372) ein Fragment, da die Vollendung aufgrund der Kurzfristigkeit der Zulassung Mozarts als Musiker in der Akademie nicht mehr möglich war. In Wien angekommen, veröffentlichte Mozart einige Violinsonaten um sich bekannt zu machen. Dazu gehörten aber die heute zu hörenden „Fragmente“ KV 372/402 und 403 nicht. Die Historie der Sonate in B KV 372 ist soweit geklärt – für die Fragmente KV 402 / 403 überliefert die Mozartforschung, dass diese Sonaten zu einem Zyklus von Sonaten gehören sollten, die er für seine Frau Constanze (08.1782) komponierte, aber nicht vollendete. Besonders ist dabei das Sonatenfragment KV 402 – ein akkordisch beginnendes Andante, festlich ausgreifend wird gefolgt von einer Fuge, wie Bach oder Händel sie hätte schreiben können. Nun sind Fugen in Mozarts Violinsonaten rar – warum also gerade hier eine Fuge, die in a-Moll steht? Seine Frau Constanze liebte die Fugen Bachs und Händels, Mozart studierte diese Musik intensiv und wollte für seine Frau eben auch Fugen komponieren. So entstand als ein Satz dieses Sonatenfragmentes eine Fuge (vierstimmig).



KV 372, Erster Satz einer Sonate in B-Dur
Solisten: Alexander Fröhlich (Violine), Ingo Hoesch (Klavier)
Aufnahme am 8. Dezember 2018 in der Mennonitische Gemeinde Krefeld

KV 372, Erster Satz einer Sonate in B-Dur