In der Town Hall, South Melbourne (Australien), spielte Roman Salyutov auf Einladung des Vereins "Sputnik", einer gemeinnützigen Gesellschaft, die das Leben der russischsprachigen Community vertritt und vielfältig unterstützt. In jährlichen Abständen dienen diese Konzerte dem Kulturaustausch. Das Gebäude stellt eines der Rathäuser von Melbourne dar - South Melbourne ist ein großer Ortsteil der ganzen Stadt. Momentan wird das Gebäude als Konzertort und als einer der Standorte der Akademie für Musik benutzt. Weitere Werke von Beethoven, Schubert, Chopin, Liszt und Ravel standen ebenfalls auf dem Programm.
KV 236, Andantino für Klavier Es-Dur
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 12. August 2018 in der Town Hall, Melbourne (Australien)
KV 236, Andantino für Klavier Es-Dur
KV 264, Variationen für Klavier "Lison Dormait"
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 12. August 2018 in der Town Hall, Melbourne (Australien)
KV 264, Variationen für Klavier "Lison Dormait"
KV 265, Variationen für Klavier "Ah, vous dirai-je,maman"
Solist: Roman Salyutov (Klavier)
Aufnahme am 12. August 2018 in der Town Hall, Melbourne (Australien)
KV 265, Variationen für Klavier "Ah, vous dirai-je,maman"
Diese Miniatur stellt eine freie Bearbeitung der Arie „Non vi turbate no“ aus der Oper „Alceste“ von K. W. Gluck dar. Angeblich schrieb Mozart das Stück um 1790 für Johann Baptist Cramer – damals einen von Muzio Clementi und Josef Haydn geförderten, vielversprechenden achtjährigen Pianisten. Speziell für Kinder komponierte Mozart eigentlich nicht, aber viele seiner Miniaturen dieser Art wurden und auch werden häufig als Lehrstoff im Unterricht benutzt. Solche vergleichsweise schlichten Kompositionen schlagen wichtige Brücken zwischen Anfängern und großen Klassikern, denn sie ermöglichen schon im frühen Alter eine tolle Annäherung an die hohe Kunst.
Zweifelsohne zählte Mozart zu den berühmtesten Komponisten seiner Zeit, aber nicht alle Werke von ihm wurden zu seinen Lebzeiten veröffentlicht, begeistert anerkannt oder häufig aufgeführt. Grund dafür waren nicht selten hohe spieltechnische und, vor allem, inhaltliche Ansprüche, die diese Musik für die damaligen Zuhörer und Interpreten in erheblichem Maße unzugänglich und unnachvollziehbar machten. Aber Variationen über populäre Themen jener Zeit, die Mozart neben seinen Sonaten, Quartetten und Sinfonien gelegentlich schrieb, fanden aufgrund der Leichtigkeit ihrer Wahrnehmung sofort eine breite Anerkennung und wurden zu einer Art Schlagern ihrer Zeit. Zu solchen gelungen Beispielen zählen auch die „Geschwister-Variationen“ KV 264 und KV 265 – beide in derselben Tonart C-Dur und über zwei bekannte französische Themen. Die nacheinander entstandenen Variationszyklen verbindet, neben dem damals populären thematischen Material, eine klare Struktur aller Variationen, eine faszinierend leichte, „schwebende“ Natur ihrer Faktur und eine erfinderische Ausgestaltung. Solche Kompositionen, die bei Mozart gewissermaßen abseits von seinen Hauptwerken stehen, dürfen nichtsdestotrotz nicht unterschätzt werden, denn sie bieten – in einer leichteren Form - einen hervorragenden Stoff zur Beherrschung vieler Besonderheiten des Klavierstils von Mozart. Es ist eine gute und nützliche Arbeit im technischen Sinne sowie ein großer musikalischer Genuss. Schließlich muss nicht alle Musik immer sehr seriös und inhaltlich aufgeladen sein.
Roman Salyutov wurde 1984 in Leningrad geboren, studierte Klavier und Dirigieren in Sankt-Petersburg und Köln und promovierte sich als Musikwissenschaftler zum Dr. phil. in Paderborn mit einer Untersuchung zur Semantik der Musiksprache von César Franck. Seine Auftritte als Konzertpianist führen ihn neben vielen Engagements in Deutschland und Europa auch beispielsweise in die USA, nach Japan, Australien, Neuseeland und Israel. Meisterkurse und musikwissenschaftliche Vorträge an in- und ausländischen Universitäten und im Rahmen von Festivals sind ebenso Teil seiner künstlerischen Arbeit.
Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur Musik des 21. Jahrhunderts hinaus und schließt über 400 Werke ein. Der Musiker lebt in Bergisch Gladbach bei Köln. Er ist Chefdirigent des Sinfonieorchesters Bergisch Gladbach, Initiator mehrerer städtischer Festivals, Opernproduktionen, nationaler wie auch internationaler Projekte. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Vereins "Musik- und Festival GL e. V.", der sich als lokaler Veranstalter versteht, sowie Initiator und Vorsitzender der "Internationalen Erich Wolfgang Korngold Gesellschaft e. V.", die sich der Verbreitung der Musik vergessener, verbannter und ermordeter Komponisten widmet und überregional bzw. international agiert.
Für sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement im Bereich Kultur wurde Roman Salyutov 2018 mit der Ehrennadel der Stadt Bergisch Gladbach ausgezeichnet
Bergisch Gladbach, Villa Zanders, 14.04.2025
Bergisch Gladbach, Heilig Geist Kirche, 23.02.2025
Bonn, KulturBad Rüngsdorf, 22.02.2025
Bergisch Gladbach, Rathaus Bensberg, 14.12.2024
Bergisch Gladbach, ev. Kirche Zum Heilsbrunnen, 15.09.2024
Aachen, Musiksalon, 10.07.2024
Innsbruck, Galerie artdepot, 11.06.2024
Ravensburg & Friedrichshaven, 16. & 17. März 2024