Die Reihe der sogenannten „Hallenkonzerte“ im Hotel „Edelweiss“ in Sils Maria ist ein wichtiger Beitrag zum Kulturleben in der Region. In der wunderschönen Atmosphäre eines musikalischen Salons aus dem 19. Jahrhundert, bei Kerzenlicht und auf einem alten Steinway-Flügel erklingen zahlreiche Werke der klassischen Musik, die die Zuhörer in diesem Ambiente den Drang des Alltags vergessen und in eine zauberhafte Welt tauchen lassen.
KV 511, Rondo für Klavier a-Moll
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 20. Dezember 2016 in Sils Maria (Schweiz), Hotel Edelweiss
KV 511, Rondo für Klavier a-Moll
KV 540, Adagio für Klavier h-Moll
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 20. Dezember 2016 in Sils Maria (Schweiz), Hotel Edelweiss
KV 540, Adagio für Klavier h-Moll
KV 333, Klaviersonate B-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 20. Dezember 2016 in Sils Maria (Schweiz), Hotel Edelweiss
KV 333, Klaviersonate B-Dur
KV 333, Klaviersonate B-Dur, Allegro
KV 333, Klaviersonate B-Dur, Andante cantabile
KV 333, Klaviersonate B-Dur, Allegretto grazioso
Das Rondo a-Moll entstand im März 1787 in Wien und war Mozarts Reaktion auf den Tod eines Freundes. Die düstere Klangpalette, geprägt von schmerzlicher Chromatik, stellt einen wesentlichen Kontrast zu dem anderen Rondo des Komponisten – D-Dur KV 485. In einem Brief an den Vater schreibt Mozart über den biographischen Anlass dieser Komposition, den „traurigen“ Todesfall seines „liebsten besten Freundes Grafen von Hatzfeld.“ Für die Mozart-Forscher Hermann Albert und Glenn Stanley zeigt dieses Werk die dämonische Seite des Komponisten, wo der Hörer auf ein persönliches Bekenntnis mit seelischen Abgründen trifft.
Mozart komponierte sein Adagio in Wien 1788 und setzt damit die Tendenz fort, dass in seinen letzten Lebensjahren Werke in den Moll-Tonarten zunehmen. Das Stück wirkt sehr intim und durchdrungen von den klagenden Motiven in allen Themen. Die satztechnische Disposition weist auf die Streichquartett-Besetzung als klangliches Vorbild hin, und in diesem Zusammenhang lässt sich gut vorstellen, wie berührend und schmerzlich die Stimmen der Partitur auf den „singenden“ Streichinstrumenten klängen. Die dunkle Semantik der Tonart h-Moll – eigentlich überhaupt nicht typisch für Mozart – sorgt für ein besonderes Einsamkeitsgefühl, von dem man sich gefangen empfindet. Nur ganz am Ende wird diese Hoffnungslosigkeit durch eine verklärende Abweichung nach H-Dur etwas aufgelöst.
Die Sonate KV 333 ist mit dem Jahr 1783 datiert, als Mozart unterwegs von Salzburg nach Wien einen längeren Aufenthalt in Linz hatte. Die fröhliche, entspannte Stimmung dieses Werkes lässt sich von den ersten Tönen des ersten Satzes „Allegro“ erhören – aus allen Themen, sei es lyrisch-gesangvoll oder witzig-tänzerisch strahlen Mozarts Lebensfreude und Lebendigkeit. Im lyrischen Zentrum der Komposition, „Andante cantabile“ empfindet man viel Wärme Dankbarkeit, wobei in der Mitte mehr Nachdenklichkeit mit einigen traurigen Tönen hervortritt. Aber das ist nur vorübergehend, und im Finale „Allegretto grazioso“ werden die Zuhörer in ein lebendiges Spiel involviert: Mozart gestaltet diesen Satz quasi als Stück für Klavier und Orchester, indem man graziöse Soli und klanglich gefüllte Tutti gut unterschieden kann. In diesem spannenden Dialog entwickelt sich die Musik bis zum Ende des Satzes und schießt die ganze Sonate im freudigen Ton.
Roman Salyutov wurde 1984 in Leningrad geboren, studierte Klavier und Dirigieren in Sankt-Petersburg und Köln und promovierte sich als Musikwissenschaftler zum Dr. phil. in Paderborn mit einer Untersuchung zur Semantik der Musiksprache von César Franck. Seine Auftritte als Konzertpianist führen ihn neben vielen Engagements in Deutschland und Europa auch beispielsweise in die USA, nach Japan, Australien, Neuseeland und Israel. Meisterkurse und musikwissenschaftliche Vorträge an in- und ausländischen Universitäten und im Rahmen von Festivals sind ebenso Teil seiner künstlerischen Arbeit.
Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik des 21. Jahrhunderts hinaus und schließt über 400 Werke ein. Der Musiker lebt in Bergisch Gladbach bei Köln. Er ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach, Initiator mehrerer städtischer Festivals, Opernproduktionen, nationaler wie auch internationaler Projekte. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Vereins "Musik- und Festival GL e. V.", der sich als lokaler Veranstalter versteht, sowie Initiator und Vorsitzender der "Internationalen Erich Wolfgang Korngold Gesellschaft e. V.", die sich der Verbreitung der Musik vergessener, verbannter und ermordeter Komponisten widmet und überregional bzw. international agiert.
Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Bereich Kultur wurde Roman Salyutov 2018 mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach ausgezeichnet
Bergisch Gladbach, Schloss Bensberg 21.04.2025
Bergisch Gladbach, Villa Zanders, 14.04.2025
Bergisch Gladbach, Heilig Geist Kirche, 23.02.2025
Bonn, KulturBad Rüngsdorf, 22.02.2025
Bergisch Gladbach, Rathaus Bensberg, 14.12.2024
Bergisch Gladbach, ev. Kirche Zum Heilsbrunnen, 15.09.2024
Aachen, Musiksalon, 10.07.2024
Innsbruck, Galerie artdepot, 11.06.2024