Odenthal

Die Open Air Performance hat in Odenthal, in der Nähe des berühmten Altenberger Doms stattgefunden. Ein sonniges Wetter hat dazu beigetragen, dass mehr Leute spazieren gegangen sind und so den Klängen von Mozart lauschen konnten.
Für die Aufführung des Klavierparts wurde ein hochwertiges digitales Yamaha-Piano benutzt, das auf mehrere besondere Klangregister umgestellt werden kann. So ist es mit diesem Modell möglich, den Klang von Cembalo und Fortepiano aus Mozarts Zeiten, auf denen der Komponist selbst gerne spielte, nachzuahmen, und deswegen haben wir uns für eine solche historische Interpretation entschieden.



KV 46d, Sonate für Klavier & Violine C-Dur
Solisten: Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine), Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 19. Dezember 2020 in Odenthal, Ortsteil Altenberg

KV 46d, Sonate für Klavier & Violine C-Dur
KV 46d, Sonate für Klavier & Violine C-Dur, Allegro
KV 46d, Sonate für Klavier & Violine C-Dur, Menuet


KV 303, Sonate für Klavier & Violine C-Dur
Solisten: Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine), Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 19. Dezember 2020 in Odenthal, Ortsteil Altenberg

KV 303, Sonate für Klavier & Violine C-Dur
KV 303, Sonate für Klavier & Violine C-Dur, Adagio - Allegro molto
KV 303, Sonate für Klavier & Violine C-Dur, Tempo di Menuetto


KV 404, Andante & Allegretto für Klavier & Violine (Fragment) C-Dur
Solisten: Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine), Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 19. Dezember 2020 in Odenthal, Ortsteil Altenberg

KV 404, Andante & Allegretto für Klavier & Violine (Fragment) C-Dur
KV 404, Andante & Allegretto für Klavier & Violine (Fragment) C-Dur, Andante
KV 404, Andante & Allegretto für Klavier & Violine (Fragment) C-Dur, Allegretto


KV 547, Sonatine für Klavier & Violine F-Dur
Solisten: Viktoria Elisabeth Kaunzner (Violine), Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 19. Dezember 2020 in Odenthal, Ortsteil Altenberg

KV 547, Sonatine für Klavier & Violine F-Dur
KV 547, Sonatine für Klavier & Violine F-Dur, Andante cantabile
KV 547, Sonatine für Klavier & Violine F-Dur, Allegro
KV 547, Sonatine für Klavier & Violine F-Dur, Andante con Variazioni

KV 46d Odenthal-Altenberg

Die Sonate wurde von Mozart im zwölfjährigen Alter im Jahre 1768 in Wien geschrieben. Ausgeschrieben sind die Violinstimme wie auch die Basspartie, zu der dann der Pianist gefragt wird, eine harmonisch entsprechende Partie der rechten Hand frei zu gestalten. Darin zeigt sich die aus der barocken Zeit geerbte Tradition des Generalbass-Spielens, und übrigens weist auch der zweiteilige Formaufbau des ersten Satzes Allegro auf dessen barocke Wurzeln, und zwar aus der alten Suite, hin. Das Tänzerische, eigentlich auch suitenhaften Ursprungs, tritt im zweiten Satz Menuet hervor: Das erste Menuet in C-Dur spielt die Rolle des Hauptteils und, zu dem als kontrastreiche Mitte das zweite Menuet in c-Moll erklingt.
Bei der Aufführung dieser Komposition wurde das Cembalo-Register verwendet, was aus historischer Sicht authentisch und stilgemäß klingt.


KV 303 Odenthal-Altenberg

Die Sonate ist 1778 in Mannheim entstanden und weist eine interessante Struktur, die eine gewisse Symbiose aus mehreren Elementen darstellt, auf. Der erste Satz Adagio – Allegro besteht aus je zwei langsamen, einleitenden Abschnitten und zwei raschen, an die Exposition eines Sonatenkopfsatz erinnernden Episoden, die im Wechsel erklingen. Die Durchführung fehlt aber, und nach der Wiederholung von Adagio kommt das Allegro in der Rolle der Reprise erneut vor. Somit lassen sich hier zwei Ebenen verfolgen, zwischen denen sich Mozart befindet: Die Wiederholung des Zusammenhangs Allegro-Adagio mit entsprechenden tonalen Änderungen und das Ausbleiben einer Durchführung sind auf die alte Suite zurückzuführen, und gleichzeitig stellt dieser Zusammenhang das für einen Sonatenkopfsatz typische Verhältnis „Langsame Einleitung zum ersten Satz“ dar. Dazu sind die Episoden in sich, besonders Allegro, schon ziemlich entwickelt in Richtung Sonatenform. So sieht man, dass Mozart in diesem Satz quasi zwischen zwei Welten schwebt – von der alten Suite schon merklich losgelöst, in der neuen Sonate aber noch nicht wirklich angekommen.
Der zweite Satz zollt Tribut an die tänzerische Ästhetik jener Zeit – ein langes, zweiteiliges Menuet in der Haupttonart C-Dur.
Bei der Aufführung dieser Komposition wurde das Register „Mozart Fortepiano“ verwendet, was zum einen recht authentisch wirkt und zum anderen den Klang dieses für ein breites Publikum wenig bekanntes, aber von Mozart gerne benutztes Instrument im Bewusstsein präsenter macht.


KV 404 Odenthal-Altenberg

Diese Sonate wurde angeblich im Jahre 1882 komponiert und ist unten Mozarts damaligen großen Werken dieser Gattung eher eine Ausnahme. Die Verbindung zur alten Suite ist immer noch präsent – die Gliederung jedes Satzes (Andante und Allegretto) in zwei wiederholte Teile wie auch eine durchgehende Tonart. Es ist nicht auszuschließen, dass Mozart eventuell noch weitere Sätze komponieren wollte, aber auf der anderen Seite gibt es in seinem Schaffen mehrere solch kompakte Sonaten aus zwei Sätzen. Wenn man derart aufgebaute Kompositionen im Kontext seiner großen Sonaten betrachtet (sei für Klavier solo, oder für Violine mit Klavier), so erscheinen die letzteren für Konzertbühne und die ersten eher fürs Musizieren im kleineren Rahmen gedacht.
Für eine bessere klangliche wurde das Werk unter Verwendung des Registers „Mozart Fortepiano“ aufgeführt.


KV 547 Odenthal-Altenberg

Diese Sonate wurde 1788 geschrieben und erst nach Mozarts Tod veröffentlicht. Im Vergleich zu seinen anderen großen Violinsonaten aus der Wiener Zeit findet diese Komposition etwas weniger Beachtung seitens der Interpreten, was anscheinend darauf zurückzuführen ist, dass sie im Schatten ihrer „Zwillingskomposition“ - der Klaviersonate F-Dur KV 547a, die deutlich häufig aufgeführt wird, steht. Die Klaviersonate besteht aus zwei Sätzen, die in der Violinsonate – mit entsprechenden Änderungen – die Rollen des 2. und 3. Satzes übernehmen.
Gattungstechnisch untypisch ist für diese Sonate, dass alle drei Sätze in derselben Tonart stehen – F-Dur. Der erste Satz Andante contabile weist Merkmale der Rondo-Form auf, indem das zärtliche und ruhig fließende Thema in F-Dur immer wiederkehrt und zwischendurch von zwei unterschiedlichen Episoden in C-Dur und B-Dur abgelöst wird.
Der zweite Satz Allegro ist ein rasches, sehr energisches Stück, das formell der Funktion der Funktion eines Sonatenkopfsatzes entspricht: En klarer thematischer und charakterlicher Kontrast zwischen den einzelnen Themen und eine an sich entwickelte Struktur, die sich unter anderem in einer markanten Durchführung zeigt, machen den Satz zum emotionalen Zentrum der ganzen Sonate.
Der dritte Satz Andante con Variazioni ist eine Abfolge aus sechs Variationen über ein ruhiges, schlichtes Thema, dass Mozart kraft seiner Fantasie zu einem spannenden Dialog zwischen Violine und Klavier werden lässt.
Für Aufführung dieser Sonate wurde auch das Register „Mozart Fortepiano“ verwendet, was für ein heutzutage zwar etwas „exotisches“, aber umso mehr in die Atmosphäre der Mozart’schen Zeit verleitendes Klangbild sorgt.


Viktoria Elisabeth Kaunzner

Viktoria Elisabeth Kaunzner, eine weltweit auftretende Geigerin, Producerin und Komponistin "mit Esprit ... wunderschön ihre Kompositionen" (The Strad), widmete Violeta Dinescu 2019 ihr Violinkonzert "Roman Fleuve". Ihre vierte CD "EurAsian Gold" erscheint bei Hänssler, desweiteren ist eine Veröffentlichung bei Sony Classical geplant. Ihre Komposition "Jasmine Rice" für Violine & Orchester wird neben weiteren Werken bei der Furore Edition Kassel publiziert. Von 2010 bis 2018 war sie als jüngste Professorin in der Geschichte Südkoreas an der German School of Music Weimar, Kangnam Universität, tätig. Seitdem unterrichtet sie an der Victory Academy Berlin for musical excellence® und folgt Einladungen renommierter Fakultäten in Wien, der Juilliard School N.Y., der HdK Zürich oder Barenboim-Said. American Record Guide zählt ihre dritte CD mit allen Solosonaten von Eugène Ysaÿe und einem eigenen Werk zu den Top 3 weltweit. Fono Fonorum konstatiert, dass ihre Musik erstaunlich gut als Erweiterung zur Musik von Ysaÿe und Paganini passt. Seit 2020 produziert sie ihre Musik „New Silk Road“ als funktionierende Schokoladenschallplatten Single. Im selben Jahr wird sie als Paganini-Virtuosin im ARD TV-Krimi Rentnercops engagiert. Mit UKOREVV – Universal Korean Organic Ensemble – Viktoria & Virtuosi e.V., Berlin, einer einzigartigen Verschmelzung westlicher und ostasiatischer Klänge als synästhetisches Integral, lobt sie den internationalen Wettbewerb für Violin-Flöten-Duos „Corona Encore-Coffee Mask“ aus. Ivry Gitlis nennt die Stradivari- Künstlerin - dank Florian Leonhard Fine Violins London - „eine Geigerin, Komponistin und Regisseurin auf höchstem Niveau“.

www.viktoriakaunzner.com


Roman Salyutov

Roman Salyutov, geboren 1984 in Leningrad, hat sich zugleich als Konzertpianist, Dirigent und Musikwissenschaftler (Dr. Phil.) profiliert.
Seine Auftritte führen ihn neben Deutschland auch in die Schweiz, USA, nach Israel, Österreich, Polen, Litauen, Ungarn, Japan, Australien und Neuseeland. Auch für Meisterkurse und musikwissenschaftliche Vorträge wird er eingeladen. Seit 2017 ist er Professor der Internationalen Klavier-Meisterkurse der Franz-Liszt- Gesellschaft in Breslau, Polen. Roman Salyutov ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach, Initiator vieler Kulturprojekte wie beispielsweise jährliche Internationale Kulturtage und das Jugendkulturfestival in Bergisch Gladbach, das erste Deutsch- Israelische Orchester Jachad Chamber Orchestra und die Produktion von Don Giovanni in Bergisch Gladbach. Er setzt sich aktiv für die Intensivierung des internationalen Kulturaustausches ein und ist darüber hinaus 1. Vorsitzender des Musik- und KulturFestival GL e.V.