KV 165 Kirche Jesu Christi, Berlin

Obgleich ein geistiges Werk wird es aufgrund seines opernhaften Charakters und seiner technisch anspruchsvollen Koloraturen auch im weltlichen Kontext als Bravour-Arie für Zugaben gewählt. In ihr wird die unbrechbare Lebensfreude Mozarts prototypisch verewigt.

KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
Orchester: Solo Semble
Solisten: Daria Bardash (Sopran)
Aufnahme am 15. Oktober 2023 im Konzertsaal der Kirche Jesu Christi, Berlin

KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Sopranarie Alleluja



KV 165 Leverkusen Städtischer Chor

Exsultate, jubilate: Der 16jährige Mozart schrieb dieses taufrische Werk 1773 in Mailand für den berühmten Kastraten Rauzzini, der dort bei der erfolgreichen Uraufführung von Mozarts Oper „Lucio Silla“ eine Hauptrolle sang. Es ist eigentlich eine dramatische Kantate, geistlich daran ist nur der Text, der Maria, die „Krone der Jungfrauen“, als aufsteigende Morgenröte preist - ganz im Sinne des Adventsgedankens. Seine geradezu weltliche Fröhlichkeit erinnert an den heiteren Stil des süddeutschen Spätbarock wie er uns in den beglückenden Kirchen Balthasar Neumanns und Domenikus Zimmermanns, Vierzehnheiligen und Wieskirche, begegnet. Mozart, der selbst ein hervorragender Geiger war, spielte auch die von ihm sehr geliebte Bratsche, ein Grund für seine stets sehr lebendigen Mittelstimmen. Auch im zweiten Hauptsatz dieser „Motette“ gibt er ihr sehr dankbare Aufgaben.
Helmut Breidenstein

KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
Orchester: Mitglieder des Bundesjugendorchesters
Solisten: Kirstin Hasselmann (Sopran), Antje Gnida (Alt), Gary Bennett (Tenor), Michael Tews (Bass)
Leitung: Helmut Breidenstein
Live-Konzert des Städtischen Chores Leverkusen in der Friedenskirche Leverkusen Schlebusch am 1.12.2002
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Allegro: Exultate, jubilate
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Recitative: Tandem advenit hora
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Andante: TuVirginum corona
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Allegro: Alleluja

KV 165 Chemnitz Kreuzkirche

Die Motette Exsultate, jubilate erklang auch in Salzburg, aber zunächst in Mailand, wo der 17jährige Mozart den Lucio Silla komponierte - und für einen der Sänger, den Sopranisten Venanzio Rauzzini, schrieb er auch dieses Werk auf den Text eines unbekannten Dichters, das am 17. Januar 1773 in der Kirche der Theatiner, der Chiesa di Sant'Antonio abate, zum Fest des Kirchenpatrons nach dem Credo der Messe uraufgeführt wurde. Das Werk, in dem Christus (nicht Maria!) als „Krone der Jungfrauen“ angesprochen wird, klingt opernhaft, erfüllt alle Gesetze einer Motette und ähnelt in seiner Satzfolge einer Sinfonia.

KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
Orchester: Kammerorchester Netzwerk III
Solisten: Gerlinde Sämann (Sopran)
Leitung: Howard Arman
Aufnahme in der Kreuzkirche Chemnitz am 07.05.2011
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Allegro
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Andante
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate', Allegro

KV 165 Konzerthaus Karlsruhe

Die geistliche Solo-Motette Exsultate, jubilate KV 165 (158a) entstand 1772/73 anlässlich der dritten Italien-Reise, die der sechzehnjährige Mozart in Begleitung seines Vaters unternahm. Mozart schrieb dieses Stück für den virtuosen italienischen Soprankastraten Rauzzini, der als Primo uomo an der Uraufführung seiner Oper Lucio Silla in Mailand teilgenommen hatte. Der Text dieses Werkes stammt aus der Feder eines unbekannten Dichters, es handelt es sich - wie für diese Gattung üblich - um eine lateinische Neudichtung, in denen sich Bukolisches, Allegorisches und Geistliches miteinander verbindet. Nach dem Gebrauch der Zeit wurde ein solches Werk entweder in paraliturgischen Andachten oder als Einlagestück während der Messe aufgeführt, bei der Uraufführung am 17. Januar 1773 in der Mailänder Kirche der Theatiner (Chiesa di Sant'Antonio abate) erklang es nach dem Credo der Messe zum Fest des Kirchenpatrons. Sechs Jahre später entstand eine in der Instrumentierung abweichende Salzburger Fassung mit alternativer Textunterlegung, die am 30. Mai 1779 in der dortigen Dreifaltigkeitskirche zur Aufführung kam und die erst 1978 wiederentdeckt wurde. Der Text weicht im ersten Satz und im folgenden Rezitativ von der ursprünglichen Fassung ab und nimmt direkten Bezug auf das Dreifaltigkeitsfest (Trinitatis, erster Sonntag nach Pfingsten). Im unverändert übernommenen zweiten Satz wird Christus (nicht Maria!) als „Krone der Jungfrauen“ angesprochen (so wie er der kirchlichen Überlieferung zufolge in mehreren frühen christlichen Hymnen als „Krone“ angerufen wurde). Am Ende des zweiten Satzes wird auf ein weiteres, sonst übliches Rezitativ verzichtet, stattdessen führt das modulierende Nachspiel direkt in die dritte Arie, das brillante Schluss-Alleluja, an dessen Ende melodische Ähnlichkeiten mit Haydns späterer „Kaiserhymne“ (bzw. der deutschen Nationalhymne) nicht zu überhören sind.
Im Hinblick auf Tempo, Charakter und die in Singstimme und Orchester verwendeten musikalischen Mittel (darunter Koloraturen, Solokadenzen, rauschende Streicherfiguren und Tremoli) weist die Motette mit ihren insgesamt drei Arien und einem Rezitativ eine merkliche Affinität zur damaligen italienischen Oper auf - was den berühmten Mozart-Biographen Alfred Einstein zu der knappen Feststellung veranlasste: „Kirchlich ist sie nicht.“ Das Exsultate, jubilate mit seiner reichen melodischen Erfindung und der unbeschwerten Musizierfreude, aber auch mit geistlichem Tiefgang belegt jedenfalls in eindrucksvollem Maße, wie sehr der junge Komponist in der Lage war, die musikalischen Eindrücke Italiens aufzunehmen und zu einem eigenen Stil umzuschmelzen.
Bei der vorliegenden Aufnahme hören Sie das Werk in der ursprünglichen Instrumentation kombiniert mit der Salzburger Textfassung zum Trinitatisfest.
Text: Manfred Aranowski

KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
Orchester: Oekumenische Philharmonie
Solisten: Theresia Aranowski (Sopran)
Leitung: Frank Christian Aranowski
Live-Aufnahme am 19. Mai 2013 im Konzerthaus Karlsruhe
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'

KV 165 St. Andreas Düsseldorf

Die Kantate Exsultate, jubilate KV 165 ist eine Motette mit 3 Arien (!) und einem Rezitativ. Ursprünglich für Kastraten geschrieben, zeigt die Motette sehr opernhafte Züge. So ist die Schlussarie "Alleluja" ein Koloratursopran-Bravourstück par excellence. In dieser Arie findet sich auch ein Motiv des Mozart-Zeitgenossen Haydn, das über dessen "Kaiserquartett" den Weg in die letzte Notenzeile der deutschen Nationalhymne gefunden hat. Joachim Quantz schreibt über die Form der Motetto a canto solo: "In Italien benennet man, heutigen Tages, eine lateinische geistliche Solocantate, welche aus zween Arien und zweyen Recitativen besteht, und sich mit einem Halleluja schließt, und welche unter der Messe, nach dem Credo, gemeiniglich von einem der besten Sänger gesungen wird, mit diesem Namen."

KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'
Orchester: Ein Orchester für St. Andeas
Solisten: Csilla Zentai (Sopran)
Leitung: Heinz Terbuyken
Aufnahme am 27. Januar 2013 in der Kirche St. Andreas, Düsseldorf
KV 165, Motette für Sopran `Exsultate, jubilate'


KV 165, Exsultate, Jubilate
Solisten: Malena Grandoni (Gesang), Andres Grandoni (Knopfakkordeon), Leonardo Torres (Violine)
Aufnahme am 21. Januar 2017 in der Martin-Luther-Kirche, Langenfeld-Reusrath

KV 165, Exsultate, Jubilate, Allegro
KV 165, Exsultate, Jubilate, Alleluja