Bürgerhaus Bergischer Löwe

Unten dem Titel "Sinfonische Kontraste im Bergischen Löwen" ("Bergischer Löwe" - das Bürgerhaus in Bergisch Gladbach) spielte das Kammerorchester Bergisch Gladbach Werke von Mozart und Brahms.



KV 181, Sinfonie Nr. 23 D-Dur
Orchester: Kammerorchester Bergisch Gladbach e.V.
Leitung: Dr. Roman Salyutov
Aufnahme am 1. Februar 2015 im Bürgerhaus Bergischer Löwe, Bergisch Gladbach

KV 181, Sinfonie Nr. 23 D-Dur

KV 181 Bürgerhaus Bergischer Löwe

Die Sinfonie ist im Frühling 1773 entstanden und gehört zu den kürzesten Werken dieser Gattung bei Mozart – nur ca. 10 Minuten Spieldauer. Nichtsdestotrotz lässt die Struktur der Kompositionen drei ineinander fließende, innerlich aber wohl abgeschlossenene Sätze erkennen, deren thematische Entwicklung eine bemerkenswerte Vielfält und Individualität aufweist. Außerdem ist die Partitur neben der Streichergruppe mit zwei Oboen, zwei Hörnern und sogar zwei Trompeten besetzt, was für ein schön nuanciertes Klandbild sorgt.
Der Anfang des ersten Satzes – Allegro spiritoso – hat den Charakter einer festlichen Ouvertüre, einer Eröffnung, die vor allem durch die mal dialogartig, mal unisono lebhabt klingenden ersten und zweiten Violinen eine äußerste Brillanz erlangt. Vorhang auf – die Vorstellung beginnt.
Nach einer kurzen prächtigen Überleitung in den Blasinstrumenten setzt das zweite Thema ein und bringt mit sich leichte Eleganz: Tänzerisch und zart wirkt die Stimme der ersten Violine, und schön gesangsvoll antwortet das Duo der Oboen.
Nach der Wiederholung des thematischen Materials und einem Zwischenspiel wechselt die Dekoration: Die Ruhe kehrt ein, der Aufschwung klingt allmählich aus, und mit einem klanglich weichen Thema in den Streichern beginnt der zweite Satz – Andantino grazioso. Das zweifelsohne besonders in Erinnerung bleibende Merkmal dieser Musik ist die schwebende Melodie der ersten Oboe auf dem wellenartig weichen, von den Streichern gestalteten Hintergrund. Als eine wundervolle Arietta wirkt dieser Satz, denn die Klangfarbe der Oboe steht in der Musik ganz oft gerade für die Wiedergabe der menschlichen Stimme – eine schlichte Weise voller zärtlicher Intimität.
Der Ausbruch der Enegie im dritten Satz – Presto assai – sorgt für eine sofortige Stimmungsveränderung. Die pompös und markant klingenden Blasinstrumente, vor allem die Hörner und die Trompeten lassen ein buntes Feuerwerk erleben. Auch hier findet Mozart verschiednene Möglichkeiten für Kontrastgestaltung, indem die prächtigen Tutti mit leisen und leichten Episoden in den Streichern einander abwechselnd zum Einsatz kommen. Die ganze Sinfonie endet in unbändigem Schwung und erweckt große Begeistung bei den Zuhörern.


Kammerorchester Bergisch Gladbach

Das Sinfonieorchester Bergisch Gladbach ist das größte Orchester des Rheinisch-Bergischen Kreises und die musikalische Visitenkarte der Kreisstadt Bergisch Gladbach. Es verbindet passionierte Musikliebhaber und Berufsmusiker und hat sich unter Leitung von Roman Salyutov zu einem der führenden Musikvereine dieser Art entwickelt.
Sinfonische Konzerte und Opernproduktionen, Zusammenarbeit mit renommierten Solisten aus verschiedenen Ländern, sowie die Förderung junger Nachwuchstalente verschiedener Fächer prägen das Leben des Orchesters. Dieses Jahr feiert das Sinfonieorchester sein 50. Jubiläum. Neben dem anstehenden Debüt in der Tonhalle Düsseldorf ist diese Opernproduktion ein besonderer Höhepunkt im Jubiläumsjahr.

www.sinfonieorchester-bg.de

Roman Salyutov

Roman Salyutov wurde 1984 in Leningrad geboren, studierte Klavier und Dirigieren in Sankt-Petersburg und Köln und promovierte sich als Musikwissenschaftler zum Dr. phil. in Paderborn mit einer Untersuchung zur Semantik der Musiksprache von César Franck. Seine Auftritte als Konzertpianist führen ihn neben vielen Engagements in Deutschland und Europa auch beispielsweise in die USA, nach Japan, Australien, Neuseeland und Israel. Meisterkurse und musikwissenschaftliche Vorträge an in- und ausländischen Universitäten und im Rahmen von Festivals sind ebenso Teil seiner künstlerischen Arbeit.

Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik des 21. Jahrhunderts hinaus und schließt über 400 Werke ein. Der Musiker lebt in Bergisch Gladbach bei Köln. Er ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach, Initiator mehrerer städtischer Festivals, Opernproduktionen, nationaler wie auch internationaler Projekte. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Vereins "Musik- und Festival GL e. V.", der sich als lokaler Veranstalter versteht, sowie Initiator und Vorsitzender der "Internationalen Erich Wolfgang Korngold Gesellschaft e. V.", die sich der Verbreitung der Musik vergessener, verbannter und ermordeter Komponisten widmet und überregional bzw. international agiert. 

Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Bereich Kultur wurde Roman Salyutov 2018 mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach ausgezeichnet