Schloss Morsbroich Leverkusen

Im Benefizkonzert des Kiwanis Club Leverkusen (www.kiwanis-leverkusen.de) waren Werke von Mozart, Schumann und Brahms, im Spiegelsaal des Schloss Morsbroich zu hören. Der Erlös kommt Leverkusener Kindern und Jugeldlichen zugute.



KV 481, Sonate für Violine und Klavier Es-Dur
Solisten: Hannah Müller (Violine), Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 23. Oktober 2016 im Schloss Morsbroich, Leverkusen

KV 481, Sonate für Violine und Klavier Es-Dur
KV 481, Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, Molto Allegro
KV 481, Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, Adagio
KV 481, Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, Allegretto - Allegro

KV 481 Schloss Morsbroich Leverkusen

Die Sonate wurde von Mozart am 12. Dezember 1785 komponiert – in der Zeit, in der er in Wien lebte und die als höchste Blütezeit seines Schaffens gilt.
Das Werk besteht aus drei Sätzen und stellt thematisch wie auch charakterlich eine entwickelte und sehr kontrastreiche gestaltete Form dar.

So klingt der erste Satz „Molto allegro“ sehr brillant und konzertant, wozu ein klangstarker und virtuoser Klavierpart erheblich beiträgt. Es spielt sich eine lebendige Interaktion der beiden Stimmen ab: Mal ergänzen sich Violine und Klavier in derselben Stimmung, sei es zart und beruhigend oder schwungvoll und energisch. Mal streiten sie aber laut miteinander und versuchen sich gegen einander durchzusetzen... um sich das wieder zu versöhnen und am Ende des Satzes zusammen zu jubeln.

Der zweite Satz „Adagio“ erinnert an die Romanze aus dem vorher komponierten Klavierkonzert d-Moll KV 466. Ruhig und gemessen entwickelt sich die Melodie abwechselnd in den beiden Instrumenten, bereichert durch eine zärtliche Begleitung. Die Stimmung dieses liebevollen Dialogs verleitet zur verklärten Kontemplation, ist sehr friedlich und wird nur selten betrübt durch einige nachdenklich-traurige Töne.

Im dritten Satz „Allegretto“ gestaltet Mozart ein fröhlich-spielerisches Thema, das dann variiert wird. In den ersten drei Variationen fließt die Musik ruhig, ohne große Kontraste in Dynamik und zwischen den beiden Instrumenten. In der vierten Variation lassen sich schon die ersten fordernden Töne erhören, aber noch etwas unentschlossen, weil man sich danach sofort durch eine mildernde Wendung zurückzieht. Die fünfte Variation ist dagegen von Anfang an bravourös – nicht nur durch ein höheres dynamisches Niveau und einen lebendigeren Charakter, sondern auch durch die schnellen, energisch drängenden Tonkaskaden in der Klavierstimme. In großem Schwung wird eine kurze Pause erreicht – ein Zwischenstopp, nach dem die letzte Variation im Tempo „Allegro“ erklingt. Durch den Metrumwechsel zu 6/8 erlangt die Musik hier einen ausgeprägt tänzerischen Charakter, in dem die Sonate schlussendlich ausklingt.



Hannah Müller

Die 1990 in Bergisch Gladbach geborene Violinistin Hannah Müller erhielt ihren ersten Geigenunterricht mit 5 Jahren, studierte bei mehreren namhaften Pädagogen und vervollkommnet zurzeit ihr Können zurzeit an der Universität der Künste Berlin. Sie ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe und hat ein Repertoire, das von Barock bis Moderne reicht sowie Werke verschiedenster Stils – von Klassik bis Klezmer – einschließt. So trat sie z. B. mit ihrer Klezmerband in Israel beim internationalen Klezmerfestival in Safed mit namenhaften Klezmergrößen auf und nahm Unterricht bei Giora Feidman. Ihre Konzertengagements führen sie in verschiedene europäische Städte und umfassen Auftritte solo und in Kammermusik-Ensembles. Auch bei Dirigenten genießt sie als Solistin einen hervorragenden Ruf.


Roman Salyutov

Roman Salyutov wurde 1984 in Leningrad geboren, studierte Klavier und Dirigieren in Sankt-Petersburg und Köln und promovierte sich als Musikwissenschaftler zum Dr. phil. in Paderborn mit einer Untersuchung zur Semantik der Musiksprache von César Franck. Seine Auftritte als Konzertpianist führen ihn neben vielen Engagements in Deutschland und Europa auch beispielsweise in die USA, nach Japan, Australien, Neuseeland und Israel. Meisterkurse und musikwissenschaftliche Vorträge an in- und ausländischen Universitäten und im Rahmen von Festivals sind ebenso Teil seiner künstlerischen Arbeit.

Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik des 21. Jahrhunderts hinaus und schließt über 400 Werke ein. Der Musiker lebt in Bergisch Gladbach bei Köln. Er ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach, Initiator mehrerer städtischer Festivals, Opernproduktionen, nationaler wie auch internationaler Projekte. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Vereins "Musik- und Festival GL e. V.", der sich als lokaler Veranstalter versteht, sowie Initiator und Vorsitzender der "Internationalen Erich Wolfgang Korngold Gesellschaft e. V.", die sich der Verbreitung der Musik vergessener, verbannter und ermordeter Komponisten widmet und überregional bzw. international agiert. 

Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Bereich Kultur wurde Roman Salyutov 2018 mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach ausgezeichnet