Konzertsaal HfMT Köln

Die Pariser Sinfonie war Teil des französischen Programms der Kölner Orchester-Gesellschaft, das von dessen Orchesterausschuss und Dirigenten André Sebald zusammengestellt wurde.
Eigentlich sollte das Programm schon im Mai 2020 zur Aufführung kommen, aber dann kam Corona dazwischen: Das Konzert wurde abgesagt; und das nächste und übernächste auch; erst wieder im November 2021 konnte ein Konzert stattfinden, immernoch unter strengen Corona-Bestimmungen, aber immerhin.
Das französische Programm mit der Pariser Sinfonie im Mai 2022 war das zweite Konzert innerhalb der Corona-Pandemie und besonders die Mozart-Sinfonie erweckte bei den Musikern eine fast schon verloren geglaubte Spielfreude und Hoffnung, irgendwann einmal wieder für ein voll besetztes Auditorium spielen zu können. Das ist dann auch im Herbst 2022 geschehen und Mozart hat uns dabei geholfen, die Durststrecke zu überstehen. Vielen Dank Wolfgang Amadeus Mozart!


KV 297, Sinfonie Nr. 31 D-Dur
Orchester: Kölner Orchester-Gesellschaft
Leitung: André Sebald
Aufnahme am 21. Mai 2022 im Konzertsaal der Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) Köln

KV 297, Sinfonie Nr. 31 D-Dur
KV 297, Sinfonie Nr. 31 D-Dur, Allegro assai
KV 297, Sinfonie Nr. 31 D-Dur, Andante
KV 297, Sinfonie Nr. 31 D-Dur, Allegro

KV 297 Konzertsaal HfMT Köln

So anziehend die Musikmetropole Paris über die Jahrhunderte auch war - für Ausländer war sie stets ein schwieriges Pflaster, vor allem im 18. Jahrhundert. Das musste auch Wolfgang Amadeus Mozart erfahren, als er im Frühjahr 1778 in Paris ankam. Die Reise sollte ihm einen Opernauftrag oder gar eine feste Anstellung bringen, sie war gut geplant - dennoch unterschätzte Mozart die gesellschaftlichen Klippen und die Macht seiner Konkurrenten.
Schon einmal hatte er als Wunderkind den damaligen König Ludwig XV. und seine Gattin bezaubert. Mittlerweile aber regierte ein anderer Herrscher, die musikalische Mode hatte sich verändert. Deshalb tat Mozart alles, um die wichtigsten „lnfluencer"" der Stadt kennenzulernen, mit Musikern zu proben und sich bekannt zu machen.
Eine hatte dabei das Nachsehen: Mozarts Mutter, die Wolfgang nach Paris begleitet hatte, störte bei den gesellschaftlichen Verpflichtungen des Sohnes, musste wochenlang allein in einem düsteren Gasthauszimmer ausharren und starb mit erst 57 Jahren ein Schock für Wolfgang Amadeus, der sich zuletzt vergeblich um sie gekümmert hatte.
Auch die Hoffnungen auf eine dauerhafte Karriere in Paris zerplatzten. An einen Opernauftrag war nicht zu denken, immerhin durfte Mozart eine Sinfonie für das „Concert spirituel"" liefern. Jeweils an Feiertagen wurden in der bedeutendsten französischen Konzertreihe des 18. Jahrhunderts neue Werke im Tuilerienpalast vorgestellt.
Das Publikum nutzte die Abende eher für lautstarke Konversation als für andächtigen Musikgenuss - Wer hier Aufmerksamkeit erregen wollte, musste dick auftragen. Der Schlusssatz der Sinfonie KV 297 ist dafür ein gutes Beispiel: Er beginnt mit einer leisen Passage der Geigen, aus der plötzlich eine Fanfare des vollen Orchesters hervorschießt- ein Überraschungscoup, bei dem das Publikum in spontanen Applaus ausbrach.


Kölner Orchester-Gesellschaft

Die Kölner Orchester - Gesellschaft e.V. (KOG) vereinigt seit ihrer Gründung 1888 (!) vorwiegend avancierte Amateurmusiker, die Freude daran haben, unter professioneller Leitung anspruchsvolle Orchesterstücke zu spielen. Seit Juni 2021 ist André Sebald unser Dirigent und seit 2015 Birgitta Winnen unsere Konzertmeisterin.
Zur Zeit sind etwa 50 Streicher und 20 Bläser aktiv. Unser besonderes Anliegen ist es, jungen Talenten die Gelegenheit zum solistischen Auftritt zu geben.
In der Regel konzertieren wir zweimal im Jahr (meist Ende Mai und Ende November) in der Musikhochschule (HfMT) Köln und bereiten uns darauf mit wöchentlichen Proben (mittwochs) intensiv vor.
Seit 2021 ist die KOG ein Kooperationspartner der Hochschule für Musik und Tanz, Köln.
Wir freuen uns über weitere qualifizierte Mitspielerinnen und Mitspieler.


André Sebald

André Sebal wurde 1953 in Bremen geboren. Er studierte Querflöte bei Prof. Gertrud und Karlheinz Zöller in Hamburg. Wichtige lmpuse für seine Dirigierlaufbahn bekam er bei dem ehemaligen Generalmusikdirektor, Prof. Hans Drewanz, in Darmstadt.
Er war Solo-Flötist bei den Hamburger Symphonikern, dem Orchester der Beethovenhalle Bonn und schließlich bis 2018 beim Gürzenich-Orchester der Stadt Köln. Außerdem war er mehrere Jahre Mitglied im Orchester der Bayreuther Festspiele. Darüberhinaus hatte er von 1979-1995 einen Lehrauftrag an der Folkwang-Hochschule Essen und ist seit 1993 Professor an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf.
Da ihm die Ausbildung junger Musiker besonders am Herzen liegt, ist er als Bläserdozent in vielen Orchestern aktiv: Landesjugendorchester NRW, Bundesjugendorchester, Junge Deutsche Philharmonie, LJO Hessen, LJO Saarland, KOG, Lufthansaorchester, Ford-Orchester und diverse andere Orchester. Er gibt seit vielen Jahren Flöten- und Kammermusikkurse im In- und Ausland, darunter in Moskau, Malaysia, China, Japan, Korea...
Zusätzlich zu diesen Tätigkeiten hat bzw. hatte er diverse Ehrenämter inne: Vizepräsident des Landemusikrat NRW, stellvertretender Vorsitzender des Landesausschusses Jugend musiziert, Sprecher des Beirats des Landesjugendensembles NRWe.V., Mitglied im Beirat der GVL, langjähriges Orchestervorstandsmitglied im Gürzenich-Orchester und der Akademie, die sich um Nachwuchsmusiker kümmert. Seit drei Jahren ist er außerdem stellvertretender Vorsitzender von „Muse Deutschland"".
Seit 1995 leitet er die Sinfonia Königswinter mit der er auch im Ausland viele Konzerte gab.
Im Juni 2021 wurde ihm der Verdienstorden des Landes NRW verliehen.