In enger Nachbarschaft zu den beiden Klavierkonzerten A-dur (KV 488) und c-moll (KV 491) entstand dieses Rondo, das in seinem Verlauf ein Thema aus dem 3. Satz des g-moll-Klavierquartetts (KV 478) aufgreift und weiterspinnt. Trotz seines beträchtlichen Umfangs und seines musikalischen Gewichtes ist dieses Werk offenbar nicht zu Mozarts Lebzeiten im Druck erschienen. Auch die Widmung „Pour Mad:selle Charlotte de W...“ (der Rest ist unleserlich) gibt Rätsel auf. Welche Dame auch immer Mozart dabei im Sinne hatte – heute zählt dieses Rondo zu seinen beliebtesten und meistgespielten Klavierwerken.
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KV 485, Rondo D-Dur
Solist: Bohumir Stehlik (Klavier)
Aufnahme am 1. Mai 2016 in der ev. Tagungsstätte Wildbad, Rothenburg o.d.T.
KV 485, Rondo D-Dur
Zwei Rondos, die Mozart für Klavier komponiert hat, bilden ein interessantes Kontrastpaar: Wenn das etwas spätere Rondo a-Moll im überwiegend traurigen und sogar hoffnungslosen Modus steht, ist das Rondo D-Dur ein wunderschönes Beispiel einer Musik, die durch absolut nichts getrübt ist. Das thematische Material weist zwar zwei Themen auf, aber sie sind eher nach dem Einigkeits- als Kontrastprinzip gestaltet: gleicher Natur, lösen sie sich fast ununterbrochen ab und sorgen für einen gemessenen Fluss der Musik. Sehr hell, froh, schwungvoll und lebensgewandt erscheint Mozart in dieser Musik – so, wenn sich seine Seele im Einklang mit der Welt fühlt.
KV 485, Rondo D-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 5. Juni 2016 im Carl-Maria-von-Weber-Museum, Dresden
KV 485, Rondo D-Dur
Hürth, gelbe Villa, 05.05.2022
Köln, Loft-Studio, 16.05.2022
Aldekerk, St. Peter und Paul, 18.04.2022
Basel, Musik Akademie, 11.02.2022
Stenden, St. Thomas, 27.03.2022
Aufsatz: Mozart als Freischaffender, oder von der Würde der Musiker
Selm-Bork, ehemalige Landsynagoge, 25.01.2022
Kempen, Paterskirche, 13.11.2021