Kantorei der Erlöserkirche in Puzzletechnik

Kantorin Esther Kim hat im Sommer 2022 mit hohem Zeiteinsatz, Organisationstalent und viel Optimismus ein weiteres Wunder vollbracht. Die Erlöserkirche bot dazu mit fünf großen Lüftungstüren und optimalem Grundriss gute Bedingungen zur Einhaltung der Corona Regeln.
Doch was ist passiert? Nachdem schon im vergangenen Jahr mit hohem technischem Aufwand der erste Teil des Weihnachtsoratoriums aufgenommen und im Dezember in den Internetkanal Youtube in die Welt gestellt wurde, sind nun gerade die Film-und Tonaufnahmen für W.A. Mozarts Vesperae solennes de Confessore (KV 339) abgeschlossen worden. Vorweg wurde der Orchester- und Solistenpart aufgenommen. Diese Aufnahme war die Übungs-CD für die Chorsängerinnen und -sänger. Alle haben sich sehr engagiert zu Hause vorbereitet und in Kleingruppen live miteinander geprobt.
Im Oktober wurde die Chorfassung in zwei Teilgruppen aufgenommen. Der letzte Schritt ist der Zusammenschnitt von 16 Film- und 32 Tonspuren zu einer Konzertaufnahme. Diesen aufwändigen technischen Part sowie alle Aufnahmen haben wie im vergangenen Jahr Younggoo Chang übernommen.
Unter Einhaltung aller Auflagen in der Corona Pandemie ist ein großes Puzzle an Einzelaufnahmen entstanden, das im September 2022 als fertiges Konzert mit 50 Sängerinnen und Sängern, Solisten und dem Rheinklang Orchester in Youtube eingestellt und auch hier zu sehen sein wird: zur großen Freude aller Beteiligten und für ein zahlreicheres Publikum als gewöhnlich.

Youtube Link: https://www.youtube.com/watch?v=GYVTn-IPhQM

KV 339 Kantorei der Erlöserkirche

Die Vespere solennes de Confessore KV 339 wurden 1780 von Wolfgang Amadeus Mozart komponiert.
Sie folgen der katholischen Liturgie für eine Vesper und umfassen sechs Sätze, darunter fünf Psalmen aus dem Alten Testament und das Magnificat aus dem Lukasevangelium. Alle Sätze enden mit der Doxologie Gloria Patri.
Die Vesperae sind für Solisten (Sopran, Alt Tenor und Bass), vierstimmigen Chor, 2 Trompeten, Pauken, 3 Posaunen, 2 Violinen und Generalbass (Violoncello, Kontrabass, Fagott und Orgel) komponiert. Besonders bekannt ist die Sopranarie Laudate Dominum, die in Originalbesetzung und in Bearbeitungen vielfach auch einzeln aufgeführt wird.

Die Sätze sind:
I. Dixit Dominus Domino meo (Psalm 109 / 110)
II. Confitebor tibi, Domine (Psalm 110 / 111)
III. Beatus vir qui timet Dominum (Psalm 111 / 112)
IV. Laudate pueri Dominum (Psalm 112 / 113)
V. Laudate Dominum omnes gentes (Psalm 116 / 117)
VI. Magnificat anima mea (Luc. 1.46~55)

Mozart komponierte das Werk während seiner Tätigkeit als Hofkomponist für den Erzbischof von Salzburg Hieronymus von Colloredo.


Magdalena Kalinowska

Magdalena Kalinowska, geboren in einer Musikerfamilie in Köln, begann ihre sängerische Ausbildung bereits mit elf Jahren. Zunächst war sie langjähriges Mitglied des Mädchenchores am Kölner Dom, wo sie ihren ersten privaten Gesangsunterricht erhielt. Schon damals sang sie  Solopartien in anspruchsvollen Werken aus unterschiedlichen Epochen, wie das „Stabat Mater“ von Pergolesi und die „Ceremony of Carols“ von Britten in der Philharmonie Essen.
Ihre Gesangsausbildung führte sie ab 2009 zunächst bei Prof. Arthur Janzen und Lia Montoya-Palmen von der Musikhochschule Köln fort. Im Jahr 2011 wurde sie Preisträgerin beim Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“ und wurde daraufhin in der Hauptrolle der Juliet in Brittens „Little Sweep“ von der Kölner Kammeroper engagiert. Darüberhinaus war sie in der Kölner Oper als "Lehrbube" in Wagners "Meistersinger von Nürnberg" und in der "Nachtigall" von Strawinsky zu sehen. 2014 dann die Rolle des Amors in Glucks "Orpheus" in Köln und November 2015 die Titelpartie in der Wiederentdeckung des Singspiels „Melisande“ der Bonner Komponistin Johanna Kinkel im LVR Landesmuseum Bonn.
Als leidenschaftliche Konzert- und Oratoriensängerin trat sie unter anderem mit dem Jugendsinfonieorchester und dem Kammerorchester der Rheinischen Musikschule Köln im Deutschlandfunk, mit der VIII. Orchesterakademie der Bochumer Symphoniker und mit dem Sinfonischem Collegium Essen in der „Johannespassion" von Bach auf. Zudem gab sie zahlreiche Liederabende im Rahmen des Beethovenfestes in Bonn.
Meisterkurse absolvierte sie bei Prof. Sissel Hoyem Aune (Trondheim), Prof. Michael Luig (Köln), Prof. Ulrich Rademacher (Wuppertal), Prof. Susanne Kelling (Nürnberg) und als Stipendiatin der 46. Internationalen Meisterkurse Vaduz bei Prof. Kurt Widmer (Basel).
Momentan befindet sich die Sopranistin im Studium bei Frau Ingeborg Greiner an der Musikhochschule Köln und ist seit 2013 beim „Orpheus Theater“ in Ratingen engagiert.


Elisa Rabanus-Wellstead

Die in Düsseldorf lebende Sopranistin Elisa Rabanus hat sich weitgehend auf die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts spezialisiert. So gewann sie z.B. den ersten Preis beim „Austria Baroque Academy Music Award“ in Gmunden, Österreich. Sie arbeitet freischaffend als Solistin und als freie Mitarbeiterin für bedeutende deutsche Rundfunkchöre.
Elisa Rabanus studierte Gesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln – zunächst mit Diplom-Abschluss in der künstlerischen Ausbildung Oper und Konzert bei Prof. Henner Leyhe und darauf folgend mit dem Master of Music in Barockgesang bei Prof. Kai Wessel und Prof.Konrad Junghänel.
Wichtige künstlerische Impulse erhielt sie in Meisterklassen bei Barbara Schlick, Ingeborg Danz, Klesie Kelly-Moog und Ute von Garczinsky.
Im Rahmen ihrer Konzerttätigkeit arbeitete Elisa Rabanus u.a. mit den Originalklang-Ensembles Concerto Köln, Düsseldorfer Hofmusik, Le Concert Lorrain und Das Kleine Konzert und trat bei renommierten Festivals wie den Brühler Schlosskonzerten, den Tagen Alter Musik Herne, dem Festival Alte Musik Knechtsteden, den Händel Festspielen Halle, dem Bachfest Leipzig und dem Rheingau Musikfestival auf.
Ihre Arbeit führte sie u.a. mit den Ensembles Cantus Cölln, Rheinische Kantorei, Immortal Bach Ensemble, Kölner Kammerchor und den Dirigenten Konrad Junghänel, Hermann Max, Peter Neumann, Helmuth Rilling und Morten Schuldt Jensen zusammen.
Sie wirkt regelmäßig bei CD- und Rundfunkproduktionen für den WDR Rundfunkchor, den NDR Chor, das SWR Vokalensemble, den Saarländischen Rundfunk und den Deutschlandfunk mit.
Für die Einspielung sämtlicher Kantaten Johann Sebastian Bachs nach Texten von Martin Luther erhielt Elisa Rabanus zusammen mit dem „Chorus Musicus“ und „Das neue Orchester“, unter der Leitung von Christoph Spering, den Echo Klassik 2017.


Franziska Orendi

Franziska Orendi wurde in Mülheim an der Ruhr geboren. Sie studierte zunächst Germanistik und Philosophie, bevor sie mit ihrer Gesangsausbildung bei Stephanie Doll in Düsseldorf begann.
Ihr Gesangsstudium an der Kölner Musikhochschule beendete sie im Sommer 2006 mit dem Diplom. Während dieser Zeit wurde sie von Frau Prof. M. Georg betreut, konnte aber auch mit Kai Wessel und Christoph Pregardien in dem Bereich der Barockmusik ihre Fähigkeiten vertiefen. Unter der Leitung von Marcus Creed wirkte sie bei Konzerten mit Werken von Händel, Verdi, Britten, Mendelssohn u.a. mit.
Mit Meisterkursen bei Jane Henschel und Deborah Polaski, Rebecca de Pont Davies, sowie szenischer Arbeit mit Doris Sophia Heinrichsen, München arbeitete sie an ihrer musikalischen Weiterentwicklung.
Auf der Opernbühne war sie als Mozarts 3. Dame, Cherubin (Nozze di Figaro), Charlotte in Massenets Werther, die Dryade aus Strauss’ Ariadne, Carmen und zuletzt als Mutter in Ravels ‚L’enfant et les sortilège‘ an der Oper am Rhein in Düsseldorf zu hören. Ihr Rertoire umfasst zusätzlich Wagners Parteien ihres Stimmfaches, in Auszügen Hänsel, Strauss’ Octavian.
Ihr Schwerpunkt liegt aber Konzertfach. Ihr Repertoire umfaßt alle großen Werke des Barock von Pergolesis Stabat Mater, Bachs Weihnachtsoratorium und seinen Passionen sowie einer Vielzahl an Kantaten, Händels Oratorien wie den Messias und Jephta über Werke der Klassik wie Mozarts Requiem, Haydns Messen und Stabat Mater, Beethovens Missa solemnis, Mendelssohns Elias sowie Rossinis Petite Messe, bis hin zu den romantischen Werken von Komponisten wie Brahms, Dvorak, Mahler, Verdi und Bruckner.
Außerdem erarbeitet sie sich einige Liedprogramme zu mit Werken von Schumann, Schubert, Brahms, Elgars ‚Sea pictures‘, Mahlers Lieder-Zyklen, Strauss, Wagners Wesendonck-Lieder, Wolf uvm.
Sie machte Konzertreisen durch Frankreich, Spanien, die Niederlande und Portugal, nahm unter der Leitung von Peter Neumann an dem Festival „Les Folle Journées“ in Nantes und Lissabon teil und ist regelmäßiger Gast bei dem Festival Düsseldorf. Seit Dezember 2003 ist sie Mitglied der Deutschen Oper am Rhein.


Angela Froemer

Angela Froemer absolvierte ihr Gesangstudium in ihrer Heimatstadt Freiburg, bei Christoph Schwartz, in Düsseldorf bei Janina Stano und Celina Lindsley, sowie privat bei Elisabeth Böhmer (Gelsenkirchen). Abschlüsse in Gesangspädagogik und Funktioneller Atemtherapie sowie die Praxis in zahlreichen Ensembles der E- und U-musik erweiterten ihre Qualifikation.
Seit ihrem Examen 1996 ist sie als freiberufliche Sängerin im Konzert- und Opernbereich tätig. Solistisch reüssierte sie in der Vergangenheit bei der Rheinischen Operettenbühne und der Kleinen Oper Düsseldorf. Als langjähriges Ensemblemitglied des Theater Kontra-Punkt, und des Nova Ensemble Wuppertal sammelte sie Erfahrung im Bereich der zeit-genössischen Musik.
Es folgten zahlreiche Gastspiele beim Musiktheater im Revier, Gelsenkirchen (u.a. Fellini-Fellini, Die Zauberflöte, Cool Love - Heavy Music, Il ritorno d’Ulisse in Patria“, Boris Godunow, Crazy For You, sowie eine Alcina - und zuletzt eine Cenerentolabearbeitung für Kinder).
Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit bildet die Arbeit in verschiedenen renommierten Ensembles, mit denen sie bereits bei vielen Rundfunkproduktionen und internationalen Chor- und Musikfestivals mitwirkte. (Rheinische Kantorei Dormagen, Balthasar-Neumann-Chor, SWR-Kammerensemble Stuttgart, Kammerchor des Gewandhauses Leipzig) Darüberhinaus übernahm sie mehrfach die Regie für das erfolgreiche Männergesangssextett „Ensemble Six“ und ist beim MUS-E Projekt der Yehudi Menuhin Stiftung Deutschland in den Bereichen Musik und Theater tätig.


Robert Reichinek

Robert Reichinek studierte bei Mario Hoff an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er von Christoph Prégardien und Michael Gees – Liedbegleitung und Improvisation.
Meisterkurse u.a. bei  Werner Güra und James Taylor -  bspw. während der Internationalen Bachakademie zum Musikfest Stuttgart, runden seine Ausbildung ab. Er war Stipendiat der Tübinger Vielklang Akademie für historische Aufführungspraxis 2018 in der Meisterklasse von Klaus Mertens.
Bereits früh durfte er mit Dirigenten wie Lothar Zagrosek, Stephan Layton, Trevor Pinnock, Sir Mark Elder oder Christian Curnyn zusammenarbeiten.
An der Komischen Oper Berlin war er, als Haute-Contre, Teil von Barrie Koskys Inszenierung der Rameau Oper „Castor & Pollux“ und von Rameaus „Zoroastre“ in der Inszenierung von Tobias Kratzer. Das Schauspielhaus Düsseldorf verpflichtete ihn als Ari Leschnikoff in „Die Comedian Harmonists“.
Weltersteinspielungen der „Missa Te Deum“ (J.Schröder) und der „Cantiones sacrae Bd.2“ von Melchior Vulpius dokumentieren sein künstlerisches Schaffen.
Als Stimmbildner ist Robert Reichinek ein gern gesehener Gast bei Chorworkshops, u.a. beim Knabenchor Rheydt und dem Universitätschor der Heinrich-Heine Universität in Düsseldorf. Aktuell ist er beim Rodenkirchener Kammerchor tätig.
Zur Zeit arbeitet er mit Prof. Reinhard Becker zusammen, der ihn stimmlich betreut.


Scott Wellstead

Scott Wellstead wurde in Australien geboren und tritt seit seiner Kindheit als professioneller Sänger auf. Sein Konzertrepertoire umfasst sowohl Oratorium, Lied and Opera als auch die Musik der Renaissance und Zeitgenössiche Kompositionen.  Regelmäßige Konzertauftritte führten ihn bisher nach Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien und in die Niederlande. Seinen sängerischen Werdegang begann er im Alter von 8 Jahren als Knabensopran in Perth, Western Austalien. Von dort ging er zunächst nach Sydnez, um dort am Sydney Conservatorium zu studieren.
Er setzte seine Studien fort mit dem Baylis Programme unter der Leitung von Mary King an der English National Opera in London. Im Rahmen dieser Initiative trat er häufig als Liedinterpret auf und übernahm mehrere Opernrollen, wie z.B. Tamino (Die Zauberflöte), Vašek (Die verkaufte Braut) und Remendado (Carmen), an Häusern in Großbritannien und Frankreich.
Er vervollständigte seine musikalische Ausbildung mit einem zusätzlichen Studium am Könichlem Konservatorium in Den Haag. Regelmäßig tritt er mit den großen Tenorpartien der Oratorienliteratur auf, insbesondere mit den Passionen und dem Weihnachtsoratorium von Bach, dem Messias von Händel, der St. Nicolas Cantata von Britten und Die Schöpfung von Haydn. Er hat bei Konzerten und CD-Aufnahmen mit namhaften Ensembles wie der Nederlandse Bachvereniging, dem Chorwerk Ruhr, dem Rotterdam Symphony Chorus, den Kölner Vokalsolisten mitgewirkt und verbringt den Großteil seiner Zeit in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien und Australien.


Valentin Ruckebier

Valentin Ruckebier wurde am 13.11.1997 in Wuppertal geboren. Als Sohn zweier Berufs­musiker kam er bereits früh mit Musik in Kontakt und erhielt ab seinem vierten Lebensjahr Unterricht auf der Violine an der Musik- und Kunstschule Remscheid. Ab 2006 nahm er dort auch Klavierunterricht, zeitgleich schrieb er seine ersten autodidaktischen Kompositionen. Von 2007 bis 2009 nahm er Kompositionsunterricht bei Prof. Thomas Holland-Moritz in Rems­cheid; von dort aus wechselte er 2009 in die Kompositionsklasse von David P. Graham an der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf.
2014 nahm er ein Jungstudium der Komposition an der Robert-Schumann-Hochschule Düs­sel­dorf bei Prof. Manfred Trojahn auf, auf welches ein Bachelorstudium folgte. Im Sommersemester 2019 absolvierte er seinen Bachelorabschluss mit Bestnote und ist seitdem für den Exzellenzstudien­gang Komposition an der RSH Düsseldorf eingeschrie­ben, mittlerweile bei Herrn Trojahns Nachfolger Prof. Oliver Schneller.
Seine Kompositionen wurden u.a. bei den Bundeswettbewerben Jugend Komponiert 2009 bis 2015, dem Wettbewerb der Augsburger Philharmoniker 2016 und bei dem International Timo Korhonen Composition Competition 2016 mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Er erhielt den Vaillant-Kompositionspreis 2012 und den Förderpreis für Musik 2018 der Düsseldorfer Jonges e.V. Kooperationen und Uraufführungen, unter anderem für renommierte Festivals und Konzertreihen, erfolgten z.B. mit dem Ensemble MusikFabrik Köln, den Augsburger Philharmonikern, dem Ensemble notabu Düsseldorf, der Rheinischen Philharmonie Koblenz, dem E-Mex-Ensemble, Nicholas Milton, Catherine Larsen-Maguire, den Kölner Vokalsolisten und dem tanzhaus nrw. 2021 wird seine Oper „The Flight To Egypt“ im Rahmen des CrossOpera-Projektes der EU am Teatro Comunale Luciano Pavarotti in Modena, Italien, am Landestheater Linz, Österreich, und am Serbian National Theater in Novi Sad aufgeführt.
Im Wintersemester 2017/18 nahm Ruckebier an der RSH Düsseldorf zusätzlich ein Gesangsstudium auf, zunächst bei Prof. Ludwig Grabmeier, mittlerweile bei Prof. Konrad Jarnot. Er tritt regelmäßig sowohl im Lied- und Konzertfach als auch in Vokalensembles und auf der Opernbühne in Erscheinung.


Kantorei der Erlöserkirche

Der älteste evangelische Kirchenchor Langenfelds feiert im September seinen 120. Geburtstag. „Im Hofe bei der Kirche, da stehn zwei Lindenbäum, wir träumen von viel Schatten und einem Bänkelein“, so sang die Kantorei der Erlöserkirche in Immigrath bei der Baumpflanzung anlässlich des 100. Bestehens am 10. März 2002. An der Stelle, wo jetzt die Lindenbäume eine stattliche Größe erreicht haben, im neugestalteten Pfarrhof vor dem Gemeindehaus, stand vor 120 Jahren ein Bethaus. Nebenan gab es noch keine Kirche, nur eine Wiese. Rundherum aber wurde gebaut und gelebt, die Gemeinde Immigrath wuchs heran. Der dort ansässige sehr rege Jünglingsverein trat an Pfarrer Buse heran, man wünschte sich einen (kirchlichen) Gesangsverein für Frauen und Männer.
Also ergriff der Reusrather Pfarrer Buse die Initiative und man traf sich am 9. März 1902 zur ersten Übung in Immigrath und weil es so nahe lag übernahm der rührige Pfarrer auch noch die Chorleitung. Er sollte einige Jahre später auch noch als Bauherr der Erlöserkirche in die Geschichte eingehen. Wegen der fehlenden Kirche sang man mal in Reusrath, mal im Bethaus. Es gab bereits Gemeindefeste in Immigrath, weiterhin sang man bei hohen kirchlichen Feiertagen und – zu Kaisers Geburtstag.
Nach dem 2. Weltkrieg machte der Chor eine starke Veränderung durch und musste sich neu finden. 1956 übernahm Günther Schwebke den Chor. Damit begann eine Zeit hoher Kontinuität bei den Chorleitern. Ihm folgte 1973 Kantorin Waltraud Berger, sie führte den Titel „Kantorei“ ein. Esther Kim hat 1999 die Nachfolge übernommen und mit großem Geschick und Können die Chorstruktur modernisiert und zahlreiche neue Sängerinnen und Sänger dazugewonnen und jungen Talenten ein Forum geschaffen.
Somit ist die Kantorei die älteste aktive Gruppe in der evangelischen Kirchengemeinde Langenfelds, die bis heute mit wechselnden Gesichtern und Chorleitern eine Idee verfolgt: als soziale Gruppe qualitätsvoll die (evangelische) Kirchenmusik in der Gemeinde und in der Stadt Langenfeld zu pflegen und Gottesdienste und Konzerte zu gestalten.
Wie schon im Jahr 2002 beim 100 jährigen Jubiläum organisierte Kantorin Esther Kim die Konzerte und leitete die Kantorei mit Orchester im Jubiläumsjahr 2022. Der erste Höhepunkt war die Aufführung der „Mass in deep blue“ von dem Langenfelder Komponisten und Jazzmusiker Mark Gierling im Juni. Der nächste Höhepunkt waren die beiden Jubiläumskonzerte am 24. und 25. September in der Erlöserkirche mit u.a. einer Reprise aus dem Konzert zum 100. Jubiläum: Mendelssohn-Bartholdys „Wie der Hirsch schreit“ mit großem Orchester und Solisten und Solistinnen und natürlich mit den Chören der Kantorei. Unter den Linden ward am Sonntag nach dem 2.Konzert mit allen Beteiligten gefeiert.


Orchester RheinKlang

Das Orchester RheinKlang Düsseldorf ist ein freies Orchester mit großer musikalischer Bandbreite und vielfältigem Einsatzbereich. Es besteht bereits seit 1991 – zunächst unter dem Namen altstadtherbstorchester - und wurde als Festivalorchester für den Düsseldorfer Altstadtherbst, heute düsseldorf festival!, gegründet. In diesem Rahmen führte es kontinuierlich sämtliche Beethoven-Sinfonien auf, oft in Kombination mit Auftragskompositionen des Festivals.
Schon bald trat das Orchester auch außerhalb des Festivals in Erscheinung. 1996 spielte es beim Festakt zum 50jährigen Bestehen des Landes NRW, der live vom WDR-Fernsehen übertragen wurde. 1997 wurde das Orchester erstmals von der Deutschen Oper am Rhein als Gastorchester für zwei Aufführungen von Humperdincks „Hänsel und Gretel“ engagiert. Diese Zusammenarbeit setzte sich mit der Mitwirkung bei verschiedenen Operetten, Musicals und Jugendopern bis heute fort. 2007 begleitete das Orchester das Gastspiel des Stanislawsky-Balletts in der Rheinoper. 2012 wirkte es in einem Projekt des Opernstudios der Deutschen Oper am Rhein mit, in der erfolgreichen und viel beachteten deutschen Erstaufführung der Operette „Das Testament der Tante Karoline“ von Albert Roussel, 2013 spielte es in einigen Aufführungen der Jugendoper „Die Prinzessin auf der Erbse“ von Ernst Toch. Darauf folgte die Teilnahme an drei Kinderoper-Uraufführungen im Rahmen von „Junge Oper Rhein-Ruhr“, einer Kooperation der Rheinoper mit dem Theater Dortmund und dem Theater Bonn: „Vom Mädchen, das nicht schlafen wollte“ und „Die Schneekönigin“ von Marius Felix Lange sowie „Ronja Räubertochter“ von Jörn Arnecke, danach spielte es in der bekannten Kinderoper „Wo die wilden Kerle wohnen“ des Engländers Oliver Knussen.
Das Orchester begleitete die sizilianische Sängerin Etta Scollo bei mehreren Konzerten und wirkte 2010 in einer Folge der ZDF-Krimiserie „Kommissar Stolberg“ sowie beim Haldern Pop Festival mit. Auch an mehreren Aufführungen des Gospel-Oratoriums „Prince of Peace“ von Ralf Gössler war es beteiligt.
Als Projekt – das von der Stadt Düsseldorf unterstützt wurde - spielte das Orchester 2009 auf historischen Instrumenten des 19. Jahrhunderts.
Einen Schwerpunkt der Orchestertätigkeit bildet die teils langjährige Zusammenarbeit mit Kirchenmusikern in Düsseldorf und Umgebung, bei der sich das Orchester ein großes Repertoire geistlicher Musik erarbeitete.
Im September 2020 trat das Orchester bei der Neusser Kirchenmusikwoche zum ersten Mal unter seinem neuen Namen Orchester RheinKlang auf.
Auch während der Pandemie konnte das Orchester weiter wirken, so dass die Kontinuität der Arbeit gewahrt bleibt.


Esther Kim

Esther Kim wurde in Seoul, Südkorea, geboren. Mit 4 Jahren bekam sie den ersten Klavierunterricht. In den Jahren 1984 bis 1990 studierte sie Musikkomposition an der Ehwa Universität in Seoul bei Prof. Byung-Dong Paek und Prof. Doo-Young Sung und beendete das Studium mit einem Master-Abschluss.
1991 kam sie nach Deutschland und studierte Evangelische Kirchenmusik an der Robert Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Von 1992 bis 1997 arbeitete sie außerdem als Assistentin bei KMD Prof. Oskar Gottlieb Blarr. 1998 legte sie das staatliche A-Examen mit Auszeichnung ab sowie anschließend das Orgelkonzertexamen bei Prof. Almut Rößler.
Als Kantorin ist Esther Kim seit 1999 an der evangelischen Erlöserkirche in Langenfeld tätig. Neben ihrer Arbeit mit der Kantorei gründete sie im Jahr 2000 den Jugendchor, 2001 den Modernchor sowie 2009 den Jungen Kammerchor „Hosanna“. Das Repertoire reicht vom Barock bis zur modernen Musik, z.B. Jazz und Gospel. In ihrem Kinderchor wächst der Nachwuchs heran.
Sie nahm an mehreren internationalen Meisterkursen in Dirigieren bei Prof. Lutz Herbig, Sylvain Cambreling u.a. sowie in Orgel-Improvisation bei Daniel Roth u.a. teil. 2000 improvisierte sie an der Orgel in sieben verschiedenen Kirchen im Rheinland zum Thema „Apokalypse - 39 Bilder zur Offenbarung“ des Künstlers Uwe Appold. Seit März 2022 organisiert sie regelmäßig Benefizkonzerte für die Ukraine mit jungen ukrainischen Musikern.
Als Pianistin wirkte Esther Kim 2001/2002 bei dem John Cage Projekt mit. 2003 bis 2010 veranstaltete sie große Orgelprojekte zum Thema „Kunst der Fuge“ von J. S. Bach, u. a. mit Prof. Oskar Gottlieb Blarr. Ab Sommer 2023 plant sie die Konzertreihe „Klavier PLUS“, welche mit einem neuen Konzertflügel in der Erlöserkirche stattfinden soll.
Als Dirigentin und Kantorin leitete Esther Kim in den letzten Jahren u.a. folgende Stücke: Sinfonisches Gospeloratorium „Prince of Peace“ und „Mass of Joy“ von Ralf Größler, „Der Messias“ von G.F. Händel, „Requiem“ und „Große Messe in c-Moll“ von W. A. Mozart, 2. Sinfonie „Lobgesang“ und „Psalm 42“ von F. Mendelssohn-Bartholdy, „Ein deutsches Requiem“ von J. Brahms sowie „Messa da Requiem“ von Giuseppe Verdi.
Im Jahr 2023 sind u.a. folgende Projekte in Planung: Im Rahmen von 75 Jahre Langenfeld Stadtjubiläum „Mass in deep blue“ von Mark Gierling in der Stadthalle Langenfeld und anlässlich des Düsseldorf Festivals sowie 700 Jahre Dante Festivals „Davide Penitente“ von W. A. Mozart und „Dante Symphonie“ von Franz Liszt. Darüber hinaus liegt ihr die ökumenische Arbeit und die Förderung junger Menschen besonders am Herzen.
Auf dem YouTube-Kanal „BitmoreMedia“ (Esther Kim, Erlöserkirche Langenfeld) kann man Einblicke in die Musik von Esther Kim erhalten.