Sächsisches Mozartfest 2019

Die Französische Revolution von 1789 erschütterte ganz Europa und führte in Gesellschaften, Staaten, Städten und Menschen zu tiefgreifenden Veränderungen – die Friedliche Revolution 1989 errang die Freiheit für die Vereinigung von Ost und West, brach politische sowie gesellschaftliche Verkrustungen auf und bot Möglichkeiten für viele Neuanfänge.

Mozart war ein glühender Verfechter der Aufklärung und erfuhr von der Französischen Revolution noch in Wien. Genau dieser Zeitgeist ist es, der – verbunden mit Chemnitz, einer Stadt mit einer bewegten Geschichte voller Wandel und einem Erbe – sich im Sächsischen Mozartfest 2019 mit dem Motto Evolution I – Freiheit widerspiegelt und den Auftakt zu einem dreijährigen Zyklus 2019 Evolution I – Freiheit / 2020 Evolution II – Gleichheit / 2021 Evolution III – Brüderlichkeit bildet. In festlichen Konzerten, feinsinniger Kammermusik, Experimenten und Erkundungen war beim Sächsischen Mozartfest 2019 eine Klanggeschichte der Veränderung, des Wandels und des Umbruchs zu hören. Sowohl die Kooperation mit der Villa Esche und dem Stadtbad Chemnitz, dem Chemnitzer Hof und dem Museum Gunzenhauser, als auch die zwei musikalisch-architektonischen Führungen von der AOK/Müllerstrasse bis zum Museum Gunzenhauser sowie vom Marianne Brandt Haus auf die Weststraße nahmen Bezug auf das Jubiläum 100 Jahre Bauhaus. Ein attraktives Hauptprogramm mit eigenen Veranstaltungen und Kooperationen, unter anderem mit dem Verein klangwerk am bauhaus e. V., verdiente ebenso Aufmerksamkeit, wie die im Zeichen Mozarts stehenden Veranstaltungen in unserem Partnerprogramm als Sächische Mozartgesellschaft.


KV 16, Sinfonie Nr. 1 Es-Dur
Orchester: Netzwerkorchester IX
Leitung: Niksa Bareza
Aufnahme am 17. Mai 2019 in der Kreuzkirche Chemnitz

KV 16, Sinfonie Nr. 1 Es-Dur
KV 16, Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, Allegro molto
KV 16, Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, Andante
KV 16, Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, Presto


KV 484a, Adagio in B
Orchester: Clarinet News
Aufnahme am 18. Mai 2019 im Hotel Chemnitzer Hof

KV 484a, Adagio in B


KV 397, Fantasie für Klavier d-Moll
Solist: Ruben Sterland (Klavier)
Aufnahme am 19. Mai 2019 in Schloss Waldenburg

KV 397, Fantasie für Klavier d-Moll


KV 53, An die Freude
Solisten: Britta Schwarz (Mezzosopran), Christine Schornsheim (Klavier)
Aufnahme am 22. Mai 2019 im Museum Gunzenhausen, Chemnitz

KV 53, An die Freude



KV 520, Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte
Solisten: Britta Schwarz (Mezzosopran), Christine Schornsheim (Klavier)
Aufnahme am 22. Mai 2019 im Museum Gunzenhausen, Chemnitz

KV 520, Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte


KV 472, Der Zauberer
Solisten: Britta Schwarz (Mezzosopran), Christine Schornsheim (Klavier)
Aufnahme am 22. Mai 2019 im Museum Gunzenhausen, Chemnitz

KV 472, Der Zauberer


KV 523, Abendempfindung
Solisten: Britta Schwarz (Mezzosopran), Christine Schornsheim (Klavier)
Aufnahme am 22. Mai 2019 im Museum Gunzenhausen, Chemnitz

KV 523, Abendempfindung

KV 16 Kreuzkirche Chemnitz

Ist es provokant, im Einführungstext zu einem Musikfestival, das sich in diesem Jahr explizit dem Thema Freiheit widmet, gleich zum ersten Werk des Konzertabends das Fragezeichen hinzuzufügen? Und doch ist es legitim, die Freiheit nicht immer als gegeben und günstig hinzunehmen, sondern sie auch in den Zeitläuften, den Kulturen und vor allem mit den an ihr beteiligten und sie formenden Menschen zu betrachten. Schaut man sich den aus 45 Werken bestehenden Kosmos der Sinfonien von Wolfgang Amadé Mozart in ihrer genialischen Fortentwicklung an, so kommt man nicht umhin, die Freiheit als unablässig anwesenden Motor von Mozarts erfindenden und forschenden, spielerischen und ernsthaften Geist zu empfinden – freilich hat sie Grenzen und wird immer wieder neu definiert. Die Sinfonie Nr. 1 KV 16 wirft einen Blick auf die Zeit, „wo alles begann“, und es dürfte ein verblüffendes Hörerlebnis sein, dass wir bei aller zeitlicher Distanz etwa zu den berühmten letzten drei Sinfonien schon hier bei den ersten Tönen Reife und persönliche Handschrift zu hören meinen. Etwas nüchterner betrachtet ist es das Handwerk, was uns Respekt abnötigt und – Freiheit hin oder her – dem neunjährigen Mozart natürlich teilweise als Talent schlicht zufiel, aber gewiss, und hier kommt der Vater ins Spiel, den Schliff durch (Aus-) Übung und am Ende lebenslanges Lernen bekam. Die Förderung des Sohnes hat Leopold Mozart mit allen ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten betrieben. Eine unbeschwerte Kindheit sehen Biografen heute hier nicht mehr, allerdings konnte sich Mozart auf den von den Eltern organisierten Reisen durch die Niederlande, Belgien, Frankreich und England 1763-1766 von überall einen umfassenden Status Quo der Musik abholen, den ihm zeitgenössische Bücher oder das Salzburger Musikleben allein wohl kaum vermittelt hätten. Auch rückblickend äußert sich Mozart über die Reisen positiv: den in London wirkenden jüngsten Sohn von Johann Sebastian Bach, den Komponisten und Cembalisten Johann Christian Bach (1735-1782), rühmt er später immer wieder als väterlichen Freund und Lehrer. Auf der britischen Insel schrieb Mozart auch seine ersten Sinfonien sowie einige Klavierkonzerte, die noch Arrangements anderer Komponisten darstellten – eine damals seit dem Barock völlig übliche Art, sich Stile anzueignen. Auch die Sinfonie KV 16 entsteht mit solchen einfachen Gesetzmäßigkeiten: hören, verstehen, selber schreiben (manchmal improvisierte Wolfgang Amadé auch – auf Zuruf!). Allerdings, das darf nicht vergessen werden, ist das nur innerhalb einer musikalischen Lebens- und Denkwelt ein einigermaßen selbstverständlicher Vorgang.

Was Mozart hier als Neunjähriger auf das Notenpapier wirft, läßt uns dennoch staunen, der Blick lohnt: Klassisch für die damalige Zeit ist der dreisätzige Aufbau der Sinfonie in einen Hauptsatz, ein liedhaftes Andante und ein Presto. Und gleich im Thema des 1. Satzes stutzen wir: der Hauptgedanke umfasst elf Takte, was zumindest für die in Regelmäßigkeiten denkende damalige Musikwelt ungewöhnlich erscheint. Einem signalhaft aufsteigenden Dreitakter folgt eine fast choralartig anmutende, absteigende Gesangslinie – schon sind zwei gegensätzliche Charaktere vorgestellt. Von kindlicher Verspieltheit eigentlich keine Spur. Die Freiheit einer heroischen Revolution, der wir nachher bei Beethoven nachgehen, wäre hier aber auch fehl am Platz: Mozart probiert die üblichen Reihungsformen aus, fast wirkt der erste Satz wie eine Art Basisvorrat an Vokabeln und Möglichkeiten. Im Andante überrascht den Hörer aus dem Hornsatz „ein Gruß aus späterer Zeit“ (Hermann Abert), denn die Viertonfolge es-f-as-g ist aus dem Finale der letzten Sinfonie, der „Jupiter-Sinfonie“, bestens bekannt. Schwieriger erscheint die Deutung, ob es sich bei diesem Motiv tatsächlich um eine Art Visitenkarte oder Devise Mozarts handelt – ein solches Viertonmotiv war eigentlich eher normaler Gegenstand von Kontrapunktübungen. Um so erstaunlicher erscheint dann, mit welch einfachem Material Mozart ja noch in seinen komplexesten Werken wie der Jupiter-Sinfonie arbeitet. Im abschließenden Rondo-Presto dann lassen wir uns schlicht von Mozart unterhalten. Wir beachten die chromatischen Verläufe und Akzente in den Couplets und können vielleicht im Nachklang der letzten Akkorde erahnen, welch ein gewaltiges Gesamtwerk dieser Sinfonie aus Mozarts Händen folgt...
Text: Alexander Keuk

KV 484a KV 580a Hotel Chemnitzer Hof

Adagios für Klarinetten und Bassetthörner, KV 411, 580a
Einen eigenen Bereich im Schaffen Mozarts bilden die Freimaurermusiken, musikalische Beiträge zu den Zeremonien der großen Wiener Freimaurerlogen, die einen nicht geringen Teil seiner Zeitin Anspruch nahmen. Denn Mozart war selbst seit 1786 Mitglied der Loge “Zur Neugekrönten Hoffnung”, während viele seiner Gönner sich in größeren Logen versammelten. Die feierlichen, quasi-religiösen Kulte der Freimaurer wurden von Musik begleitet, und auch hier war Anton Stadler als Logenbruder Mozarts mit seinem Bassetthorn vertreten. Man vermutet, daß einige einzeln überlieferte Adagio-Sätze des Komponisten für größeres Klarinettensensemble für diesen Zusammenhang bestimmt waren. Auch sie gehören – wie die Divertimenti KV 439b – zu den Perlen von Mozarts Wiener Kammermusik.
Quelle: www.kammermusikfuehrer.de/werke/1239


KV 397 Schloss Waldenburg

Daß „ein Clavieriste durch Fantasien … das Sprechende, das hurtig Ueberraschende von einem Affeckte zum andern, alleine vorzüglich vor den übrigen Ton-Künstlern ausüben kann“, war eine Maxime des Bach-Sohnes, die nicht nur Mozart befolgte. Jeder Pianist mußte sich im Rahmen der Akademien, der Abonnementskonzerte der damaligen Zeit, mit Improvisationen hören lassen, sei es mit Variationen über bekannte Themen, sei es mit „freyen Fantasien“, die keinem Formschema folgten.
Diese Fantasien waren der eigentliche Höhepunkt eines Konzerts, gerade im Falle Mozarts, der mit seinen bis zu halbstündigen Improvisationen die „Empfindungen“ der Zuhörer in weit stärkerem Maße zu wecken vermochte, als mit seinen oft nur als Unterhaltung rezipierten Klavierkonzerten. Leider hat Mozart nur zwei seiner Fantasien notiert und nur eine vollständig zum Druck gegeben. Dadurch ist uns ein wesentlicher Teil seines Gedankenreichtums vorenthalten worden. Einen gewissen Ausgleich bilden jene Sätze in seinen Klaviersonaten, in die die Expressivität, aber auch die Stilmittel des freien Fantasierens eingeflossen sind, wie etwa das Adagio der c-Moll-Klaviersonate mit seinen wie improvisiert wirkenden Verzierungen oder das Finale derselben Sonate mit seinem agitato-Duktus, der von Fermaten unterbrochen wird.
Fantasie d-Moll, KV 397: Die d-Moll-Fantasie ist nur deshalb die kleinere der beiden erhaltenen Klavierfantasien Mozarts, weil dieser die Niederschrift nach Takt 97 abbrach. Die von einem Zeitgenossen angehängten 10 Schlußtakte sind, gemessen an der Bedeutung des Vorhergehenden, zu knapp geraten. Mozart hätte das D-Dur-Allegretto, das den klagenden Ton der d-Moll-Teile mehrmals unterbicht, wahrscheinlich weiter ausgeführt, vielleicht sogar einen neuen Kontrastteil eingefügt und eine Reprise des Anfangs wie in der c-Moll-Fantasie. Für das „hurtig Ueberraschende von einem Affeckte zum anderen“, das C. P. E. Bach beschrieb, ist diese Fantasie ein sehr gutes Beispiel.
Bedenkt man, wie großartig Mozart improvisiert hat und wie wichtig sein Fantasieren für die damaligen Zuhörer war, so muss man umso mehr bedauern, wie wenig er davon aufgeschrieben hat. Nur zwei oder drei Klavierfantasien sind auf uns gekommen, darunter die schöne d-Moll-Fantasie, die leider Fragment blieb. Mozarts Freund Abbé Stadler hat sie nach seinem Tod vollendet – stilvoll, aber zu kurz. Denn auf die Bruchstelle im D-Dur-Teil hätte Mozart zweifellos noch mehrere kontrastierende Abschnitte folgen lassen. So hört man nach der freien Einleitung aus gebrochenen Akkorden das schöne, traurige d-Moll-Thema, einen wilden Ausbruch und den zu knappen D-Dur-Schluss.
Quelle: www.kammermusikfuehrer.de/werke/1269


KV 53 KV 472 KV 520 KV 523 Museum Gunzenhauser

Als „liedlose Zeit“ haben Musikwissenschaftler die Dekaden um 1700 oft charakterisiert. Es ist richtig, dass zu dieser Zeit deutlich weniger Lieder in Schrift und Druck veröffentlicht wurden als zuvor. Die „liederlose Zeit“ war vor allem eine Zeit der Opernarien, das Lied blieb dem Hausgebrauch vorbehalten und wurde in der Mehrzahl auch nicht schriftlich überliefert. Erst mit der Aufklärung wuchs in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch das Liedschaffen einiger Komponisten. Ludwig van Beethovens seiner Missa Solemnis vorangestelltes Motto „Von Herzen – Möge es wieder – Zu Herzen gehen“ darf man auch auf das Liedschaffen von Wolfgang Amadé Mozart anwenden, das deutlich von der Arie unterschieden ist und Sangbarkeit und Schlichtheit der Empfindung in den Vordergrund stellt. Selbstverständlich sind auch manche Lieder zweckgebunden entstanden: Mozart wusste genau um die Wirkungen des bürgerlichen Salons oder die Erhabenheit der Freimaurerversammlungen. „An die Freude“ KV 53 komponierte der 12-jährige Mozart anlässlich der Genesung von einer Krankheit - in diesem ersten von ihm überhaupt erhaltenen Lied entschied sich Mozart noch für eine Generalbassbegleitung. Die anderen Lieder entstammen aus der Wiener Zeit um 1785-87 und legen beredtes Zeugnis ab von Mozarts intensiver Beschäftigung mit dem damals verbreiteten Strophenlied. So ist die „Abendempfindung an Laura“ KV 523 durchkomponiert und durchmisst in jeder Strophe eine neue Tonart, so dass sich viele Stimmungsvarianten in der Melodik ergeben. „Der Zauberer“ KV 472 ist wiederum schlicht und periodisch gehalten, während „Als Luise die Briefe ihres ungetreuen Liebhabers verbrannte“ KV 520 fast einen avantgardistischen Weg beschreitet. Hier entsteht in allerknappster Form eine Art Melodram, eine Vokalfantasie mit jähen Kontrasten im Klaviersatz und aufgebrochener Form. Allein diese vier Lieder beweisen die Vielseitigkeit und Meisterschaft Mozarts auch auf einem Gebiet, das heute immer noch erschlossen werden will und zu überraschenden Hörerfahrungen einlädt.
Text: Alexander Keuk


Netzwerkorchester IX

Aus den Projektorchestern des Sächsischen Mozartfestes, die seit 2009 von dem Chemnitzer Oboisten Ekkehard Hering jeweils für das Eröffnungskonzert zusammengestellt wurden, hat sich der Name eines Netzwerkorchesters gebildet. Dies nicht ohne Grund, weil sich in relativ kurzen Probenphasen Spitzenmusiker aus Sachsen, Mitteldeutschland und zu Teilen auch international zusammenfinden und unter-einander Musizierfreude und Klangqualität auf höchstem Niveau entwickeln. Die Instrumentalisten, die u.a. dem Gewandhausorchester Leipzig, der Robert-Schumann-Philharmonie, dem MDR-Sinfonieorchester, der Staatskapelle Weimar und der Mittelsächsischen Philharmonie Freiberg angehören, sind begeistert, in diesem menschlich sympathischen und künstlerisch ambitionierten Kontext zu musizieren. Das Netzwerkorchester arbeitete unter der Leitung von Mike Svoboda, Niksa Bareza, Howard Arman und Steffen Walther.


Nikša Bareza

Nikša Bareza (*31. März 1936 in Split) ist ein kroatischer Musiker und Dirigent. Von 1965 bis 1974 war er Direktor am kroatischen Nationaltheater in Zagreb. Bareza studierte Komposition und Dirigieren an der Musikakademie in Zagreb. Weitere Studien betrieb er am Mozarteum in Salzburg. Von 1959 bis 1978 war er Dirigent am kroatischen Nationaltheater und anschließend bis 1981 Dirigent am Opernhaus Zürich. In weiterer Folge wurde er vom Grazer Philharmonischen Orchester bis 1990 als Chef-Dirigent engagiert. Als Gastdirigent wirkte Bareza an fast allen europäischen Opernhäusern, unter anderem hatte er dabei 1972 sein Debüt an der Wiener Staatsoper.


Clarinet News

Für ihre geistreichen Arrangements und ihr außergewöhnliches Klangspektrum bekannt, vereinen "Clarinet News" "sechs der besten Klarinettisten Deutschlands" (Nordwestradio 2011), die unter anderem in namhaften Orchestern wie dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Staatskapelle Dresden, dem Mahler Chamber Orchestra, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Luzern Festival Orchestra sowie den Berliner Philharmonikern mitwirk(t)en. Der Zuhörer erlebt Kammermusik auf höchstem Niveau mit einem Augenzwinkern vorgetragen. "Ein Kaleidoskop virtuoser, brillant dargebotener Musik mit unverwüstlichem Unterhaltungscharakter!" (Thüringische Landeszeitung). Die Mitglieder von Clarinet News sind "ebenso geschmackvolle wie gewiefte Musiker, die sehr genau wissen, wie man den Originalklang mit Farben, Verzierungen, kessen Rhythmen und spritzigen Pointen erweitern kann" schrieb der Weser Kurier. "Die Programme der Clarinet News sind dramaturgische Kunstwerke!" (Weser Kurier).
Die CDs des Ensembles "Bach goes to town" (Fork Records 2004), "Clarinet Connection" (wolfproductions 2010) und "Opernbooqie" (SendesaalBremen-Records 2016) fanden in der Presse durchweg ein positives Echo: "nicht nur für Klarinettisten eine Offenbarung" urteilte z.B. das Nordwestradio. Ebenso ist Clarinet News auch auf der bei Universal Classics (DECCA/Deutsche Grammophon) erschienenen neuen Mozart Gesamtausgabe (Mozart 225 - The New Complete Edition) zu hören.

Marco Thomas - Es-Klarinette/Klarinette/Stimmbänder/Moderation
Jan Doormann - Klarinette/Bassetthorn
Sebastian Gette - Klarinette/Sopransaxophon/Altsaxophon
Jaan Bossier - Klarinette/Bassetthorn/Bassklarinette
Regine Müller - Bassetthorn/Klarinette
Thomas Richter - Bassklarinette/Tenorsaxophon


Mozart Boys & Girls aus Rovereto / Italien

Die Mozart Boys & Girls sind ein Projekt von Marvi Zanoni. Sie ist Pianistin und Lehrerin. Der Verein wurde im Jahr 2007 ins Leben gerufen, um jungen Musikern im Alter von 5 bis 24 Jahren einen geschützten und anregenden Bezugspunkt zu bieten, bei denen sie klassische Musikliebhaber kennenlernen und gemeinsam mit Ihnen musizieren können.
Die Gruppe erhielt sofort hervorragende Kritiken und knüpfte schnell zahlreiche Kontakte zwischen italienischen und ausländischen Kindern. Marvi Zanoni organisiert für die Kinder zahlreiche Aktivitäten, wie Konzerte und Workshops. Außerdem arbeitet sie mit verschiedenen Musikvereinen zusammen und unterstützt wichtige und fruchtbare kulturelle Partnerschaften, unter anderem die 100 MozartKinder sowie die Sommerphilharmonie in Chemnitz, der Mastromarino-Verein und das Ma. Ma.Orchestra von Taranto, Accademia delle Muse und Orchestra delle Metamorfosi von Riva del Garda, Konservatorien und Musikschulen.
Die Teilnehmer des Sächsischen Mozartfestes 2019 in Chemnitz repräsentieren drei Altersgruppen. Dazu zählen sowohl die Erwachsenen, die mit Mozart Boys & Girls aufgewachsen sind, als auch die Jugendlichen, die die Vorteile schätzen und die Jüngsten, die ihren pädagogischen Wert erkennen.

1. Giulio Robol ist Geiger sowie Doktor in Lebensmittelbiotechnologie. Er war derjenige, der das Dokument der Mozart Boys & Girls Foundation unterschrieben hat. Robol aggiert stets voller Freude und Leidenschaft während seiner Arbeit. Während einer seiner vielen Reisen nach Chemnitz, nahm er u.a. am Sächsischen Mozartfest und an der Sommerphilharmonie teil. Heute ist er Mitglied mehrerer Orchester, z.B. Filarmonici di Trento, Camerata di Arco, Orchestra delle Alpi und Orchestra Giovanile Trentina.
2. Die Flötistin Margherita Pedrotti und der Pianist Marco Gatti sind Schüler der Liceo Musicale Bonporti von Trient. Seit einigen Jahren sind sie ein aktiver Teil der Mozart Boys & Girls.
3. Ruben Sterland am Klavier und Steliyan Dimitrov an der Violine sind 11 Jahre alt und gehören beide seit vier Jahren den Mozart Boys & Girls an.


Britta Schwarz

In zahlreichen Konzerten mit renommierten Orchestern u.a. den Berliner Philharmonikern, der Staatskapelle Dresden, dem Concertgebouworkest Amsterdam, dem Israel Philharmonic Orchestra, der Academy of St. Martin in the Fields und der Cappella Andrea Barca bringt die Mezzosopranistin Britta Schwarz ihr umfangreiches Repertoire zur Geltung. Dabei arbeitet sie mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Kent Nagano, Jörg-Peter Weigle, Bruno Weil, Marek Janowski, Peter Schreier und Gustavo Dudamel.
Mit großer Vorliebe und besonderer Aufmerksamkeit widmet sich Britta Schwarz der Kammermusik, dabei entstehen „vielsaitige“ Programme vor allem mit dem Weimarer Pianisten Daniel Heide und der Berliner Harfenistin Maria Graf. Eine neue Solo CD mit Chorälen aus der Sammlung von Georg Christian Schemelli erschien im Frühjahr 2017 beim Label Querstand.
Sie arbeitet mit bedeutenden Barock- Ensembles wie z.B. dem Freiburger Barockorchester, mit Musica Antiqua Köln, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Rias Kammerchor zusammen. Dies führte zu sehr anregenden musikalischen Begegnungen mit u.a. Reinhard Göbel, Pierre Cao, Gustav Leonhardt, Hans-Christoph Rademann, Ludger Remy und Michael Schönheit.
Britta Schwarz ist bei vielen Festivals zu Gast, so beim Lucerne Festival, beim Menuhin Festival Gstaad, dem Bachfest Leipzig, dem MDR Musiksommer, den Schlossfestspielen Weilburg, dem Rheingau Musik Festival und dem Schleswig-Holstein Musikfestival.
Seit einigen Jahren lehrt Britta Schwarz an der Hochschule für Musik “Carl Maria von Weber” in Dresden, wo sie innerhalb der Konzertklasse den Interpretationskurs für Oratorium leitet, außerdem wurde sie im Sommer 2015 an der Hochschule für Musik “Hanns Eisler” Berlin zur Honorarprofessorin ernannt. Einladungen zu Meisterkursen führten sie u.a. nach Japan, Island und Norwegen. Im August 2019 wird Britta Schwarz im Rahmen des Festivals „Vielklang in Tübingen wiederum eine Meisterklasse leiten


Christine Schornsheim

Christine Schornsheim ist Musikerin durch und durch und ihre Liebe gilt vor allem der “Alten Musik”, allerdings nicht ausschließlich. Sie zählt bereits seit vielen Jahren zu den international anerkannten Spezialisten auf diesem Gebiet, ihre Instrumente sind das Cembalo und der Hammerflügel, und sie musiziert allein oder mit Kollegen wie Julian Prégardien, Mayumi Hirasaki, Andreas Staier, Dorothee Oberlinger, Hille Perl oder Christine Busch und mit Ensembles wie Zefiro.
Konzertreisen führten sie seit 1995 in die meisten europäischen Länder, aber auch dreimal in die USA, sie gastierte in Israel und musiziert regelmäßig in Japan. Eine ganz besondere Freude für Christine Schornsheim war die Einladung in die Cité de la Musique in Paris für ein Solorecital im März 2014.
Ein weiterer Bestandteil ihrer Tätigkeit sind Rundfunk- und CD-Aufnahmen, und von letzteren wurden diverse mit wichtigen Preisen ausgezeichnet: Für ihre vielgerühmte Gesamteinspielung aller Klaviersonaten von Joseph Haydn an verschiedenen historischen Tasteninstrumenten (Co-Produktion von Capriccio und WDR) erhielt sie 2005 neben dem Echo-Klassik-Preis den Annual Diapason d’Or Award in Frankreich sowie den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik, und gemeinsam mit ihrem Kollegen Andreas Staier wurde sie 2007 für die CD “Mozart am Stein Vis-a-vis” (harmonia mundi france) mit einem Annual Diapason d’Or Award ausgezeichnet und ihre Einspielung der “Goldbergvariationen” von Johann Sebastian Bach (bei Capriccio) erhielt nicht nur sehr gute Kritiken sondern wurde vom Magazine “Forbes” im November 2016 auch zur CD der Woche gekürt.
1992 wurde Christine Schornsheim als Professorin für Cembalo und Hammerklavier an die Hochschule für Musik und Theater in Leipzig berufen, und nach zehn Jahren, zum Wintersemester 2002/2003, zog es sie dann nach Bayern, wo sie die Cembaloprofessur an der Hochschule für Musik und Theater München antrat. Daneben übernahm sie vertretungsweise für ein Jahr die Cembaloklasse am Königlichen Konservatorium in Kopenhagen und eine 3-monatige Gastprofessur an der Geidai-Universität in Tokyo.