Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

Im Rahmen des Kulturprogramms 2019 des Kulturzentrums-Taufkirchen bei München fand am 2. Februar 2019 ein Konzert des Ambrosius-Duos mit Katrin Ambrosius-Baldus (Violine) und Erwin Stein (Klavier) mit vier Violinsonaten von Wolfgang Amadeus Mozart statt. Zur Darbietung vor einem sehr interessierten Publikum kamen die vier Violinsonaten KV 296, KV 306, KV 304 und KV 526.



KV 296, Sonate in C-Dur
Solisten: Katrin Ambrosius (Violine), Erwin Stein (Klavier)
Aufnahme 2. Februar 2019 im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

KV 296, Sonate in C-Dur
KV 296, Sonate in C-Dur, Allegro vivace
KV 296, Sonate in C-Dur, Andante sostenuto
KV 296, Sonate in C-Dur, Allegro


KV 306, Sonate in D-Dur
Solisten: Katrin Ambrosius (Violine), Erwin Stein (Klavier)
Aufnahme 2. Februar 2019 im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

KV 306, Sonate in D-Dur
KV 306, Sonate in D-Dur, Allegro con spirito
KV 306, Sonate in D-Dur, Andante cantabile
KV 306, Sonate in D-Dur, Allegretto, Allegro, Allegretto, Allegro assai


KV 304, Sonate in e-Moll
Solisten: Katrin Ambrosius (Violine), Erwin Stein (Klavier)
Aufnahme 2. Februar 2019 im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

KV 304, Sonate in e-Moll
KV 304, Sonate in e-Moll, Allegro
KV 304, Sonate in e-Moll, Tempo di Menuetto


KV 526, Violinsonate in A-Dur
Solisten: Katrin Ambrosius (Violine), Erwin Stein (Klavier)
Aufnahme 2. Februar 2019 im Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

KV 526, Violinsonate in A-Dur
KV 526, Violinsonate in A-Dur, Allegro molto
KV 526, Violinsonate in A-Dur, Andante
KV 526, Violinsonate in A-Dur, Presto

KV 296 Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

Wolfgang Amadeus Mozart schrieb diese Sonate am ll. März 1778, drei Tage vor seiner Abreise nach Paris. In dieser Zeit hielt er sich in Mannheim auf, vom November 1777 bis März 1778. Diese Sonate, in Mannheim geschrieben, gilt als "Mannheimer Sonate", auch weil sie stark an die Mannheimer Schule erinnert, mit dem brillanten wie affektierten Stil, wie auch Leopold Mozart den Stil charakterisierte. Sie wurde der Mozartschülerin Mademoiselle Therese Pierron gewidmet.
Der erste Satz, das Allegro vivace, ist effektvoll wie seine Mannheimer Sinfonie. Der zweite Satz Andante sostenuto erinnert mit seinen langen gesanglichen Passagen an die italienische Schule, die Aria cantabile. Das Allegro Finale ist mit seinen vielen verschiedenen Facetten tänzerisch und trotzdem gesanglich.
Eine Besonderheit weist diese Sonate noch auf. Da Mozart diese Sonate erst 1782 in Wien im Rahmen seiner sechs Violinsonaten Opus 2 veröffentlichte, diese wiederum seiner Schülerin Josepha Auernhammer widmete, wurde KV 296 also an zwei verschiedenen Orten zwei Mozart Schülerinnen gewidmet, ohne das diese von der doppelten Widmung erfahren haben.

Quelle: www.kamnmermusikfuehrer.de


KV 306 Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

Diese Sonate ist dreisätzig und ist die umfangreichste der Sonaten in Opus 2. Der erste Satz beginnt verspielt und sehr heiter. Erst in der Durchführung zeigte sie ihr wahres Gesicht. Akkordbrechungen und Tonleitern im Klavier, Dreiklänge in der Violine, furios durch die verschiedensten Tonarten sich steigernd, klingt es plötzlich hoch dramatisch. Erst die Reprise findet wieder zum Leichten und Verspielten zurück. Das Andantino cantabile wird in der Violine mit "Mezza voce" (mit halber Stimme) beschrieben. Nachdem das Klavier das Thema vorgestellt hat, übernimmt die Violine die sehr innige Melodie. Zart und zerbrechlich, sehr empfindsam, so werden die bei den Themen auch in der Reprice in veränderter Form dargestellt. Das Allegretto weist noch eine Besonderheit auf. Eine Kadenz, die erst vom Klavier begonnen und dann mit der Violine weitergeführt wird und nach unisono Trillerketten sich zum Finale steigert, welches furios endet. Auch die Oktavparallelführung beider Instrumente im Hauptthema ist doch sehr ungewöhnlich.

Quelle: www.dr-peter-wieners.de


KV 304 Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

In einem Jahr schrieb Mozart auf seiner Reise nach Mannheim und Paris die Sonaten KV 301 bis 306 und veröffentlichte sie auch im Druck. Sie erhielten den Beinamen "Kurfürstin-Sonaten". Im Januar 1779 hatte Mozart der Kurfürstin Maria Elisabeth Auguste von der Pfalz die Sonaten überreicht und gewidmet.
Diese Sonate ist die einzige Violinsonate in einer moll-Tonart, in e-moll. Sie ist zweisätzig und entstand im Sommer in Paris 1778. Das Allegro erscheint melancholisch und sehr zart in seinem unisonen Grundthema. In kurzen Passagen wird die spielerische Leichtigkeit des Menuettos vornweggenommen. Das Tempo di Menuetto ist spielerisch, gesanglich, klingt leicht und filigran.

Quellen: www.kammermusikfuehrer.de / www.dr-peter-wieners.de


KV 526 Kultur & Kongress Zentrum Taufkirchen

Es ist nicht bekannt, aus welchem Anlass heraus die letzte Violinsonate von Mozart entstand. Das Molto Allegro beginnt sehr stürmisch und ausgelassen. Aus der Phrasierung heraus entstehen hemiolische Verschiebungen. Ein Kunstwerk auf hohem kontrapunktischen Niveau. Das Andante entstand in der Zeit, als Mozart mit seinem Drama giocoso beschäftigt war. Ein drängender Dialog zwischen beiden Instrumenten, so wie auf der Opernbühne zwischen Don Giovanni und Donna Elvira. In dem letzten Satz, dem Presto befindet sich ein Themenzitat aus einem Trio von Carl Friedrich Abel. Der frühere Londoner Mentor des kleinen Mozarts war im Juni 1787 gestorben. Vieleicht wollte er an ihn erinnern? Es ist ein Satz mit ununterbrochenem kontrapunktischen Schlagabtausch. Hermann Abel nannte den Satz "the super-virtuoso Rondo of Mozarts Sonatas".

Quellen: www.kammermusikfuehrer.de / www.dr-peter-wieners.de


Katrin Ambrosius

Katrin Ambrosius studierte an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy". Am Tschaikowsky-Konservatorium rundete sie nach dem Staatsexamen in Leipzig ihre solistische Ausbildung bei Prof. Besrodny und Prof. Kryssa in Moskau mit dem Solistendiplom ab.
Ihre Orchesterlaufbahn begann mit einem Aushilfsvertrag beim Gewandhaus zu Leipzig, als Mitglied der 1. Violine im MDR Sinfonieorchester und der Staatlichen Philharmonie Hamburg und bei den Münchner Philharmonikern.
Bei ihrer langjährigen Tätigkeit als Violinsolistin im europäischen Raum begleitet sie stets ihre Giovanni-Battista-Gabrielli-Violine von 1769. Als Karnmermusikerin ist sie mit ihren eigenen Ensembles vom Duo bis zum Quintett unterwegs.

Erwin Stein

Erwin Stein studierte bei Werner Hoppstock in Darmstadt und bei Ludwig Hoffmann in München. Meisterklassendiplom, 1.Preis Bundeswettbewerb der Konservatorien und Akademien, 1.Preis und goldene Palme beim internationalen Klavierwettbewerb "Palma d,oro in "Finale Ligure". Seit 1979 ist er Dozent an der Hochschule für Musik München. Solistische Auftritte z.B. Schloss "Bellevue" Berlin, offizieller Begleiter der internationalen Meisterkurse von Max Rostal und Dimitri Sitkovetsky und Begleiter beim Münchner Pfitzner-Lieder-Wettbewerb.