Das Trio Es-Dur KV 498 soll 1786 für eine musikalische Soiree bei den Jacquins entstanden sein. Die ausgefallene Besetzung mit Klavier, Klarinette und Viola legt zumindest eine Aufführung im privaten Kreis nahe. Am Klavier saß Franziska Jacquin, Klarinette blies Anton Stadler (für den Mozart später die großartigen Klarinettenwerke komponierte), der Komponist selbst spielte Bratsche. Nicht nur in der Besetzung, sondern auch im Satzbau hebt sich das Werk von den anderen Klaviertrios mit deren typischen Tempo-Folge ‚schnell – langsam – schnell’ ab. In keinem anderen Trio setzte Mozart zudem seine Idee gleichberechtigter, virtuos schwärmender, im Ausdruck ungezügelter Stimmen so deutlich um. Nicht ohne Grund zählt dieses Trio zu Mozarts beliebtesten Kammermusiken. Auch in leicht modifizierter Besetzung – ein Violoncello ersetzt die Bratsche – entfaltet es seine Anmut.
Die Bezeichnung „Kegelstatt-Trio“ entspringt einer Anekdote. Mozart hatte nach eigener Aussage seine Zwölf Duos für zwei Hörner beim Kegeln geschrieben. Ob dies stimmt und auch das in zeitlicher Nähe 1786 entstandene Trio Es-Dur KV 498 vor solch einer – nicht eben komponierfreundlichen – Geräuschkulisse entstand, bleibt Spekulation.
Text: Karsten Blüthgen
KV 498, Terzett Es-Dur "Kegelstatt-Trio"
Solisten: Christian Wettin (Klarinette), Martin Jantzen (Violoncello), Richard Röbel (Klavier)
Aufnahme am 20. Mai 2015 im Rathaussaal Hohenstein-Ernstthal
KV 498, Terzett Es-Dur "Kegelstatt-Trio"
KV 498, Terzett Es-Dur "Kegelstatt-Trio", Andante
KV 498, Terzett Es-Dur "Kegelstatt-Trio", Menuetto - Trio
KV 498, Terzett Es-Dur "Kegelstatt-Trio", Rondeaux: Allegretto
Bergisch Gladbach, ev. Kirche Zum Heilsbrunnen, 15.09.2024
Aachen, Musiksalon, 10.07.2024
Innsbruck, Galerie artdepot, 11.06.2024
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Bergisch Gladbach, Schloss Bensberg, 01.04.2024
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