Neben W.A. Mozarts letzten drei großen Sinfonien und der Prager, Linzer und Haffner fristet die Sinfonie in C-Dur KV 338 ein Schattendasein. Im Laufe der Jahre 1780 und 1781 wurde Mozarts Verhältnis zu seinem Arbeitgeber, dem Salzburger Erzbischof, immer angespannter bis es letztlich zum Bruch kam und Mozart als erfolgreicher freischaffender Musiker ganz und gar nach Wien umsiedelte. Die Sinfonie KV 338 bildet hier eine besondere Brücke, denn sie ist die letzte in Salzburg komponierte und die wohl erste in Wien aufgeführte Sinfonie. Und fürwahr zeigt der feierlich kraftvolle Beginn womöglich bereits die Veränderungen in Mozarts Leben an. Im Verlauf überrascht diese Sinfonie immer wieder durch flinke Harmonie- und Dynamikwechsel. Mozarts jugendliche 24 Jahre spürt man vor allem noch im Schlusssatz, der diese sinfonische Perle abschließt.
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur
Orchester: Junge Philharmonie Karlsruhe
Leitung: Christoph JK Müller
Aufnahme am 10. November 2019 im Stephanssaal Karlsruhe
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Allegro vivace
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Andante di molto
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Finale. Allegro vivace
Die Symphonie Nr. 34 C-Dur KV 338 wurde laut Mozarts eigenhändigem Eintrag auf dem Partiturautograph am 29. August 1780 vollendet. Es war das letzte symphonische Werk, welches er in Salzburg komponierte, bevor er sich 1781 in Wien niederließ. Über die genaue Entstehungsgeschichte und verbriefte Aufführungen ist nichts bekannt. Man vermutet, dass die Symphonie bei Mozarts erstem öffentlichem Auftritt in Wien seit seiner „Wunderkindzeit“ am 3. April 1781 in einer Akademie der „Tonkünstler-Societät“ aufgeführt wurde. Eine weitere Aufführung unter Mozarts Leitung vermutet man bei seinem ersten Wiener Augarten-Konzert am 26. Mai 1782.
Das Werk ist dreisätzig angelegt, der Anfang eines Menuett-Satzes, der unmittelbar auf den ersten Satz folgen sollte, wurde im Autograph durchgestrichen und die Fortsetzung offenbar herausgetrennt. Lange Zeit nahm man an, dass Mozart sein 1782 komponiertes Menuett KV 409 in die Symphonie integrieren wollte, von dieser These ist die Musikwissenschaft jedoch wieder abgerückt. Obwohl die Symphonie KV 338 nicht zu den „großen“ Symphonien gehört, steht sie ihnen in ihrer geistreichen Erfindung und meisterhaften Gestaltungskunst in nichts nach. Dem festlichen Eingangssatz folgt ein lyrisches Andante (in welchem als Besonderheit die Bratschen durchweg zweigeteilt spielen), bevor das Werk mit einem äußerst schnellen und virtuosen Finale schließt.
Text: Frank Christian Aranowski
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur
Orchester: Oekumenische Philharmonie
Leitung: Frank Christian Aranowski
Aufnahme am 30. Juli 2017 im Theatersaal des Wohnstift Augustinum Heidelberg
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Allegro vivace
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Andante di molto più tosto Allegretto
KV 338, Sinfonie Nr. 34 C-Dur, Allegro vivace
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Aachen, Musiksalon, 10.07.2024
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