St. Quirin

Am Mittwoch, dem 01.11.2023 lud der Förderkreis Kirchenmusik zu einem besonderen Konzert am Allerheiligentag in das Quirinusmünster Neuss.
Vertonungen des Requiem-Textes sind in der Musikgeschichte äußerst zahlreich. Das Officium defunctorum von Tomás Luis de Victoria, das 1605 veröffentlicht wurde, ist eines der musikalischen Meisterwerke der Renaissance, das uns mit seiner Strenge und Ausdruckskraft noch immer bewegt. Es wurde ""im Stil eines Schwanengesangs"" für die Bestattungsriten der Dienstherrin des Komponisten, Kaiserin Maria von Österreich, Schwester Philipps II. und Witwe Kaiser Maximilians II. komponiert. Der Kammerchor Capella Quirina Neuss sang es zum Beginn des Allerheiligen-Konzerts im Altarraum des Quirinusmünsters.
Den Programmschwerpunkt bildete allerdings Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem in d-Moll, KV 626 mit dem Münsterchor Neuss, dem Kammerchor Capella Quirina und dem Orchester SONARE Neuss unter Joachim Neugart, jenes legendäre, unvollendete Opus Ultimum, an dem der bereits schwer lungenkranke Komponist im Auftrag eines mysteriösen „Grauen Boten“ bis zu seinem Tod im Dezember 1791 arbeitete.


KV 626 St. Quirin

Um die Entstehung von Mozarts Requiem, KV 626, ranken sich viele Legenden; heute weiß man, dass der geheimnisvolle Fremde, der im Sommer 1791, ohne seine Identität preiszugeben, bei Mozart ein Requiem bestellte, ein Bote des Grafen von Walsegg-Stuppach war. Die Geheimnistuerei lag darin begründet, dass dieser, ein begeisterter Amateurmusiker, das Requiem zu einer Gedenkmesse für seine verstorbene Frau aufführen und dabei als seine eigene Komposition ausgeben wollte. Mozart, immer in Geldsorgen, nahm den Auftrag und die Anzahlung gerne an. Vielleicht freute er sich aber auch über die Gelegenheit, wieder ein kirchenmusikalisches Werk komponieren zu können. Seit seiner Übersiedelung 1781 nach Wien als „freier Künstler“, seit er also aus den Diensten des Salzburger Erzbischofs ausgeschieden war, hatte er außer der unvollendeten c-Moll-Messe und dem Ave Verum kein geistliches Werk mehr geschrieben. Im September begann er mit der Niederschrift der Komposition, musste sie aber wegen seiner Arbeit an der Zauberflöte und der Opera seria La clemenza di Tito unterbrechen. Gegen Ende September konnte er sich wieder dem Requiem zuwenden. Seine ohnehin schwache Gesundheit war durch die vorausgegangenen Anstrengungen äußerst angegriffen und verschlechterte sich zusehends, so dass er wohl auf den Gedanken kommen konnte, er arbeite an seiner eigenen Totenmesse. Fieberhaft versuchte er, diese Komposition zu Ende zu bringen, spürte aber wohl schon, dass ihm das nicht mehr gelingen werde. Mit seinem Schüler Süßmayr besprach er die noch zu komponierenden Sätze; nach den ersten acht Takten des Lacrymosa, am 5. Dezember 1791, nahm der Tod ihm die Feder aus der Hand. Der geheimnisvolle Bote kam und forderte die Ablieferung der fertigen Partitur. Mozarts Witwe Constanze versuchte, verschiedene Musiker aus Mozarts Freundeskreis für die Ergänzung des unvollendeten Werkes zu gewinnen. Am Ende blieb die Aufgabe an Süßmayr hängen, denn „ ... man wusste“, schreibt dieser selber, „dass ich noch bey Lebzeiten Mozarts die schon in Musik gesetzten Stücke öfters mit ihm durchgespielt, und gesungen, dass er sich mit mir über die Ausarbeitung dieses Werkes sehr oft besprochen, und mir den Gang und die Gründe seiner Instrumentirung mitgetheilt hatte.“ Das von Süßmayr vollendete Werk wurde dem Besteller ausgehändigt und von diesem auch gut zwei Jahre nach Mozarts Tod aufgeführt. Die Uraufführung erfolgte jedoch, vermutlich ohne Wissen des Grafen von Walsegg-Stuppach am 2. Januar 1793 bei einem Benefizkonzert des Barons van Swieten zugunsten Constanzes.

Bis in unsere Zeit hinein ist von verschiedenen Seiten immer wieder versucht worden, Mozarts Requiem zu vollenden. Die Vervollständigung Süßmayrs kommt trotz der vorhandenen Mängel dem Torso der Mozartschen Vertonung wohl doch am nächsten.
Von Mozart selber stammen:
Introitus und Kyrie vollständig mit Instrumentation
die Sequenz bis zu den ersten Takten des Lacrymosa,
ebenso das Offertorium in Singstimmen und Fundamentalbaß,
jedoch nur mit Andeutungen der Instrumentation.

Durch die Übernahme von Mozarts Originalvertonung des zweiten Teils des Introitus und des Kyries für die abschließende Communio (mit Anpassung an den veränderten Text) schließt das Werk mit originaler Musik von Mozart.

Süßmayr hat hinzukomponiert:
das Sanctus samt Benedictus und das Agnus Dei.
Ergänzt hat er, vielleicht auf Skizzen und Gespräche mit Mozart gestützt: das Lacrymosa und den Orchestersatz, wo er fehlte.

Mozart hat für sein Requiem an Instrumenten nur tiefe Bläser vorgeschrieben: Bassetthörner (tiefe Klarinetten), Fagotte, Trompeten und Posaunen, dazu Streicher und Pauken.

Das Requiem aeternam und das Dies irae beginnen in düsterem d-Moll. Zwei bedeutende frühere Kompositionen Mozarts stehen ebenfalls in d-Moll: In Don Giovannis Höllenfahrt, wo von dem sterbenden Sünder Rechenschaft gefordert wird, er aber nicht umkehren will, kommt die Musik vom d-Moll nicht los. Ähnlich wie das Requiem beginnt auch das d-Moll-Klavierkonzert KV 466 in synkopisch verschleiertem Rhythmus. Diese Musik reißt rätselhafte Abgründe auf, und man würde nicht vermuten, dass sie von Mozart stammt. wenn man im Hinblick auf ihn bei dem Klischee eines heiteren, verspielten Rokokomenschen bliebe. Dieses Klavierkonzert ist aber eines von dreien, die er für seine eigene Konzerttätigkeit und nicht als Auftragsarbeit geschrieben hat. Dieser zutiefst lebensernste Mozart ist hinter oder zumindest neben allen seinen Kompositionen zu sehen, wenn er auch sonst seine persönlichen Befindlichkeiten und Sorgen aus seiner Musik herauszuhalten bestrebt ist. Von tiefer Gläubigkeit geprägt ist ein Brief des kaum Dreißigjährigen an seinen kranken Vater:
„ ... da der Tod, genau zu nemmen, der wahre Endzweck unsers lebens ist, so habe ich mich seil ein Paar Jahren mit diesem wahren, besten freunde des Menschen so bekannt gemacht, daß sein Bild nicht allein nichts schreckendes mehr für mich hat sondern recht viel beruhigendes und tröstendes! und ich danke meinem gott, daß er mir das glück gegönnt hat mir die gelegenheit ... zu verschaffen, ihn als den schlüssel zu unserer wahren Glückseligkeit kennen zu lernen. – ich lege mich nie zu bette ohne zu bedenken, daß ich vielleicht, so Jung als ich bin, den andern Tag nicht mehr seyn werde ... “
Und doch ist der Tod nicht nur das Tor zum Himmel, sondern auch der Schritt zum gefürchteten Gericht, wie es in der Sequenz der Totenmesse bildhaft vorgestellt wird. So schwankt Mozarts Requiem überdeutlich zwischen demütigem Bitten und Zuversicht ob der Erlösung durch Jesus Christus einerseits und der Angst des sündigen Menschen vor dem unbestechlichen, mächtigen Richter, vor dem jeder Mensch einmal stehen wird, andererseits. Dieser zweite Aspekt mag für Mozart im Angesicht des eigenen Todes besonders bedrängend gewesen sein. Doch darf die Dramatik der entsprechenden Passagen in unserer Wahrnehmung nicht die vielen Zeichen demütiger gläubiger Hoffnung überdecken.
Besonders auffallend und zusammengefasst scheint die Doppelgesichtigkeit von Mozarts Requiem im letzten Akkord des Kyrie zu sein (der nach Süßmayr dann auch den letzten Akkord des ganzen Requiems darstellt): ein leerer Quintklang, weder Dur noch Moll – weder sichere Zuversicht, noch Verharren in Düsternis und Traurigkeit. Es ist dies die Nahtstelle zwischen gläubiger Fürbitte und der Schreckensvision des Jüngsten Gerichtes im Dies irae. Die vorangegangene Doppelfuge des Kyrie greift zu der Bitte „Herr, erbarme Dich“ am Beginn des ersten Fugenthemas ein Motiv aus Händels Messias auf. Dort lautet der Text: „Durch seine Wunden (sind wir geheilt).“ Sollte Mozart sich bei seiner Komposition daran nicht mehr erinnert haben? Den Messias kannte er gut, hatte er doch sogar eine Bearbeitung von Händels Oratorium geschrieben. Kennen- und schätzen gelernt hatte er Händel und vor allem Bach und seine Söhne im Hause des Barons Gottfried van Swieten. Wie sehr Mozart es verstand, sich die polyphone Kunst dieser als veraltet geltenden Meister anzueignen und weiterzuführen, zeigt auch das Requiem in mehreren Fugen und fugierten Abschnitten. Für den altehrwürdigen liturgischen Text empfand er den Rückgriff auf die alte kirchenmusikalische Tradition offenbar als angezeigt.
Daneben stehen auch immer wieder homophone, akkordische Abschnitte und Passagen von großer Bildhaftigkeit, vor allem in der Sequenz. Erwähnt seien zum Beispiel im Dies irae das Tremolo als Ausdruck des ängstlichen Zitterns, die Posaune beim Tuba mirum und das Stottern, „wenn Gerechte selbst verzagen“; der gravitätische punktierte Rhythmus am Beginn des Abschnitts „König schrecklicher Gewalten“, im Lacrymosa das staunend stockende Aufsteigen der Sopranlinie über anderthalb Oktaven bei den Worten „da vorn Grabe („aus der Asche“) wird erstehen zum Gericht der Mensch voll Sünden“ und das fordernd pochende „das Du einst Abraham versprochen hast“-Thema der am Ende des Offertoriums wiederholten Fuge, welche sehr sinnenfällig die Geschlechterfolge malt.
Dazwischen stehen immer wieder Passagen innigen Bittgebets und tastender Hoffnung – wie der Text es vorgibt. Mozart selber war das die Leiden des Erlösers betrachtende Recordare besonders wichtig, und die Beschäftigung mit dem Lacrymosa trieb ihm selber die Tränen in die Augen.

Diese Tiefe der Empfindung und die Meisterschaft im Verbinden unterschiedlichster Kompositions- und Ausdrucksweisen hat Süßmayr nicht erreichen können, aber ohne seine Vervollständigung wäre dieses großartige Werk einer breiteren Öffentlichkeit auf lange Zeit unerreichbar geblieben.

Text: Marion Feinendegen


Elisa Rabanus-Wellstead

Die in Düsseldorf lebende Sopranistin Elisa Rabanus hat sich weitgehend auf die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts spezialisiert. So gewann sie z.B. den ersten Preis beim „Austria Baroque Academy Music Award“ in Gmunden, Österreich. Sie arbeitet freischaffend als Solistin und als freie Mitarbeiterin für bedeutende deutsche Rundfunkchöre.
Elisa Rabanus studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln – zunächst mit Diplom-Abschluss in der künstlerischen Ausbildung Oper und Konzert bei Prof. Henner Leyhe und darauf folgend mit dem Master of Music in Barockgesang bei Prof. Kai Wessel und Prof.Konrad Junghänel.
Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterklassen bei Barbara Schlick, Ingeborg Danz, Klesie Kelly-Moog und Ute von Garczinsky.
Im Rahmen ihrer Konzerttätigkeit arbeitete Elisa Rabanus u.a. mit den Originalklang-Ensembles Concerto Köln, Düsseldorfer Hofmusik, Le Concert Lorrain und Das Kleine Konzert und trat bei renommierten Festivals wie den Brühler Schlosskonzerten, den Tagen Alter Musik Herne, dem Festival Alte Musik Knechtsteden, den Händel Festspielen Halle, dem Bachfest Leipzig und dem Rheingau Musikfestival auf.
Ihre Arbeit führte sie u.a. mit den Ensembles Cantus Cölln, Rheinische Kantorei, Immortal Bach Ensemble, Kölner Kammerchor und den Dirigenten Konrad Junghänel, Hermann Max, Peter Neumann, Helmuth Rilling und Morten Schuldt Jensen zusammen.
Sie wirkt regelmäßig bei CD- und Rundfunkproduktionen für den WDR Rundfunkchor, den NDR Chor, das SWR Vokalensemble, den Saarländischen Rundfunk und den Deutschlandfunk mit.
Für die Einspielung sämtlicher Kantaten Johann Sebastian Bachs nach Texten von Martin Luther erhielt Elisa Rabanus zusammen mit dem „Chorus Musicus“ und „Das neue Orchester“, unter der Leitung von Christoph Spering, den Echo Klassik 2017.


Angela Froemer

Angela Froemer absolvierte ihr Gesangstudium in ihrer Heimatstadt Freiburg, bei Christoph Schwartz, in Düsseldorf bei Janina Stano und Celina Lindsley, sowie privat bei Elisabeth Böhmer (Gelsenkirchen). Abschlüsse in Gesangspädagogik und Funktioneller Atemtherapie sowie die Praxis in zahlreichen Ensembles der E- und U-musik erweiterten ihre Qualifikation.
Seit ihrem Examen 1996 ist sie als freiberufliche Sängerin im Konzert- und Opernbereich tätig. Solistisch reüssierte sie in der Vergangenheit bei der Rheinischen Operettenbühne und der Kleinen Oper Düsseldorf. Als langjähriges Ensemblemitglied des Theater Kontra-Punkt, und des Nova Ensemble Wuppertal sammelte sie Erfahrung im Bereich der zeit-genössischen Musik.
Es folgten zahlreiche Gastspiele beim Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen (u.a. Fellini-Fellini, Die Zauberflöte, Cool Love - Heavy Music, Il ritorno d’Ulisse in Patria“, Boris Godunow, Crazy For You, sowie eine Alcina - und zuletzt eine Cenerentolabearbeitung für Kinder).
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Arbeit in verschiedenen renommierten Ensembles, mit denen sie bereits bei vielen Rundfunkproduktionen und internationalen Chor- und Musikfestivals mitwirkte. (Rheinische Kantorei Dormagen, Balthasar-Neumann-Chor, SWR-Kammerensemble Stuttgart, Kammerchor des Gewandhauses Leipzig) Darüberhinaus übernahm sie mehrfach die Regie für das erfolgreiche Männergesangssextett „Ensemble Six“ und ist beim MUS-E Projekt der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland in den Bereichen Musik und Theater tätig.


Cezar Dima

Der rumänische Tenor Cezar Adrian Dima studierte orthodoxe Theologie und unterrichtete byzantinische Musik, bevor er sich ausschliesslich dem Gesangstudium, zunächst an der „George Enescu“ Kunstuniversität in Ia?i - Rumänien, später an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz widmete. Engagements führten ihn an die Opernhäuser nach Graz und Wien sowie zu den Salzburger Festspielen, u.a. unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt, Seiji Ozawa, Bertrand de Billy, Peter Schneider, Valery Gergiev und Daniel Barenboim. Seit 2007 ist er Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Der mehrfache Preisträger nationaler Wettbewerbe in Rumänien gewann zuletzt 2009 zusammen mit dem düsseldorfer Pianisten Thomas Möller beim internationalen Johannes Brahms-Liedwettbewerb in Pörtschach (Österreich) den ersten Preis.
Cezar Dimas Konzertrepertoire umfasst die großen Oratorien vom Barock bis zur Moderne, er ist oft in der Düsseldorfer Max-, Neander- und Lambertuskirche, bei der Kantorei Hilden und der Kantorei der Salvatorkirche in Duisburg, im Münsterdom St.Quirinus in Neuss und in der Basilika Knechsteden sowie bei vielen anderen Konzerten in NRW als Solist zu erleben. Sein Interesse für die Kammerchorliteratur brachte Cezar Dima mit Chorus Musicus Köln (Christoph Spering), Collegium vocale Gent (Philippe Herreveghe) und nicht zuletzt mit dem „Balthasar Neumann“ Chor (Thomas Hengelbrock) in Verbindung, wo er regelmäßig zu Gast ist. So hat er u.a. 2011 bei der CD-Einspielung des Programms „Nachtwache. Musik und Poesie der deutschen Romantik“ mit Rezitationen von Johanna Wokalek mitgewirkt, die 2012 bei Sony Music erschienen ist.

Sebastian Klein

Sebastian Klein wurde in Freudenberg/Westfalen geboren und studierte Ev. Kirchenmusik an der Robert-Schumann- Hochschule Düsseldorf. Im Rahmen seines Kirchenmusikstudiums erhielt er Gesangsunterricht bei Prof. Werner Lechte.
Seit Juli 2003 ist Sebastian Klein Kantor an der Neanderkirche in Düsseldorf. Darüber hinaus setzte er an der Robert-Schumann-Hochschule seine Studien im Hauptfach Gesang bei Prof. Werner Lechte fort und wurde zusätzlich in die Liedklasse von Prof. Matthias Goerne aufgenommen.
Neben der Mitwirkung in verschiedenen Ensembles (u.a. Kölner Kantorei, Collegium Vocale Siegen) liegt sein sängerischer Schwerpunkt im solistischen Bereich in den Werken Bachs, Haydns und Mozarts. Darüber hinaus widmet er sich dem Liedgesang und der Aufführung zeitgenössischer Musik. Als Dirigent gastierte er 2016 bei der „Choral Arts Society“ Tokyo.


Kammerchor Capella Quirina

Der Kammerchor Capella Quirina Neuss wurde 1989 gegründet mit dem Ziel der projektbezogenen Probenarbeit an seltener geistlicher Chormusik. In Gottesdiensten und Konzerten bereichert sie das musikalische Leben am Quirinusmünster Neuss. Unter der Leitung von Münsterkantor Joachim Neugart wechselt die Besetzung je nach Programm zwischen 15 und 30 Chorsängerinnen und -sängern, deren stimmliche Vorbildung Chorsingen auf hohem Niveau ermöglicht. Konzertreisen führten den Chor bisher in die Regionen Nordrhein-Westfalens sowie nach Spanien, Japan und Österreich. Im Oktober 2011 bereiste die Capella Quirina Australien, im Mai 2013 folgte sie einer Einladung nach USA.


Münsterchor Neuss

Der Chor der Kirchengemeinde St. Quirin wurde als Münsterchor 1878 wiedergegründet. Durch Handschriften ist belegbar, dass seit der Entstehungszeit des Quirinusmünsters (Grundsteinlegung 1209) auch Kirchenmusik gepflegt und Gregorianischer Choral gesungen wurde. Als einer der wenigen Kathedralchöre singt der Münsterchor Neuss an allen Sonn- und Feiertagen gregorianischen Choral, eine mehrstimmige Messe und Motetten (etwa 60 Hochämter im Jahr). Das Repertoire umfaßt ca. 50 vier- bis achtstimmige Messen, ca. 80 Motetten und diverse Oratorien aus allen Stilepochen. Konzertreisen führten den Chor in den letzten Jahren nach USA, Rom, Burgund, Polen und Norwegen. Zahlreiche Konzerte sind mit CD-Mitschnitten dokumentiert. Erwähnt seien: Brahms - ein deutsches Requiem, Monteverdi - Marienvesper, Mozart - c-Moll-Messe. Außerdem liegen CD-Produktionen zum Weihnachtsfest vor (u.a. "Gaudete")
nähere Informationen unter: www.muensterchor.de


Orchester SONARE Neuss

Anfang 2015 gründete sich unter der künstlerischen Leitung von Joachim Neugart das Barockensemble SONARE Neuss.
Im Mittelpunkt des Musizierens steht die Erarbeitung des Kantatenwerks von Johann Sebastian Bach.
Als Orchester SONARE Neuss pflegt es darüber hinaus das Spektrum konzertanter Instrumentalmusik des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Instrumentalisten, die historisch informiert auf modernen Instrumenten spielen, finden sich je nach Anforderung der Partitur in verschieden großen Besetzungen zusammen, so auch am 01.11.2023 zu Mozarts Requiem in einer Besetzung mit 12 Streichern, 10 Bläsern und Pauke. Im Herbst 2016 und 2019 folgte das Ensemble jeweils einer Einladung nach Australien, um in Melbourne und Umgebung bei verschiedenen Festivals die Musik Johann Sebastian Bachs und mehrfach das Oratorium „Messiah“ von Georg Friedrich Händel zu präsentieren.


Joachim Neugart

Joachim Neugart wurde 1960 geboren. Nach Studien an der Kirchenmusikschule Speyer und an der Musikhochschule des Saarlandes ist er seit 1988 als Münsterkantor am Quirinusmünster Neuss für die Kirchenmusik zuständig. Hier obliegt ihm die Leitung der Chöre an dieser traditionsreichen romanischen Basilika (Münsterchor, Kammerchor Capella Quirina). Von 1989-1996 war er außerdem Dirigent des Moerser Kammerchores. Von 1994 bis 2001 hatte er einen Lehrauftrag für Dirigieren an der Kirchenmusikschule St. Gregorius-Haus in Aachen. Unter seiner Leitung gab der Kammerchor der Kirchenmusikschule vielbeachtete Konzerte im Rheinland und unternahm Konzertreisen nach Österreich, Tschechien und Ungarn. Gastdirigate führten ihn u. a. zur „Choral Arts Society“ nach Tokyo. Seit 1999 ist er Dirigent des Neusser Kammerorchesters und seit 2002 Dirigent des Schönhausenchores Krefeld. Darüber hinaus wirkte er von 2003 - 2006 als Lehrbeauftragter für Chorleitung an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Chorleiterkurse in Deutschland und Japan sowie CD-Einspielungen als Dirigent und Organist geben darüber hinaus Zeugnis von Joachim Neugarts vielseitiger musikalischer Tätigkeit.